UCI-Bahnrad-WM Mexiko: Zweimal Silber für Deutschland Nancy Burdach

UCI-Bahnrad-WM Mexiko: Zweimal Silber für Deutschland

  • Kristin Hierl
Vom 10. – 13. April fanden im mexikanischen Aguascalientes die diesjährigen Bahnrad-Weltmeisterschaften der Paracycler statt. Netzathletin Denise Schindler ging sowohl beim Zeitfahren als auch in der Verfolgung für das Deutsche Team an den Start und holte zweimal Silber. Zudem konnten im Aguascalientes Bicentenary Velodrome mehrere Nationen eine Medaille sichern, was die Popularität des Sports weiter ausbaut.

Der Eröffnungstag der UCI-Bahnrad-Weltmeisterschaft 2014 war vor allem eines: heiß! Trotz Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius waren die Athleten topmotiviert, schließlich handelte es sich bei der WM um einen der bedeutendsten Wettkämpfe seit den Paralympics 2012 in London. José Manuel Pelaez, Mitglied des UCI Management Komitees und Präsident der Pan-American Cycling Confederation eröffnete das dreitägige Event am vergangenen Donnerstag mit einer farbenfrohen Zeremonie.

Silber bei den deutschen Damen, die Herren im Mittelfeld

Im Zeitfahren über 500m der Kategorie C3 fuhr Denise Schindler gleich am Eröffnungstag auf Platz zwei (43:400s). Damit lag sie vor der Australierin Simone Kennedy und nur wenige Hundertstel hinter der US-Amerikanerin Jaymie Whitmore Cardenas, die sich in 42.955s Gold holte. „Der Sprint ist nicht unbedingt meine Hauptdisziplin, umso mehr habe ich mich über meine neue Bestzeit von 43.400 Sekunden und den zweiten Platz gefreut“, kommentiert Schindler zufrieden.

In ihrer Königsdisziplin, der Verfolgung über drei Kilometer, konnte sich Schindler ebenfalls Rang zwei sichern, nachdem sie im Finale zunächst einen neuen Weltrekord (4:11.609) aufgestellt hatte. „Ich habe mich hier selbst überrascht“, sagt Schindler. „Mit einem neuen Weltrekord habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber die Temperatur in der Halle hat gestimmt und ich konnte meine Leistung auf die Distanz voll abrufen.“

Im Wettkampf musste sie Whitmore Cardenas dann doch den Vorsprung lassen, die den Rekord auf 4:07.487 verbesserte und so das oberste Siegertreppchen einnahm. „Jamie ist einfach die deutlich Stärkere, deswegen fällt es mir letztendlich nicht schwer, die verpasste Goldmedaille zu akzeptieren“, erklärt Schindler.

Bei den Herren fuhr Erich Winkler (C1) bei der 3-km-Verfolgung auf Platz vier und lag damit nur knapp hinter dem Kanadier Jaye Milley, der sich die Bronzemedaille sicherte. Die Plätze eins und zwei gingen an den Argentinier Rodrigo Fernando Lopez (3:59.768), der die erste Goldmedaille für Lateinamerika holte, und Juan Jose Mendez aus Spanien (4:01.593), der sich über Silber freute.

Im 1000-m-Zeitfahren der Kategorie C3 kam Christian Krötz (1:12.071) nur auf Platz 13, während Russland mit Alexey Obydennov (1:06.131) und Sergay Batukov (1:07.873) einen Doppelsieg einfuhr. Bronze ging an den Belgier Diedrick Schelfhout (1:08.080). Auch Steffen Warias (3-km-Verfolgung C3) und Thomas Schäfer (4-km-Verfolgung C4) mussten sich mit Rang 12 zufrieden geben. Gold in der Verfolgung holten Obennov (3km/C3 mit 3:29.259) und Jozef Metelka (4km/C4 mit 4:33.322) aus der Slowakei.

Auf Rang 2 und 3 (3km/C3) fuhren Joseph Berenyi (USA) und David Nicholas (AUS), bei der 4-km-Verfolgung C4 freuten sich der Tscheche Jiri Jezek und Carol-Eduard Novak aus Rumänien über Silber und Bronze. Allerdings haben Krötz, Warias und Schäfer mit Rang 6 im Teamsprint einen guten Einstieg geschafft. Die neue Formation lässt für die nächsten internationalen Wettkämpfe hoffen.

Beim Tandem für Sehbehinderte kamen beim 100-m-Zeitfahren die Athleten Stefan Nimke und Kai Kruse auf den fünften Platz (1:03.206). Gold ging an die Briten Peter Mitchell und Neil Fachie, die knapp unter einer Minute blieben (59.460s). Auf Rang zwei und drei fuhren die Australier Jason Niblett mit Kieran Modra (1:00.481) und Thomas Clarke mit Paul Kennedy (1:02.640).

In der Disziplin Sprint fuhren Erik Möhs und Timo Kleinwächter auf Rang neun, auch hier triumphierten Mitchell und Fachie mit einem guten Lauf (10.210s). Silber konnte sich Team Niblett/Modra (AUS) mit 10.700s sichern, Bronze ging an die Spanier Villanueva Trinidad und Porto Lareo.

Vor allem die Platzierungen der lateinamerikanischen Athleten wurden während der Ehrungen mit viel Beifall durch das mexikanische Publikum honoriert. Insgesamt konnten in der Verfolgung mehrere Nationen das Siegertreppchen besteigen, was die Veranstalter als ein Zeichen der wachsenden Internationalität des Paracycling-Sports deuten.


Alle Ergebnisse der Bahnrad-WM der Paracycler gibt es hier.

 

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