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Was ist Ultimate? Frisbee als ultimativer Teamsport

  • Derk Hoberg
Frisbee kann mehr sein als das bloße Umherwerfen einer Plastikscheibe im Park. Das beweist die Sportart Ultimate, die mittlerweile auf eine gut 50-jährige Geschichte zurückblickt. Anleihen aus dem American Football und dem Basketball machen den Sport schnell und aufregend.

1968 stellten Studenten der Columbia High School in New Jersey den Sport Ultimate Frisbee der Öffentlichkeit vor. Inzwischen ist der Begriff Frisbee von einer US-amerikanischen Firma rechtlich geschützt, weshalb der Sport nur noch Ultimate genannt wird. Mittlerweile wird er in über 40 Ländern weltweit von etwa fünf Millionen Menschen betrieben. Grund genug, Ultimate mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Worauf es beim Ultimate ankommt

Ultimate bringt Elemente aus dem American Football und dem Basketball mit und verlangt seinen Spielern einiges ab: Ultimate ist ein Laufspiel, das neben Kondition und Sprintstärke auch Wurftechnik, taktisches Denken und das Treffen richtiger Entscheidungen im richtigen Moment erfordert. Seit 1983 werden Weltmeisterschaften ausgetragen, und natürlich gibt es mittlerweile auch Deutsche Meisterschaften im Ultimate.

Die Regeln

Normalerweise wird Ultimate auf einem etwa 100 Meter langen und 37 Meter breiten Feld gespielt. Ziel der Mannschaften, die aus sieben Spielern bestehen, ist es, die Frisbeescheibe jeweils in der Endzone des Gegners zu fangen. Dafür bekommt das Team einen Punkt. Das Besondere an diesem Sport ist, dass es keine nach Geschlechtern getrennten Mannschaften gibt. Männlein und Weiblein vergnügen sich hier gemeinsam – und zwar ohne Körperkontakt. Jede Körperberührung gilt als Foul, es sei denn sie geschieht „beiläufig“. Will heißen: Eine Körperberührung darf das Spiel nicht beeinflussen.

Der Ablauf von Ultimate

Zu Beginn des Spiels stehen sich die gegnerischen Mannschaften an ihrer jeweiligen Endzone gegenüber. Es erfolgt der Anwurf eines Teams, die Mannschaft die die Scheibe fängt, greift an. Bekommt nun ein angreifender Spieler die Scheibe zugeworfen, muss er so schnell wie möglich stehen bleiben und darf sich nur noch mit einem Sternschritt (bekannt aus dem Basketball) um sein Standbein herumbewegen. Alle anderen Mitspieler laufen sich derweil frei. Der Werfer hat nun 10 Sekunden Zeit, um die Frisbee zu passen, der ihm am nächsten stehende Verteidiger (Marker) zählt dabei im Sekundentakt bis 10 (Stall Count). Er darf die Frisbee in jede beliebige Richtung werfen, wirft er aber nicht vor Ablauf dieser 10 Sekunden, kommt die andere Mannschaft an genau dieser Stelle in Scheibenbesitz.

Die Scheibe geht ebenfalls in den Besitz der anderen Mannschaft über, wenn sie nicht gefangen wird und den Boden berührt. Eine weitere Art des Turnovers ist, wenn die Frisbee ins Aus geworfen wird (überquert die Frisbee die Auslinie in der Luft, wird aber im Feld wieder gefangen, geht es normal weiter), oder der Gegner die Frisbee abfängt.
Passt der Werfer die Scheibe nun aber in die Endzone des Gegners, genauer gesagt, wird sie dort von einem seiner Mitspieler gefangen, erhält das angreifende Team einen Punkt. Gespielt wird in der Regel, bis ein Team 17 Punkte erreicht hat, Halbzeit ist bei neun Punkten.

Fair geht vor beim Ultimate

Der Sport kommt dabei weitestgehend ohne Schiedsrichter aus, da er auf Fair Play beruht und der „Spirit of the Game“, eine Art Abkommen unter den Spielern, eine wichtige Grundlage dieses Sportes darstellt. Gefoulte Spieler zeigen das Foul also selbst an.

In Deutschland gibt es derzeit etwa 2000 aktive Spieler, Tendenz steigend. Zumeist wird Ultimate im Rahmen des Hochschulsportes angeboten, konzentriert sich aber auch in verschiedenen Ballungsräumen und Großstädten. Schaut Euch also um, probiert es einmal aus und spürt selbst den Spirit of the Game.

Weitere Informationen zum Ultimate findet Ihr beim Deutschen Frisbeesport-Verband

Im Video seht Ihr einige packende Spielszenen vom Ultimate

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