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Zerrung – was tun?

Eine Zerrung ist beim Sport schnell passiert – ein Sprint, ein Sprung und schon „macht der Muskel zu“. Was kann man tun, wenn man sich eine Zerrung zugezogen hat? PECH lautet die Formel.
Vor allem bei Sportarten mit abrupten Stopps und Richtungswechseln aber auch bei Langstreckenläufern treten Zerrungen auf. Bei einer Zerrung handelt es sich um die kleinste Verletzung der muskulären Struktur. Die Reihenfolge der Muskelverletzungen nach ihrer Schwere lautet: Zerrung - Muskelfaserriss - Muskelbündelriss - Muskelriss.

Bei einer Zerrung sind die sogenannten Sarkomere, die kleinsten Funktionseinheiten des Muskels, in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden über das normale Maß hinaus gedehnt und in ihrer Funktion beraubt, da sie sich reflektorisch zusammenziehen und verkrampfen. Der Muskel als Funktionseinheit bleibt aber intakt, anders als bei Musekelfaserriss bis hin zu Muskelriss. Bei einer Zerrung spürt der Betroffene bei reiner Anspannung, Bewegung oder Belastung Schmerzen in der verletzten Region, die weiter zunehmen können. Der Muskeltonus des lädierten Muskels ist häufig erhöht.

Erste Hilfe bei einer Zerrung

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Muskelverletzungen sollten dem PECH-Schema folgen. PECH steht für:

P = Pause, die Belastung sollte sofort abgebrochen werden. Tut man es nicht, droht die Gefahr einer schlimmeren Muskelverletzung wie ein Muskelfaserriss.

E= Eis, der betroffene Muskel sollte schnellstmöglich gekühlt werden. Wichtig dabei: Um Erfrierungen zu vermeiden dürfen Cold-Packs oder Eis niemals direkt auf die Haut gelegt werden.

C = Compression, ein elastischer Druckverband sollte angelegt werden - bei einer Zerrung ist ein solcher nicht unbedingt nötig, da in der Regel kein Bluterguss mit Schwellung auftritt

H= Hochlagern

In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt empfiehlt der Arzt Dr. Jürgen Küchlin „direkt nach einer Zerrung ein Wechselspiel aus Kühlen, leichtem Bewegen (z. B. Gehen) und Dehnen, um die Verkrampfung zu lösen und zu lockern.“  Wer keine Schmerzen mehr hat, kann direkt am Tag nach der Verletzung mit leichter Belastung beginnen, beispielsweise mit schnellem Gehen, lockerem Traben oder Radfahren. Zwischendurch sollte die betroffene Muskelpartie gedehnt werden, allerdings nur bis zur Schmerzgrenze. Bis zur vollen Belastbarkeit des Muskels braucht es aber deutlich mehr Zeit und ist von der individuellen Konstitution des Sportlers abhängig. Bis eine Zerrung ausgeheilt ist, dauert es etwa vier bis sechs Tage, es kann aber auch zwei Wochen und länger dauern.

Zerrung verbeugen

Um einer Zerrung vorzubeugen ist ein entsprechendes Aufwärmprogramm vor dem Sport unerlässlich. Die Muskulatur muss auf die kommende Belastung vorbereitet werden, entsprechend sportartenspezifisch sollte das Aufwärmen gestaltet sein. Wer sich häufig eine Zerrung zuzieht, sollte zudem seine Bewegungsmuster von einem erfahrenen Trainer überprüfen lassen und eventuelle Probleme durch spezifisches Training beseitigen. Gleiches gilt für muskuläre Dysbalancen.


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