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Ist dunkles Brot wirklich gesünder?

  • Christian Riedel
Wer sich gesund ernähren will, greift gerne zu dunklem Brot, anstatt Weißbrot oder Graubrot zu essen. Schließlich gilt dunkles Brot oder Vollkornbrot als gesünder. Doch das ist beileibe nicht immer der Fall.

Nicht jedes dunkle Brot ist auch gesund. Allerdings glauben viele, dass die dunkle Variante besser sein muss. Diesen Irrglauben machen sich teilweise die Produzenten von Billigbrot zu Nutze und färben das eigentlich minderwertige Brot mit Zuckercouleur dunkel ein. Dadurch wirkt das Brot gesünder, es enthält aber im Endeffekt mehr Zucker als viele Weiß- oder Graubrote. Auch Körner auf der Kruste deuten häufig nur an, dass das Brot gesund ist. Einen wirklichen Aufschluss über die Qualität geben die Sonnenblumen- oder andere Kerne aber nicht.

Vollkorn ist Trumpf

Ob ein Brot gesund ist oder nicht, hängt in erster Linie vom Vollkorn-Anteil ab. Je höher der Anteil des vollen Korns, desto mehr Vitamine und Ballaststoffe sind auch enthalten. Im Gegensatz zum Vollkorn werden beim Weißmehl die äußeren Schichten des Korns vor dem Mahlen entfernt. Somit hat das Weißmehl nicht nur weniger Ballaststoffe, sondern auch weniger Mineralstoffe und Vitamine. Wer also ein gesundes Brot essen möchte, sollte auf einen hohen Anteil von Vollkornmehl oder Vollkornschrot achten.

Nur auf die Farbe zu schauen, reicht dabei leider nicht aus. Denn nicht jedes dunkle Brot besteht auch aus Vollkorn. So kann ein relativ helles Weizenvollkornbrot deutlich mehr Vollkornanteile haben als ein dunkel eingefärbtes Roggenbrot aus Weißmehl. Hier lohnt sich ein Blick auf die Verpackung. Denn nur Brote, die mindestens zu 90 Prozent aus Vollkornmehl oder -schrot bestehen, dürfen auch die Bezeichnung „Vollkorn“ (und nicht „volles Korn“) tragen. Schaut man auf die Inhaltsstoffe eines verpackten Brotes, sollten die Begriffe Vollkornmehl oder Vollkornschrot als erstes genannt werden. Beim Bäcker fragt man am Besten direkt die Verkäuferin.

 

Achtung vor der Körner-Falle

Um den gesundheitsbewussten Konsumenten vom eigenen Produkt zu überzeugen, lassen sich einige Produzenten kreative Namen einfallen, die das eigene Brot gesünder klingen lassen, als es eigentlich ist, wie etwa „Weltmeisterbrot“, „Fünf-Körner“ oder „Bergsteigerbrot“. Über den wirklichen Inhalt sagt der Name allerdings nichts aus.

Auch hier ist es besser, auf die Inhaltsstoffe zu schauen. Außerdem müssen Bäcker zusätzlich die Brotsorte (Verkehrsbezeichnung) angeben. Dabei gibt es klare Richtlinien, welches Brot sich beispielsweise „Roggenbrot“, „Roggenvollkornbrot“ oder „Roggenmischbrot“ nennen darf. Für den Konsumenten sind diese Begriffe allerdings sehr verwirrend. Insofern fragt man am Besten nach oder wechselt zumindest ab und zu die Brotsorte. Das gibt nicht nur beim Geschmack etwas Abwechslung, sondern gewährleistet auch, dass man verschiedene Vitamine und Ballaststoffe zu sich nimmt.

Bäcker oder Supermarkt

Man kann sich natürlich noch fragen, ob das Brot vom Bäcker oder das aus den Supermarkt-Regalen besser und gesünder ist. Darauf gibt es keine grundsätzliche Antworte, da nur die Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind. Abgepacktes Brot darf zwar Konservierungsstoffe enthalten, die meisten Hersteller verzichten aber darauf. Beim Bäcker wird man im Normalfall besser beraten. Zudem ist das Brot meistens frischer und hat somit eine leckere Kruste, die beim Verpacken des Supermarkt-Brotes leicht verloren geht.

Letztendlich ist es Geschmackssache und eine Frage des Geldbeutels, ob man sein Brot lieber beim Bäcker oder im Supermarkt kauft. Um sich gesund zu ernähren, reicht ein Blick auf die Farbe des Brotes allerdings nicht aus.

Alles zum Thema Brot - Rezepte, Tipps und vieles mehr - findet Ihr in diesem Special: Fettes Brot von worldsoffood.de

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