Noch 250 Tage bis Sotschi getty images

Noch 250 Tage bis Sotschi

  • Tanja Maruschke
Der Countdown läuft – 250 Tage bis zum Beginn der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Wir geben euch einen Überblick über die Entwicklung der Sportstätten und den aktuellen Stand der Dinge.

In 250 Tagen, am 7. Februar 2014, starten die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Die russische Kurstadt liegt in einer eindrucksvollen Landschaft am Fuß des Kaukasus. Vom Strand des Schwarzen Meeres aus kann man die schneebedeckten Gipfel sehen. Doch neben den Sand- und Kiesstränden lockt die Stadt mit einem subtropischen Klima – keine idealen Voraussetzungen für einen Austragungsort der Winterspiele.

„Noch nie gab es Olympische Winterspiele in mediterranen Breitengraden mit alpinen Wettkämpfen in den verschneiten Bergen und Eislauf zwischen Palmen.“ Mit diesem Slogan hatte sich die Stadt, die bis zu diesem Zeitpunkt als russischer Badeort bekannt war, um Olympia 2014 beworben.

Bei der Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) in Guatemala-City im Juli 2007 hatte sich Präsident Wladimir Putin persönlich dafür eingesetzt, die Olympischen Winterspiele nach Russland zu holen.

Eines steht bereits fest: Die Spiele von Sotschi werden die teuersten Winterspiele aller Zeiten sein. Vor der Zusage des IOC gab es in Sotschi, abgesehen von einem kleinen Skigebiet, noch keine Wintersportstätten. Heute erkennt man die Stadt kaum wieder. Wo vor ein paar Jahren noch Felder und Wiesen waren, stehen jetzt Eisstadien und Hotelanlagen. Der Olympiapark mit Olympiastadion und fünf Eissporthallen befindet sich direkt am Meer.

Die Kosten, die ursprünglich mit neun Milliarden Euro kalkuliert wurden, sind mittlerweile auf 37,8 Milliarden Euro gestiegen. Dennoch sind die Veranstalter zuversichtlich, dass Sotschi durch Olympia die einmalige Chance bekommt, sich vom Sommerurlaubsort zum Ganzjahrestourismus weiterzuentwickeln.

Mehrere Hunderttausend Besucher werden in der 400.000-Einwohner-Stadt erwartet. Touristen können Sotschi über Moskau mit dem Flugzeug erreichen. Sotschi verfügt über einen eigenen Flughafen, der inzwischen ebenfalls modernisiert und ausgebaut wurde. Um internationalen Ansprüchen zu genügen, befindet sich derzeit ein weiterer Terminal im Bau, der rechtzeitig zu den Olympischen Winterspielen 2014 fertig gestellt werden soll.

Für die Hotelübernachtungen wurden bereits Preisgrenzen festgelegt. Die günstigste Kategorie mit ein oder zwei Sternen darf umgerechnet maximal 142 Euro kosten. Der Preis für Fünf-Sterne-Hotels wurde auf 13.896 Rubel (etwa 343 Euro) pro Nacht beschränkt. Die Zahl der Hotels wird sich bis Anfang 2014 auf rund 2000 verdreifachen.

Wie schon bei den vorhergehenden Spielen in Salt Lake City und Vancouver, wird es auch in Sotschi zwei Zentren geben. Eröffnungs- und Schlussfeiern sowie die Eiswettbewerbe finden in der Stadt selbst statt. Ski und Rodeln sowie Bob- und Skeleton-Wettbewerbe werden in dem Gebiet um das Gebirgsdorf Krasnaja Poljana ausgetragen - etwa 70 Kilometer östlich von Sotschi. Es wird eine Bahnverbindung zwischen den Stadien an der Küste und den alpinen Sportstätten geben – die Kosten dafür beliefen sich, nach Angaben der russischen Eisenbahn, auf rund 6 Milliarden Euro.

Auch die Skisprungschanze hat für Aufregung gesorgt und zu den enormen Gesamtkosten beigetragen. Schon vor dem Baubeginn wurde von den Bewohnern und Umweltschützern darüber gemutmaßt, dass die geologischen Verhältnisse nicht ausreichend erforscht wurden. Nun müssten umfangreiche Sicherungsarbeiten vorgenommen werden, um ein Abrutschen der Schanzen zu verhindern.

Ein weiteres Problem könnten die milden Winter werden. Doch die Veranstalter sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Für den Fall, dass es im kommenden Februar im Skigebiet Krasnaja Poljana nicht genügend Schnee haben sollte, wurden in diesem Jahr bereits 350.000 Kubikmeter Schnee gelagert. 400 Schneekanonen versorgen die Pisten mit Nachschub. Während des Sommers sollen davon nur knapp 140.000 Kubikmeter Schnee wegschmelzen, meint Sergej Bachin, Generaldirektor des Ski-Ressorts. Die Lagerung des Schnees kostet insgesamt 8,5 Millionen Euro – kaum verwunderlich, wenn man Winterspiele unter Palmen haben will.

Hier gibt es weitere Informationen zu Olympia 2014

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten