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Dr. Sport: Knorpelschaden im Knie

  • Dr. med. Markus Klingenberg
Ich habe eine Frage bezüglich eines Knorpelschadens im Knie. Mein Orthopäde hat mir Ibuprofen verschrieben und mir gesagt, dass ich erstmal kein Sport machen soll bis die Schmerzen weg sind und dann entscheiden ob ich überhaupt weiter Sport machen sollte, weil der Knorpel nicht wieder herstellbar ist. Gibt es andere Möglichkeiten der Behandlung?

Hallo Dr. Sport,

ich habe eine Frage bezüglich eines Knorpelschadens im Knie. Ich bin 22 Jahre alt und spiele seit gut 12 Jahren Handball. Vor ca. 5 Wochen hatte ich das erste Mal Schmerzen im Knie. Daraufhin bin ich zu meinem Hausarzt gegangen der mich dann zu einem Orthopäden überwiesen hat. Der machte ein Röntgenbild, welches keine Diagnose brachte, und ordnete ein MRT an. Der Radiologe stellte folgende Diagnose: „Die Menisken stellen sich in allen Bestandteilen regelrecht dar. Allerdings findet sich am Außenmeniskus im Bereich des Vorderhorns ein Knorpelschaden, hier ist die Meniskusbasis partiell flüssigkeitsunterminiert. Auch im Bereich der lateralen Femurcondyle in Höhe des Vorderhorns des Außenmeniskus Knorpelschaden. Kreuz- und Kollateralbänder intakt. Zentrale Patellaführung, intakte Retinacula. Kein Kniegelenkerguss, keine Bakercyste.“ Mein Orthopäde hat mir dann Ibuprofen verschrieben und mir gesagt ich dass ich erstmal kein Sport machen soll bis die Schmerzen weg sind und dann entscheiden ob ich überhaupt weiter Sport machen sollte, weil der Knorpel nicht wieder herstellbar ist.

Gibt es andere Möglichkeiten der Behandlung?

Grüße Arne



Hallo Arne,

Knorpelprobleme darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind schmerzhaft und wenn Du keine Pause einlegst und das Knie weiter belastest, können sie sich sogar verschlimmern. Daher ist die erste Maßnahme, eine Pause einzulegen und mit Schmerzmitteln die Beschwerden zu bekämpfen, eine normale Standard-Therapie.

Eines vorweg: Du kannst nicht nur Sport machen, Du sollst und mußt es sogar!

Über die Sportarten kann man geteilter Meinung sein. Aber – ein einzelnes MRT mit den beschriebenen Aussagen ist nicht zu einer langfristigen Prognose geeignet. An dieser Stelle ein paar grundlegende Infos:

- Ein Knorpelschaden schmerzt vor allem, wenn er „aktiviert“ ist. Er schmerzt aber keineswegs immer.
- Die Knorpeltherapie ist ein riesiger Markt auf dem von Tabletten, über Injektionen bis hin zu Knorpelzüchtungen alles möglich ist – aber nicht jede Maßnahme den versprochenen Effekt erzielt.
- Hauptrisikofaktoren für ein Fortschreiten eines Knorpelschadens sind wiederkehrende Traumata (z.B. beim Fußball) und Übergewicht!
? Der beste Schutz besteht aus eine kräftigen umgebenden Muskulatur.

Anbei eine Studie der Mayo Clinic die ergeben hat, kann eine starke Beinmuskulatur das Knie stärken und so eine weitere Abnutzung der Knorpel verhindern. Den gesamten Artikel kannst Du hier nachlesen.

Ob und wie gut Du weiterhin Handball spielen kannst, kann ich Dir aus der Entfernung nicht sagen. Da müsste ich mir Deine Knie schon selber ansehen. Eine Vorstelllung in Köln bei uns im Westdeutschen Schulter und Knie Zentrum kannst du gerne jederzeit vereinbaren.

Gute Besserung

Dr. Markus Klingenberg

Details

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  • Star Vita: Dr. med. Markus Klingenberg arbeitet und als Arzt mit den Schwerpunkten Sport- und Ernährungsmedizin und Personal Trainer in Bonn und in der Sportorthopädie der Klinik-am-Ring in Köln. Mehrmals pro Jahr arbeitet er zudem als Tauchmediziner im indischen Ozean. Seine Schwerpunkte umfassen ein Personal Training, Ernährungs-Coaching, und die Leistungsdiagnostik. Als ehemaliger Leistungssportler kombiniert Dr. med. Markus Klingenberg sein Wissen als Sportmediziner und Personal Trainer, um für seine Kunden nachhaltig erfolgreiche individuelle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
  • Star Erfolge: Arzt, Sportmediziner, Notarzt

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