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Umfrage: Deutsche sind sportfaul

  • Marco Heibel
Ist Deutschland eine Sportnation? Schaut man sich die Erfolge deutscher Athleten im Spitzensport an, kann man dem nur zustimmen. Allerdings gibt es auch ein gewichtiges Gegenargument für diese These: Fast jeder zweite Deutsche ist nämlich ein bekennender Sportmuffel.

Der Ausdruck „Sport ist Mord” hat einen festen Platz im Wortschatz der meisten Sportmuffel. Glaubt man einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid im Auftrag der Arag Versicherung, zählt dieser Satz zum Repertoire fast jedes zweiten erwachsenen Deutschen.

Umfrage: 44 Prozent der Deutschen sind Sport-Muffel


Diese Umfrage brachte erstaunliche Ergebnisse hervor: 44 Prozent aller Deutschen über 18 Jahren betreiben keinen Sport und haben auch nicht vor, dies zu ändern. Ihnen stehen lediglich 56 Prozent gegenüber, die sich selbst als Sportler bezeichnen würden – wobei in der Umfrage ungeklärt bleibt, ob hier von 20 Minuten oder 20 Stunden Sport pro Woche die Rede ist.

 

Ist Sport eine Altersfrage?


Natürlich muss man bei einer solchen Umfrage gewisse Dinge im Hinterkopf behalten: Zum Beispiel muss klar sein, dass viele ältere Menschen nicht mehr allzu aktiv sind. Und diese verschieben den Anteil der Nicht-Sportler deutlich nach oben. Hätte man diese Umfrage nur unter 18- bis 30-jährigen gemacht, wäre ein ganz anderes Ergebnis dabei herausgekommen: Aus dieser Altersklasse bezeichneten sich 77 Prozent als sportlich aktiv.

Beruf hat keinen Einfluss auf sportliche Aktivität


Interessant ist dagegen, dass Zeitmangel nicht das ausschlaggebende Argument zu sein scheint. Laut der Umfrage treiben nämlich 59 Prozent der Berufstätigen Sport. Dieser Wert liegt 3 Prozent über dem bundesweiten Gesamtschnitt, was darauf hindeutet, dass jemand, der wirklich Sport treiben möchte, auch immer noch irgendwo ein paar Minuten abknapsen kann.

Jeder Achte bevorzugt Vereinssport


12 Prozent der Befragten gehen ihrem Sport in einem Verein nach, während der Anteil der Fitnessstudio-Besucher bei 8 Prozent liegt. Bemerkenswert ist hierbei der Unterschied zwischen Ost und West: Während im Osten der Republik 16 Prozent der Freizeitsportler regelmäßig ins Fitnessstudio gehen, liegt der Anteil im Westen lediglich bei 6 Prozent.

Und der beinahe unvermeidliche Blick auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verrät, dass Männer mit durchschnittlich 208 Euro pro Jahr mehr Geld für den Sport ausgeben als Frauen (167 Euro).

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