Die kuriosesten Sportrekorde picture alliance

Die kuriosesten Sportrekorde

  • Marco Heibel
Eishockey-Legende Wayne Gretzky hat einmal sagenhafte 215 Scorerpunkte in einer NHL-Saison zu Stande gebracht, Basketballer Wilt Chamberlain 100 Punkte in einem Spiel erzielt, und Fußballer Pelé hat in seiner Karriere unerreichte 1283 Tore geschossen – kaum zu brechende Bestleistungen zwar, aber bei Weitem nicht so kurios wie die folgenden Rekorde.

Der längste Boxkampf aller Zeiten…


…fand am 6. April 1893 in New Orleans zwischen den beiden US-Amerikanern Andy Bowen und Jack Burke statt. Der Fight dauerte sage und schreibe mehr als 7 Stunden und ging über 110 Runden – ein Sieger wurde dennoch nicht gefunden: Als der Gong zu Runde 111 ertönte, war keiner der entkräfteten Boxer mehr in der Lage, sich aus seiner Ecke zu erheben. Der Ringrichter entschied auf Unentschieden.



Der längste WM-Kampf aller Zeiten mutet dagegen fast schon wie ein „Sprint“ an: 1906 holte sich der US-Amerikaner Joe Gans gegen seinen Landsmann Oscar Nelson den Titel, weil dieser in Runde 42 wegen einer unkorrekten Aktion disqualifiziert wurde. Mittlerweile sind Boxkämpfe (zum Glück) auf maximal 12 Runden begrenzt.

Der längste jemals ausgetragene Laufwettbewerb…


…führte über unglaubliche 5.850 Kilometer. Diese Distanz hatten die knapp 100 Starter des Laufes von New York nach Los Angeles im Jahr 1929 zu bewältigen, das entspricht 138 Marathon-Läufen. Sieger Johnny Salo benötigte für diese Strecke knappe 526 Stunden. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten betrug gerade einmal 2:44 Minuten. Immerhin 31 Läufer erreichten das Ziel.

Die meisten Marathonläufe…


…hat der Deutsche Horst Preisler (Jahrgang 1935) bestritten. Über 1.600 Wettbewerbe mit einer Länge von mindestens 42,195 Kilometern hat er mittlerweile gefinisht und ist immer noch aktiv. Die Frage nach Preislers Freizeitaktivitäten beantwortet sich angesichts dieser Zahlen von alleine.

Das Fußball-WM-Spiel mit den meisten Karten…


…liegt gar nicht einmal so lange zurück. Im WM-Achtelfinale 2006 standen sich in Nürnberg die Niederlande und Portugal gegenüber. Unter der „Leitung“ von Schiedsrichter Iwanow (Russland) ging es von der ersten Minute an hitzig zur Sache. Je zwei Spieler beider Mannschaften wurden frühzeitig mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt (Costinha und Deco bei den Portugiesen, Boulahrouz und van Bronckhorst bei den Niederländern). Hinzu kamen weitere zwölf Gelbe Karten, macht insgesamt 20 Karten in einem Spiel. Bei den Toren waren die Teams dagegen sparsamer: Portugal siegte 1:0 durch ein Tor von – man glaubt es kaum – Maniche.

Die schnellste Rote Karte in einem Fußballspiel…


…ist ein Rekord für die Ewigkeit. Der jamaikanische Nationalstürmer Walter Boyd erhielt sie am 24. November 1999 im Spiel seines Clubs FC Swansea gegen Darlington – und zwar nach null Sekunden Einsatzzeit. Wie das möglich ist? Nachdem Boyds Team einen Freistoß zugesprochen bekam, wurde das Spiel unterbrochen und der Angreifer (im wahrsten Sinne des Wortes) eingewechselt. Noch bevor der Schiedsrichter den Ball wieder frei gab, schlug Boyd einem Gegenspieler mit dem Ellenbogen ins Gesicht und wurde des Feldes verwiesen. So etwas nennt man Kurzarbeit.

Drei Gelbe Karten in einem WM-Spiel…


…sah der kroatische Innenverteidiger Josip Simunic im WM-Gruppenspiel 2006 gegen Australien. Der langjährige Berliner und heutige Hoffenheimer Abwehrspieler sah in der 61. und in der 90. Minute jeweils Gelb, wurde von Schiedsrichter Graham Poll (Großbritannien) jedoch nicht des Feldes verwiesen, weil der Unparteiische Simunic bei der zweiten Gelben Karte mit einem Mitspieler verwechselt hatte. Der Kroate nutzte daraufhin die einmalige Chance, sich in den Fußball-Geschichtsbüchern zu verewigen: In der 3. Minute der Nachspielzeit holte er sich seine dritte Gelbe Karte ab und wurde dieses Mal tatsächlich vom Platz gestellt.

Das längste Tennis-Match der Grand-Slam-Geschichte…


…war eine rein französische Angelegenheit. In der ersten Runde der French Open 2004 duellierten sich die Lokalmatadoren Fabrice Santoro und Arnaud Clément 6:33 Stunden lang. Santoro – dessen 70 Starts bei Grand-Salm-Turnieren in vier Dekaden ebenfalls Rekord sind – siegte letztlich mit 6:4, 6:3, 6:7, 3:6 und 16:14. Allein der entscheidende fünfte Satz ging über 2:52 Stunden.

Die meisten Doppelfehler in einem Tennis-Match…


fabrizierte der Schweizer Marc Rosset. Der Olympiasieger von 1992 vollbrachte das Kunststück, das Davis-Cup-Viertelfinalmatch gegen Arnaud Clément trotz der gewaltigen Marke von 30 (!) Doppelfehlern bis in den fünften Satz hinein offen zu halten. Letzten Endes verlor Rosset jedoch beinahe folgerichtig mit 3:6, 6:3, 6:7, 7:6 und 13:15.

Das längste Eishockeyspiel aller Zeiten…


ist nicht – wie häufig kolportiert – das dritte DEL-Play-off-Viertelfinalspiel zwischen den Kölner Haien und den Adler Mannheim in der Saison 2007/08 gewesen. Nachdem es nach 60 Minuten 4:4 gestanden hatte, mussten weitere 108 Minuten (netto) im Sudden Death-Modus verstreichen, ehe Philipp Gogulla das Siegtor für die Kölner erzielte. Zwischen dem ersten und dem letzten gespielten Puck vergingen mehr als sieben Stunden.

Übertroffen wird dieses Spiel nur vom Aufeinandertreffen der Detroit Red Wings und der Montreal Maroons im Jahr 1936. 176 Minuten waren hier nötig, um einen Sieger zu ermitteln. Die Red Wings gewannen nicht nur das Spiel, sondern in jedem Jahr auch ihren ersten von bislang elf Meistertiteln.

Der Formel-1-Weltmeister mit den wenigsten Saisonsiegen…


ist Keke Rosberg, der Vater des heutigen Mercedes GP-Piloten Nico Rosberg. Der Finne vollbrachte in der Saison 1982 das Kunststück, mit nur einem einzigen Grand-Prix-Sieg bei 16 Starts Weltmeister zu werden. Rosberg kam hierbei einerseits zu Gute, dass die Saison extrem ausgeglichen verlief – kein Fahrer konnte mehr als 2 Rennen gewinnen –, andererseits kam ihm ein etwas seltsamer Modus zu Hilfe: Nur die elf besten Rennen jedes Fahrers kamen in die Wertung. Und da Rosberg in der Breite die besten Ergebnisse lieferte, hatte er am Ende die Nase vorn.

Die größte Rollrad-Leistung…


hat netzathleten-Star Manfred Nüscheler vollbracht. Am 13. Mai 1991 konnte der Schweizer eine Leistung von über 1.000 Watt eine Minute lang auf einem Rollenrad aufrecht erhalten. Nüscheler erzeugte hierbei so viel Strom, dass 100 Rasierapparate davon betrieben werden konnten.

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