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Finnische Woche - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel
Immer nach Hause reisen und dann erneut zum Wettkampf - Reisestress pur? Nicht für Eric Frenzel, wie er in seiner aktuellen Kolumne vor den Weltcups in Finnald berichtet.
Nach den anstrengenden Wettkämpfen in Österreich beim Triple-Wettbewerb und den norwegischen Weltcups hatten wir uns wieder nach Hause begeben, um an den heimischen Stützpunkten zu arbeiten und unseren Familien nahe zu sein. Das entsprach insbesondere meinen Wünschen; nach der Geburt unseres zweiten Sohnes versuche ich so oft es geht daheim zu sein, auch im Weltcupwinter, um keine der vielfältigen Entwicklungen unseres Kleinen zu verpassen. Wenn man ein paar Tage weg ist, wie jetzt mit den Norwegen-Weltcups geschehen, fallen einem am eigenen kleinen Sohn, ganz viele neue Kleinigkeiten auf; zumeist im Bereich der Mimik.

Die Reisestrategie des deutschen Teams, nach den einzelnen Weltcups immer wieder nach Deutschland zurückzureisen, ist genial aufgegangen. Wir praktizieren dies schon im dritten Winter und das, was sich vermeintlich anfangs nach Stress anhörte, ist in Wahrheit ein echtes Elixier. Die Mischung aus Heimtraining und Familienzeit ist genial und lässt mich persönlich bei jeder neuen Weltcup-Anreise sehr gut die Wettkampfspannung aufbauen, die man als Athlet dringend benötigt, um mental hoch motiviert an den Start zu gehen.

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Die Situation im Weltcup-Ranking hat sich zu meinen Gunsten entwickelt. Durch den Triple-Gewinn insbesondere habe ich die Führung im Gesamt-Weltcup komfortabel ausbauen können und schaue in Ruhe auf die bevorstehenden Wettkämpfe in Finnland, wo wir mindestens drei Wettkämpfe haben werden. Fraglich ist, ob noch ein vierter Wettkampf aufgelegt wird, dies als Kompensation für die vielen wegen Schneemangels ausgefallenen Weltcuprennen. Schneemangel wird uns in Finnland nicht erwarten. Die Berichte von den finnischen Loipen und Schanzen fallen sehr positiv aus, wie auch nicht anders zu erwarten war. Die Funktionäre sollten darüber nachdenken, ob sie in Zukunft die Weltcuperöffnung nicht nach Finnland legen, weil im November hier die größte Schneesicherheit besteht. Einen Wettkampfwinter wie diesen möchte ich wahrlich nicht mehr erleben, auch wenn sich für mich die Entwicklung im Gesamtweltcup gut gefügt hat.

In Finnland erwarte ich die Angriffe meines Freundes Akito Watabe und meines Mannschaftskameraden Fabian Riessle. Beide werden versuchen, den Abstand zu mir im Gesamtweltcup  zu verringern, um ein spannendes Weltcup-Finale zu ermöglichen. Ich denke natürlich etwas anders. Ich hoffe bei dieser finnischen Woche, konstant weitere Podestplatzierungen zu erzielen, um die Weichenstellung für den Gesamtweltcup-Sieg zu stellen.

Herzlichst,
Eric

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