Morbus Bechterew – Ursache, Symptome, Behandlung thinkstockphotos.com
Entzündete Wirbelsäule

Morbus Bechterew – Ursache, Symptome, Behandlung

Morbus Bechterew beschreibt eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die häufig zunächst Wirbelsäule und Becken befällt. Was genau dahinter steckt, verrät unser Kurzüberblick.
Bei Morbus Bechterew (lat.: Spondylitis ankylosans) handelt es sich um eine Erkrankung hauptsächlich der Wirbelsäule und der Hüftgelenke. Sie kann aber auch weitere Gelenke und Organe betreffen. Bei Morbus Bechterew treten gleichzeitig zerstörende und neubildende Knochenveränderungen auf. Die Folge: eine zunehmende und schmerzhafte Verknöcherung der Gelenke mit entsprechender Versteifung und Bewegungseinschränkung.
Die Krankheit tritt in der Regel ab dem 15. und vor dem 40. Lebensjahr auf, Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Typisch für Morbus Bechterew sind Krankheitsschübe, sodass stufenweise eine Verschlechterung eintritt.

Neben den Beschwerden am Bewegungsapparat werden bei einigen Betroffenen auch Augenprobleme beschrieben. „Bei etwa 40 Prozent aller Morbus-Bechterew-Patienten tritt ein- oder mehrmals im Leben eine Iritis (Entzündung der Regenbogenhaut im Auge) auf“, informiert die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. auf ihrer Homepage. Auch an Sehnenansätzen und inneren Organen können sich im weiteren Krankheitsverlauf Entzündungen bilden. Die versteiften Gelenke neigen im Spätstadium der Erkrankung zu Osteoporose.

Morbus Bechterew - Ursachen

Bezüglich der Ursachen für Morbus Bechterew tappt die Wissenschaft noch im Dunkeln. Vermutlich gibt es eine genetische Veranlagung. So wurde festgestellt, dass der Großteil der Betroffenen das Erbmerkmal HLA-B27 aufwies. Allerdings beweist es nicht automatisch auch Morbus Bechterew. Umgekehrt beweist das Fehlen des Erbmerkmals aber auch nicht, dass der Betroffene nicht an Morbus Bechterew erkrankt ist.

Morbus Bechterew - Symptome*

Obwohl bei jedem Patienten die Erkrankung mit anders verläuft, lassen sich einige Symptome ausmachen, die relativ charakteristisch sind. Sie treten häufig, aber nicht immer auf.
• Zwischen rechts und links wechselnde Gesäßschmerzen, verbunden mit einer Bewegungseinschränkung in der Lendenwirbelsäule und Ausstrahlung in die Oberschenkel
• Besserung bei Bewegung und Verschlimmerung bei Ruhe
• Morgensteifigkeit länger als 30 Minuten
• Andauern der Beschwerden über mehr als drei Monate
• Beginn der Krankheit vor dem 40. Lebensjahr
• Auftreten der Steifigkeit und der Schmerzen vor allem in den frühen Morgenstunden

Zudem können noch folgende Kriterien einen Hinweis auf einen Morbus Bechterew geben:
• Unsymmetrische Entzündung einzelner Gelenke (z. B. Hüftgelenk, Kniegelenk)
• Fersenschmerzen oder eine andere Sehnenansatz-Entzündung (Enthesitis)
• Regenbogenhautentzündung (Iritis) im Auge
• Schmerzen über dem Brustbein, Einschränkung der Brustkorbdehnung ohne erkennbare Ursache
• Eindeutige Besserung durch ein nicht-steroidales (cortisonfreies) entzündungshemmendes Medikament innerhalb von 48 Stunden und Wiederkehr der Schmerzen nach Absetzen des Medikaments.

Wie stark die Symptome auftreten, variiert von Patient zu Patient. Bei manchen ist die Krankheit extrem aggressiv, bei anderen verläuft sie so ruhig, dass sie nie wirklich diagnostiziert werden kann. Wieder andere zeigen Verdachtssymptome, verbleiben dann aber ihr Leben lang in diesem Zustand.

Morbus Bechterew - Behandlung

Da Morbus Bechterew bisher nicht geheilt werden kann, stehen der Erhalt der Bewegungsfähigkeit und die Schmerzlinderung im Vordergrund der Behandlung. Entsprechend kommt in der Regel eine medikamentöse Schmerztherapie gepaart mit einem individuellen Sportprogramm zum Einsatz.


*Aufstellung der Symptome Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Bundesverband

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