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Fit für die Piste - Tipps von Orthopäde Dr. Reinhard Schneiderhan

  • Nils Borgstedt
Jedes Jahr zur Winterzeit treibt es sportbegeisterte Skifans in die schneebedeckte Berglandschaft. Schnelle Pisten, klare Luft und strahlender Sonnenschein locken Tausende Wintersportler auf die Abfahrtsstrecken. „Genau hier kommt es leider oftmals zu Verletzungen an Wirbelsäule und Gelenken“, weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga. Gründe sieht er in erster Linie in mangelnder Vorbereitung.

Egal ob Anfänger oder Profis – ein spezielles Aufwärm- und Konditionstraining sowie gezielte Kräftigungsübungen beugen Verletzungen vor. Darüber hinaus gilt es, Überlastungen zu vermeiden und dem Körper ausreichend Pausen zu gönnen.

Gut gerüstet durch den Winter

Ob blaue, rote oder schwarze Piste: Abfahrten verlangen Fahrern einiges an Können und Kondition ab. Besonders für Ungeübte besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. „Ohne Vorbereitung können sogar schwerwiegende Unfälle die Folge mangelnder Fitness sein“, erklärt Dr. Schneiderhan und rät: „Um lange Abfahrten konditionell zu bewältigen, eignet sich im Vorfeld ein entsprechendes Ausdauertraining durch Radfahren oder Joggen.“ Daneben benötigen Ski- und Snowboardfans eine stabile Rumpfmuskulatur, um Stöße in der Wirbelsäule abzufangen. Gezieltes Bauch- und Rückentraining in den Wochen vor Urlaubsantritt stärkt die Muskelpartien und hält den Rücken fest im Griff. Zusätzlich schützen Helm und Rückenprotektor die sensiblen Körperregionen. Winddichte Kleidung hält zudem die Kälte fern und beugt Muskelverspannungen vor.

Neustart nach Bandscheibenvorfall

Selbst Profisportler bleiben vor Rückenverletzungen und Bandscheibenvorfällen nicht verschont. Jüngste Beispiele: Skirennfahrer Felix Neureuther sagte zu Beginn der aktuellen Skisaison seinen Start beim Riesenslalom in Sölden aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ab. Skispringer Bjørn Einar Romøren kündigte sogar an, sich einer Operation am Rücken unterziehen zu müssen. Dr. Schneiderhan kennt die typischen Schwachstellen im Leistungssport: „Wiederholte Stoßbelastungen gehen beim Skifahren auf Kosten der Bandscheiben. Im schlimmsten Fall tritt das weiche Gewebe nach außen und drückt auf umliegende Nerven. Es kommt zu einem Bandscheibenvorfall.“ Doch selbst starke Beschwerden, bei denen konservative Behandlungen keine Linderung erzielen, bedeuten heutzutage keinen dauerhaften Abschied mehr vom Sport. Minimalinvasive Therapien ermöglichen eine schnelle Rückkehr in den Alltag. So injizieren Experten etwa mit dem sogenannten Wirbelsäulenkatheter eine spezielle Enzym-Kochsalzlösung direkt an die betroffene Bandscheibe. Neben schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln entzieht Kochsalzlösung dem Gewebe Flüssigkeit, wodurch die Bandscheibe schrumpft und das Nervengewebe entlastet wird. Gezieltes Training der Rumpfmuskulatur sowie gegebenenfalls die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unterstützen den Neueinstieg in den Skisport. „Wer fortan darauf achtet, nur gut vorbereitet auf die Bretter zu steigen, und sich nicht übernimmt, kann wieder den Spaß im Schnee genießen“, betont Dr. Schneiderhan abschließend.

Weitere Informationen zu Dr. Schneiderhan unter www.orthopaede.com

Pressemitteilung: MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen

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