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Wer hat´s erfunden – Beachvolleyball

  • Christian Riedel
Spätestens seit das Duo Brink/Reckermann bei den Olympischen Spielen 2012 die Goldmedaille geholt hat, hat Beachvolleyball noch einmal einen enormen Schub bekommen. Aber wer hatte eigentlich die Idee, statt in der Halle im Sand die Bälle zu bagger, pritschen und zu schmettern und wann hechteten Volleyballer zum ersten Mal durch den Sand?

Gerade im Sommer kann man an vielen Stränden nicht mehr entspannen, weil einem dauernd die Beachvolleybälle um die Ohren fliegen. Aber auch in immer mehr Städten in Deutschland gibt es Beachanlagen, damit die Freunde der Funsportart nicht extra ans Meer fahren müssen. Beachvolleyball gilt als coole Variante des traditionellen Volleyball. Das Feld ist etwas kleiner, man spielt nur mit zwei Spielern pro Mannschaft und auch die Regeln unterscheiden sind etwas. Seinen Ursprung hat das Beachvolleyball auch da, wo man ihn vermutet: an den Stränden Hawaiis.

Der Erfinder

2015 könnte der Beachvolleyball seinen 100. Geburtstag feiern. Denn als Erfinder gilt der US-Amerikaner George David Center, der 1915, also vor knapp 100 Jahren, zum ersten Mal mit seinen Freunden am Strand von Waikiki (Hawaii) Beachvolleyball spielte. Vom 50. Bundesstaat breitete sich das Strandvolleyball dann schnell an viele weitere Strände der Welt aus. Vor allem in Kalifornien an den Stränden von Santa Monica und in Brasilien an der Copacabana und Ipanema fand Beachvolleyball schnell viele neue Anhänger. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Vereine gegründet wurden. Ab 1922 gab es Beachclubs, die schon bald untereinander Wettbewerbe austrugen.

Zu Beginn unterschied sich Beachvolleyball nur anhand des Untergrunds vom herkömmlichen Spiel. Sowohl die Regeln wie auch die Zahl der Spieler waren am Strand gleich wie in der Halle. Es dauerte bis in die 30er Jahre, bis sich eigene Regeln herausbildeten und sich die Spielerzahl verkleinerte. Erzählungen nach wartete Paul „Pablo“ Johnson lange und vergeblich auf einige Mitspieler. Daher blieb ihnen nichts anderes übrig, als mit weniger Spielern zu spielen. Dabei stellten sie wohl fest, dass der Spaß nicht unter der geringeren Spielerzahl litt. Langsam setzte sich dann auch der Trend, nur mit zwei Spielern pro Mannschaft zu spielen, von Strand zu Strand fort.

Keine Kleidervorschrift in Europa

Ungefähr zur gleichen Zeit überquerte die Spielidee auch den Atlantik und kam nach Europa. 1927 spielten in Frankreich die ersten Menschen Beachvolleyball. Zuschauer waren dabei wahrscheinlich eher ungern gesehen. Denn zunächst breitete sich das Spiel in FKK-Anlagen und Nudistencamps aus. Aber schon drei Jahre später hatte sich Beachvolleyball über ganz Europa ausgebreitet und sogar in des russischen Strandbädern in Lettland gab es aktive Spieler.

Nach dem zweiten Weltkrieg war der Siegeszug des Beachvolleyballs nicht mehr aufzuhalten. Seit 1947 gibt es internationale Turniere. 1948 wurde das erste Preisgeld ausgelobt. Seit 1957 gibt es bei vielen Turnieren auch ein Rahmenprogramm, um den Zuschauern mehr Unterhaltung zu bieten. Der erste Verband wurde 1967 in Kalifornien gegründet und 1976 wurden die ersten inoffiziellen Weltmeisterschaften ausgetragen. Seinen bisherigen Höhepunkt hatte das Beachvolleyball wahrscheinlich im Jahr 1996, als es in das Olympische Programm aufgenommen wurde. Aber schon 1992 in Barcelona gab es einen Demonstrationswettbewerb.

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