Olympia 2012 als Ziel - Florian Karl und Tom Götz im Interview Florian Karl/Tom Götz Privat

Olympia 2012 als Ziel - Florian Karl und Tom Götz im Interview

  • Nils Borgstedt
Die beiden Beachvolleyballer Florian Karl und Tom Götz haben sich zum Goforolympia2012-Team zusammengeschlossen. Im Interview erfahrt ihr, wie sie sich das Ticket zu den Olympischen Sommerspielen 2012 in London sichern wollen, welche Rituale sie haben und wie sie sich im Winter fit halten.

Netzathleten: Hallo Florian, hallo Tom! Erstmal eine ganz allgemeine Frage. Wie seid ihr zum Beachvolleyball gekommen?d33d5ebb57344c6eb3d27a912ae7d2d0
Tom: Ich habe mit Volleyball angefangen, als ich neun war. Mein Vater spielt selbst Volleyball und hatte mich damals zu einem Freund von sich in einen Verein „gebracht“. Irgendwann kristallisierte sich jedoch heraus, dass ich aufgrund meiner universellen Stärken und meiner zu geringen Körpergröße für die Halle wohl eher in den Sand gehen sollte. Mein erstes Beachvolleyballturnier habe ich dann im Jahre 2002 gespielt und direkt an der U18 WM teilgenommen.
Florian: Ich spiele mein Leben lang schon Hallenvolleyball… da ist der Schritt zum Beachvolleyball nicht weit.

Netzathleten: Wie ist die Idee des Goforolympia2012-Teams entstanden?

Tom: Die Idee entstand im Frühjahr 2008, als ich mit Stephan Rauball, unserem Manager, zusammen saß und wir über ein vermarktungsfähiges Konzept nachdachten.

Netzathleten: Angesichts der großen Konkurrenz und der Tatsache, dass nur maximal zwei Männerteams aus Deutschland 2012 nach London fahren dürfen, ist eine Teilnahme bei Olympia 2012 ein sehr ambitioniertes Ziel. Wie möchtet ihr dieses Ziel erreichen? Was sind die einzelnen Schritte?

Tom: Dass das Ziel Olympia noch in weiter Ferne liegt, ist uns klar. Wir wollen dem Ganzen Schritt für Schritt näher kommen. Wichtig ist, dass wir nach unserem ersten gemeinsamen Jahr langsam auch international Wettkampfluft schnuppern. Da es dort verschiedene Spielklassen gibt, kann man sich langsam, etappenweise vorarbeiten. Hierbei ist das größte Problem jedoch die große finanzielle Belastung, da die Unterkünfte und Fahrten zu den Turnieren ja schließlich auch Geld kosten. Daher freuen wir uns über jeden Sponsor, der unser Ziel Olympia 2012 unterstützen will.
Florian: Das Ziel kann meiner Meinung nach nur durch ein vernünftiges sportliches Konzept verwirklicht werden. In diesem, unserem ersten Jahr, müssen wir uns finden und möglichst die „Kinderkrankheiten“ abstellen. Dazu reichen unsere vielen nationalen Auftritte auf jeden Fall. Im nächsten Jahr muss dann der nächste Schritt kommen, der für uns heißt: wir müssen uns auf internationalem Niveau etablieren. Ich denke der Schritt kann schon richtungsweisend sein.


Netzathleten: Wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf? Habt ihr erreicht, was ihr euch vorgenommen hattet?
Tom: Die Saison ist schwankend verlaufen. Sie hat erfolgreich begonnen und wir hatten dann eine Phase, in der es nicht ganz so lief. Aus dieser konnten wir uns aber beim smart Supercup in St. Peter-Ording befreien und mit dem 4. Platz dort einen großen Schritt in der Rangliste nach oben machen. Unser Ziel war am Ende der Saison in den Top 10 der Teamrangliste zu stehen und dort befinden wir uns auch zurzeit. Bis auf die Schwächephase in der Mitte der Saison ist also bis jetzt alles so gelaufen, wie vorgenommen.
Florian: Das erste Jahr ist erfahrungsgemäß nicht einfach. Man muss sich finden, die Stärken und Schwächen voneinander kennen lernen und vor allem das Verhalten des Partners auf dem Platz einschätzen lernen.

Netzathleten: Vom 28. bis 30.08.2009 werden am Timmendorfer Strand die Deutschen Meisterschaften ausgespielt. Welche Platzierung würdet ihr euch wünschen und welche haltet ihr für realistisch?
Tom: Man wünscht sich natürlich einen Platz auf dem Podium (so wie es im letzten Jahr war). Realistisch betrachtet denke ich jedoch, dass Platz 7 ein denkbares Ziel darstellt.
Florian: Ich werde zum fünften Mal in Folge an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Da ich bereits 13ter, 9ter und 7ter war, würde ich mich über eine Platzierung freuen, die ich bis jetzt noch nicht belegt habe.


Netzathleten: Welche Ziele habt ihr für die kommende Saison?
Tom: Wir wollen wie gesagt wieder die deutsche smart Beachtour spielen und an den freien Wochenenden im Ausland Beachvolleyball spielen. Das kam in diesem Jahr etwas zu kurz.
Florian: Wir wollen uns nächstes Jahr international etablieren und national einige Turniere vielleicht ganz vorne bestreiten.

Netzathleten: Gehen wir ein bisschen weg von Saisonverläufen und Ergebnissen. Auf dem Platz seid ihr ein Team. Aber wie sieht das ganze außerhalb vom Spielfeld aus? Seid ihr auch außerhalb des Platzes gut befreundet? Macht ihr auch privat auch viel gemeinsam?
Tom: Ja, wir verstehen uns auch außerhalb des Feldes sehr gut. Florian und ich haben bis vor zwei Jahren auch gemeinsam in einer WG gelebt. Wir kennen uns also sehr gut. Außerdem haben wir ja auch zusammen Abi gemacht. Wenn es sich ergibt, unternehmen wir auch mal abends in der Woche etwas zusammen.
Florian: Ich bin sehr tolerant, deshalb treffen wir uns auch manchmal außerhalb des Spielfeldes. Ist aber wenn, dann meist zufällig… ne… Spaß bei Seite… Tom ist ein netter, ehrlicher Kerl, mit dem es nicht schwer fällt, seine Freizeit zu verbringen.

Netzathleten: Habt ihr bestimmte Rituale die ihr vor den Spielen durchführt? Wie sehen diese aus?
Tom:
Bis auf die gleichen Aufwärmübungen, die man in der Regel konstant durchführt, gibt es eigentlich kein bestimmtes Ritual.
Florian: Ich habe nur ein Ritual. Das werde ich aber nicht Preis geben. Sonst verliert es womöglich noch seine Wirkung…

Netzathleten: Die Saison ist ja bald vorbei und kältere, nasse Tage stehen uns bevor. Wie haltet ihr euch denn im Winter fit?
Tom: Bisher habe ich immer noch Hallenvolleyball gespielt. Mit dem Beachvolleyballtraining ging es dann so gegen Dezember wieder los (in der Beachhalle). Ob ich in diesem Jahr in der Halle spiele, weiß ich noch nicht. Aber dann werde ich einfach anstatt der Halleneinheiten Kraft und Beachtraining machen, was ja vom Umfang auch schon genug ist.
Florian: Ich spiele im Winter in der 1. Bundesliga bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen.

Netzathleten: Zum Abschluss noch eine Frage zu einem Thema, mit dem viele Randsportarten zu kämpfen haben. Bekommt Beachvolleyball eurer Meinung nach in Deutschland zu wenig Beachtung? Wird es hierzulande zu sehr als Lifestyle-Sport betrachtet?
Tom: Leider hat Beachvolleyball in den Medien noch nicht die Beachtung erlangt, die man sich als Sportler wünschen würde. Zwar werden teilweise Turniere im Fernsehen gezeigt, aber halt nur sehr kurz und oft zu weniger guten Sendezeiten. Ich denke, dass Beachvolleyball nicht mehr nur als Lifestyle-Sport betrachtet wird. Das zeigt die Akzeptanz von Beachvolleyballanlagen in den Städten, die im Sommer immer total ausgebucht sind und auch die immer größer werdende Präsenz im Internet und TV. Ich denke, dass auch der Weltmeistertitel von Brink/Reckermann und die damit verbundene Medienpräsenz ihr Übriges dazu beigetragen haben.
Florian: Dadurch, dass wir kaum TV-Präsenz haben, machen wir das alles selber auf unserer Website. Es gibt am Wochenende einen Live-Ticker und jeden Montag gibt es eine Videoreportage von unseren Turnieren. Wer also aktuell wissen will, wie wir am jeweiligen Wochenende spielen, der sollte am besten unsere Webseite besuchen: http://www.goforolympia2012.de

Netzathleten: Florian, Tom, vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Deutsche Meisterschaft und die Qualifikation für London 2012.

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