Wer hat´s erfunden – der Alley oop im Basketball thinkstockphotos.de

Wer hat´s erfunden – der Alley oop im Basketball

  • Christian Riedel
Der Alley oop ist wahrscheinlich die spektakulärste Art und Weise, beim Basketball einen Korb zu erzielen. Dabei fängt der Spieler im Sprung einen Pass und drückt ihn noch im Flug per Slam Dunk in den Korb. Doch wer waren die ersten, die diesen Trick angewendet haben?

Was der Kempa Trick im Handball ist der Alley oop im Basketball. Es ist eine der spektakulärsten und auch eine der schwierigsten Möglichkeiten, den Ball im Korb unterzubringen. Um den Ball in der Luft zu fangen und direkt im Korb unterzubringen, muss der Spieler ein Höchstmaß an Körperbeherrschung, ein perfektes Timing und ein außergewöhnliches Orientierungsvermögen besitzen. Aber auch der Passgeber benötigt ein extrem gutes Ballgefühl, um im richtigen Moment den richtigen Pass zu spielen. Zudem müssen sich beide Spieler auf dem Platz enorm gut verstehen und schon fast über ein blindes Verständnis verfügen, um im richtigen Moment die richtige Bewegung zu machen.

Insofern benötigt man schon etwas Glück, um den Alley oop einmal live erleben zu können. Meistens bekommt man ihn auch eher bei den Flugkünstlern in der NBA zu sehen. Auf europäischer Ebene, wie jetzt auch bei der anstehenden EM, werden Alley oops erfahrungsgemäß eher selten zum Einsatz kommen.

Los spring!

Der Name stammt aus dem Zirkus und ist sinngemäß die englische Aussprache der bekannten französischen Anfeuerung „Allez hop“, was so viel wie „Los spring!“ bedeutet. Der Name passt also, da der Spieler, der den Pass bekommt, über ein sehr großes Sprungvermögen verfügen muss. Allerdings wurde der Begriff „Alley oop“ zunächst im Football verwendet. Hier wurde ein sehr hoher Wurf auf den Passempfänger als „Alley oop“ bezeichnet. Mit dieser Art zu werfen wollte man die Größenvorteile des Passempfängers gegenüber dem Verteidiger ausnutzen.

Ein Hauch Magie

Im Basketball ist der Alley oop eine vergleichsweise neue Waffe im Angriff. Hier gibt es zwei mögliche „Erfinder“ des Spielzugs. Einige behaupten, dass die Brüder Al und Gerald Tucker der Oklahoma Baptist University Mitte der 60er-Jahre den Alley oop als erstes im Basketball eingesetzt hätten. Andere glauben, dass David Thompson und seine Mannschaftskollegen Monte Towe und Tim Stoddard von der North Carolina State University den Alley oop erfunden hätten. In jedem Fall war es Thompson, der bis in die 70er Jahre den spektakulären Move populär machte. Da lange Zeit im College-Basketball der Dunking verboten war, mussten die Spieler damals aber noch den Ball in der Luft werfen oder ihn einfach in den Korb tippen. Ab 1976 war das Dunken in der NCAA erlaubt und vor allem die Michigan State Spartans um Spielmacherlegende Earvin „Magic“ Johnson und Greg Kelser etablierten den Move im Basketball.

In der Bundesliga waren Anspiele oberhalb der Ringhöhe lange Zeit verboten, sodass der Alley oop erst viel später in Deutschland zu bestaunen war. Heute studieren viele Spieler die Aktion im Training ein, da der Alley oop bei perfekter Ausführung kaum zu verteidigen ist. Und dass es sich lohnt, davon kannst Du Dich selber überzeugen:

Hier sind die besten Alley oops der letzten NBA Saison

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten