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Ernährung für Kletterer – darauf kommt es an

Um eine ideale Ernährung beim Klettern zu finden, muss man sich darauf besinnen, welche Anforderungen man an seinen Körper stellt. Auf der einen Seite ist es beim Klettern entscheidend, nicht zu viel Gewicht zu haben, da man ja schließlich jedes Gramm hinaufschaffen muss. Auf der anderen Seite braucht der Körper ausreichend Nährstoffe, um den Belastungen standzuhalten und eine optimale Regeneration zu gewährleisten.
Wie bei jeder Sporternährung kommt es auch für Kletterer darauf an, dass der tägliche Energiebedarf gedeckt wird. Dieser berechnet sich aus dem Grundumsatz und dem notwendigen Kalorienbedarf für die täglichen Aktivitäten und die ausgeführte Sportart – im konkreten Fall dem Klettern. Laut dem Kalorienrechner des Internetportals yazio.de verbrennt man bei einer zweistündigen Klettereinheit ungefähr 794 kcal.

Brauchen Kletterer eine besondere Ernährung?

Der Otto-Normal-Kletterer ist mit einer ausgewogenen Ernährung ausreichend gut bedient. Wer weder streng Diät macht, noch sich ständig mit Fastfood vollstopft, sollte keine Probleme am Fels oder der Kletterwand haben.

Eine ausgewogene Ernährung setzt sich generell aus den drei Makronährstoffen Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett sowie den Mikronährstoffen Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe zusammen. All diese Inhaltsstoffe müssen dem Körper über die Nahrung in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden.

Die beiden Sportärzte Thomas Hochholzer und Volker Schöffl geben in ihrem Buch „So weit die Hände greifen“ Empfehlungen für die Ernährung von Kletterern. Dabei legen die Autoren, die lange die Deutsche Kletternationalmannschaft medizinisch betreuten, folgende Eckpunkte fest:

  • Der Kohlenhydratbedarf sollte aus verschiedenen Quellen gespeist werden. Neben Getreideprodukten sollten dabei vor allem hochwertige Kohlenhydratquellen wie Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst eine tragende Rolle spielen. Sie liefern darüber hinaus Mikronährstoffe, Ballaststoffe und enthalten viel Wasser – und besitzen dadurch eine geringe Energiedichte (Energiedichte = kcal/g).
  • Bei den Fetten gilt es darauf zu achten, dass tierische Fette nicht dominieren – wie es in der Regel der Fall ist. Diese Fette bestehen zum Großteil aus ungesättigten Fetten, Cholesterin, Transfetten und/oder Arachidonsäure. Darüber hinaus beinhalten sie wenig Omega-3-Fettsäuren und ungesättigte Fettsäuren. Haupt-Fettlieferanten sollten Hochholzer und Schöffl zu Folge pflanzliche Öle wie Leinsamen-Öl, Olivenöl oder Rapsöl und Kaltwasser-Seefische sein.
  • Als dritten zentralen Punkt geben die Ärzte die zeitliche Planung der Nahrungsaufnahme an. Wer eine der Hauptmahlzeiten auslassen muss, sollte bei Zwischenmahlzeiten auf hohe Qualität achten. Obst und (fettarme) Milchprodukte bieten sich hier an. Nach einem (abendlichen) Training sollten die Glykogenspeicher wieder aufgefüllt werden, das fördert unter anderem die Regeneration. Im Idealfall sollte der Kletterer ein bis zwei warme Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen.

Eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen ist sowohl durch vegetarische und nicht-vegetarische Ernährung zu erreichen. Eine Substitution ist bei einer ausgewogenen Ernährung nicht nötig.

Buchtipp:

Thomas Hochholzer, Volker Schöffl
So weit die Hände greifen… - Sportklettern, Verletzungen und Prophylaxe
Lochner-Verlag, Ebenhausen
ISBN: 978-3-928026-34-5

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