Sicher gesichert – So lagert man ein Kletterseil thinkstockphotos.de

Sicher gesichert – So lagert man ein Kletterseil

  • Christian Riedel
Ein intaktes Seil ist für Kletterer eine Lebensversicherung. Damit das Seil im Frühling auch noch jeden Sturz auffängt, sollte man es im Winter richtig lagern. Hier findest Du die wichtigsten Tipps, wie man sein Seil am besten über den Winter bringt.

Ein Sturz gehört beim Klettern immer mit dazu. Damit dieser glimpflich ausgeht, nimmt der kluge Bergsteiger ein Seil zur Sicherung mit. Schlimme Unfälle passieren dann, wenn das Seil reißt. Das kommt zwar nur sehr selten vor, aber wenn es passiert, kann man von Glück reden, wenn man mit Knochenbrüchen davon kommt. Insofern sollte man alles dafür tun, seine Lebensversicherung in einem guten Zustand zu halten. Doch gerade im Winter kann ein Kletterseil Schaden nehmen.

Das Problem ist, dass man in der Regel nicht sehen kann, ob ein Seil brüchig oder porös geworden ist. Wenn man eine solche Stelle sieht, ist es ohnehin allerhöchste Zeit, sich ein neues Seil zuzulegen. Leider kann man grundsätzlich nicht sagen, wie lange ein Seil hält. Aber mit Sicherheit kann man sagen, dass bei einer falschen Lagerung die Haltbarkeit deutlich abnimmt.

Raus aus der Sonne


Ein großes Problem sind UV-Strahlen im Sonnenschein. Diese schwächen das Material und machen es porös. Daher bekommt man in der Regel schon beim Einkauf den Tipp, das Seil möglichst an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort zu lagern. Liegt das Material zu lange in der Sonne, kann es schnell brüchig werden. An diesen Tipp sollte man sich grundsätzlich halten, wenn man sein Material schonen will.

Hat man einen solchen dunklen und trockenen Ort gefunden, sollte man das Seil am besten hinlegen und nicht an Haken hängen. Im Sommer, wenn man das Seil regelmäßig benutzt, ist das nicht so wichtig. Aber wenn das Seil über einen längeren Zeitraum an einen festen Gegenstand hängt, können dort Bruchstellen entstehen. Schließlich hängt das gesamte Gewicht des Seils an einer Stelle, die vielleicht sogar noch scharfe Kanten hat. Wenn Du zu wenig Platz hast, kannst Du auch eine Rebschnur an das Seil binden und diese dann an einen Haken hängen. Dann wird zumindest nur die Schnur porös und nicht das Seil.

Die Qual der Wahl


Viele lagern ihre Kletterausrüstung im Winter im Keller oder auf dem Dachboden. Hier ist aber ebenfalls Vorsicht geboten. Denn ein Seil verträgt sich nicht mit allen Nachbarn. Werden im gleichen Raum beispielsweise ätzende Chemikalien oder eine Autobatterie gelagert, können die aggressiven Chemikalien dem Kletterseil zusetzen und das Material angreifen. Hier empfiehlt es sich, das Seil in einem speziellen Seilsack aufzubewahren, der es vor allem giftigen Dämpfen schützen kann. In jedem Fall sollte man das Seil weit weg von allen Säuren und Lösungsmitteln lagern.

Seil sauber machen


Wer im Sommer viel am Fels unterwegs war, sollte sein Seil vor dem Einlagern noch einmal gründlich sauber machen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich durch den Kontakt mit der Natur Dreck ins Seil eingearbeitet hat. Dadurch kann das Seil über kurz oder lang steif werden. Weich und geschmeidig wird es wieder, wenn man es wäscht. Das geht auch in der Waschmaschine. Am besten packt man das Seil in einen alten Kopfkissenbezug und wäscht es bei 30 Grad ohne Schleudern mit einem milden Synthetik-Waschmittel. Anschließend hängt man es auf und kann es einlagern, sobald es gut ausgetrocknet ist. Wichtig ist, dass das Seil komplett trocken ist. Ansonsten leidet das Material und das Seil wird brüchig. Beim Einlagern kann man auch die kleinen Säckchen mit Silica-Gel dazu legen, die fast immer in Kartons mit Elektrogeräten beigelegt sind. Diese saugen Flüssigkeit auf und können das Seil auch bei langer Lagerung trocken halten.

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