Das Bockerl - Ein kleiner Flitzer www.bockerlclub.de

Das Bockerl - Ein kleiner Flitzer

  • Derk Hoberg
Auf den ersten Blick sieht das Bockerl aus wie ein Laufrad für kleine Kinder. Einziger Unterschied: Es hat drei Räder. Das Funsportgerät ist ein Sommerrodel, mit dem man herrlich schnell den Berg herunter rasen kann.

Entwickelt wurde das Bockerl von zwei Bad Tölzer Bergsteigern. Sie waren es leid, nach ihren Aufstiegen die gesamte Strecke auch wieder zurück laufen zu müssen. Im Winter nahmen sie einen Schlitten mit auf ihre Bergtour, für den Sommer fehlte ein ähnliches Gerät.


Also tüftelten Hans Gschwendtner und Thomas Eimansberger so lange, bis sie eine Möglichkeit gefunden hatten. Für den Prototyp befestigten sie Rollen eines Inline-Skates an einer Kufe und schraubten diese an ein Rohr mit Sitzfläche und Haltestange. Nach kurzer Zeit war das erste Bockerl fertig. Richtig bergtauglich war das Gerät damit aber noch nicht. Ein Jahr lang arbeiteten die beiden weiter. Sie veränderten den Sitz und die Haltestange immer wieder, um das perfekte Verhältnis zu finden. Auch bei den Reifen änderte sich im Laufe der Zeit einiges. Mittlerweile werden Luftreifen verwendet, da diese eine wesentlich bessere Dämpfung auf den Abfahrten garantieren.

 

Wie wird das Bockerl gelenkt und gebremst

Gelenkt wird das Bockerl hauptsächlich durch Gewichtsverlagerung. Zur Unterstützung kann man die Füße benutzen, um kleinen Hindernissen auszuweichen, oder bei höheren Geschwindigkeiten, um nicht aus der Kurve zu fliegen. Prinzipiell wird das Fahrgerät aber stabiler, wenn man schneller fährt. Das kostet am Anfang natürlich etwas Überwindung. Die Lernphase auf dem Bockerl ist aber recht kurz, so dass man schnell die nötige Übung hat. Dann sitzt man leicht nach hinten gebeugt und die Beine schweben vorne in der Luft. Durch die Gewichtsverlagerung mit dem Oberkörper ist das Funsportgerät dann gut zu steuern.


Gebremst wird entweder mit den Füßen, oder aber mit der Scheibenbremse, die am mittleren Rad angebracht ist. Bei den hohen Geschwindigkeiten die das Bockerl erreicht, ist es ratsam diese auch zu benutzen. Eine Schuhsohle ist bei diesem Tempo schnell durchlöchert.

Bis zu 70 km/h wird das Bockerl schnell

Seit einigen Jahren werden auch Weltmeisterschaften ausgetragen. Bis zu 70 Stundenkilometer wird bei den Bockerl-Rennen erreicht. Bei einer WM ist Erfinder Gschwendtner mal mitgefahren und war selbst überrascht, wie schnell es dort zuging. Nicht einmal unter die Top Ten hatte es der Erfinder des Bockerls geschafft und staunte, dass er dort nicht mithalten konnte.

Inzwischen wird das Bockerl von der Schletter Gmbh in Serie hergestellt und die Fangemeinde wächst beständig. Es besteht nun vollständig aus Aluminium, wiegt dadurch gerade mal rund drei Kilo und ist ab 299 Euro zu haben.

Hier könnt Ihr das Bockerl beziehen: www.bockerl.com

Derk Hoberg

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