Bootsport auf Kufen – Eissegeln getty images

Bootsport auf Kufen – Eissegeln

  • Tanja Maruschke
Wenn die Windsegler und Surfer über die Wintermonate in den Süden fliehen, blüht eine andere Wassersportart auf. Das Eissegeln kann inzwischen auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken. Egal ob See oder Fluss, die Eissegler machen jedes Gewässer unsicher- vorausgesetzt es ist zugefroren.

Entstehungsgeschichte

Schon im 17. Jahrhundert war das Eissegeln in den Niederlanden sowie in Schweden bekannt. Damals noch zu Transportzwecken, entwickelte sich seither der sportliche Zweig. Niederländische Einwanderer brachten das Eissegeln schließlich in die USA, wo sich bald eine neue Eissegelform entwickeln sollte.

Als 1928 die schließlich Europäische Eissegelunion entstand, waren Eissegel-Regatten auch schon in anderen Ländern, unter anderem in Russland und Lettland, verbreitet. Dennoch fehlte der Sportart die letzte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.

Um das zu ändern, veranstaltete die Zeitung Detroit News 1937 einen Designwettbewerb, bei dem ein möglichst preiswertes und leichtes Modell eines Eisseglers zu entwerfen war. Das Gewinner-Modell des Contests trug den Namen Blue Streak 60. Da es allerdings die Detroiter Zeitung (Detroit News) war, welche die erste Flotte nach den Entwürfen der Siegeryacht bauen ließ, nannte man jene Modelle schlicht DN-Yachten.

Gründung der IDNIYRA und internationale Wettkämpfe

Die DN-Yachten sind bis heute die weitverbreitetsten Eissegelboote der Welt. Den Aufmerksamkeitsschub, den die Sportart durch die neue Schlittenklasse erhalten hatte, nutze man in den USA 1962 dafür, die Internationale DN Ice Racing Association, kurz IDNIYRA, ins Leben zu rufen. Heute zählt der Verband gut 2.000 Mitglieder aus Nordamerika und Europa.

Zehn Jahre später schuf man dann eine Weltmeisterschaft für die DN-Wettbewerbe. Sie wird alljährlich ausgetragen, wobei der Austragungsort zwischen Nordamerika und Europa variiert. Amtierender Weltmeister ist der Pole Tomasz Zakrzewski, der 2013 in Lake City (Minnesota/ USA) seinen Titel aus dem Vorjahr (Örebro/ Schweden) verteidigen konnte. Neben den Weltmeisterschaften messen sich die Eissegler auch bei Nordamerika- und Europameisterschaften sowie bei zahlreichen Regatten die regelmäßig ausgetragen werden.

Wettbewerbsverfahren

Bei der Weltmeisterschaft werden mehrere Rennen in verschiedenen Klassen gefahren. Der Ausrichter ist mit Verantwortlich für die Anzahl der Rennen. Jedes Rennen muss dabei eine Mindestlänge von 6,5 Kilometern (4 Meilen) haben. Der Sieger eines Rennens erhält einen Punkt, der Zweite zwei und so weiter. Der Teilnehmer, welcher nach allen Rennen die wenigsten Punkte hat, gewinnt den Titel. Sind mindestens fünf Rennen gefahren worden, wird die höchste Punktzahl, sprich die schlechteste Platzierung gestrichen.

Im Gegensatz zum Segeln erfolgt der Start beim Eissegeln nicht fliegend, sondern aus dem Stand. Die Teilnehmer schieben ihre Schlitten von einer Startlinie, die nach dem Wind ausgerichtet ist, an. Spektakuläre Bilder und wie rasant es auf dem Eis zugeht, seht Ihr bei diesem Beitrag zur Eissegel-Weltmeisterschaft 2012.

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