Eric Frenzels Kolumne - Behind the scenes... getty images

Eric Frenzels Kolumne - Behind the scenes...

  • Eric Frenzel
Der Auftakt der Nordischen Kombinierer in Kuusamo musste abgesagt werden. Eric Frenzel blickt in seiner aktuellen Kolumne auf das vergangene Weltcupwochenende zurück. Behind the scenes...
…sind seitens der FIS gegenüber den örtlichen Veranstaltern in Finnland wohl deutliche Worte gefallen. Wetterkapriolen sind das eine, der Umgang mit ihnen und die Vorbereitung darauf das andere. Kuusamo war leider wieder einmal ein Fehlstart in die Saison. Wie auch schon die Jahre zuvor, gab es irreguläre Bedingungen mit heftigem Wind und Niederschlägen. Wurde im letzten Jahr noch gestartet und gab es auf Grund der sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen bei jedem einzelnen Athleten eine gewisse Wettbewerbsverzerrung, musste das Wettkampfwochenende diesmal komplett abgesagt werden.

Natürlich ist das ärgerlich, wenn wir mit dem kompletten Team nach Finnland anreisen, um dann wieder unverrichteter Dinge abzureisen. Im Ergebnis bin ich jedoch froh, dass abgesagt wurde. Zum einen geht es um die Gesundheit eines jeden einzelnen Athleten, der von der Schanze muss. Windböen von der Seite bringen einen schon sehr schnell aus der Balance und Stürze mit ungewissem Ausgang sind die Folge, die schon so manchem das Saisonende oder gar das Karriereende einbrachten. Im Zweifel für den Athleten – so sehe ich das. Im Zweifel aber auch für den Sport, denn sich ständig wechselnde Wind- und Wettersituationen ergeben keine fairen Wettkämpfe.

Ob Kuusamo eine Chance auf den Verbleib in der Weltcup-Serie hat, wurde hinter den Kulissen von den Funktionären heiß diskutiert, da der Veranstalter offensichtlich auch präventiv nicht gut aufgestellt war – die Fernsehbilder vom Wasser in der Anlaufspur der Skisprunganlage hatten da repräsentativen Charakter.

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Während also im Weltverband eifrig diskutiert wurde, waren wir Athleten wieder dabei, die Koffer zu packen, um schnellstmöglich die Heimreise  nach Deutschland antreten zu können. Derweil machten sich im Abreisestress unsere Trainer Gedanken, wie die Vorbereitung auf den Weltcup in Lillehammer nun aussehen könnte, da wir mittlerweile ein großes Defizit an Trainingssprüngen aufweisen, das zeitnah kompensiert werden muss, um die notwendige Sicherheit auf den Schanzen zu erlangen.

Während viele Nationen direkt von Finnland nach Norwegen weiterreisten, gehen wir Deutsche, wie in den letzten Jahren auch, in den Wochen kurz nach Hause, um mit den Heimtrainern zu arbeiten und ein wenig bei den Familien zu sein.

Der Reset-Knopf ist gedrückt – nächste Woche starten wir Kombinierer in unsere Weltcup-Saison!

Herzlichst,
Eric Frenzel

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