Unterm Messer - Wie sicher sind Knie-OPs istockphoto.com/PIKSEL

Unterm Messer - Wie sicher sind Knie-OPs

  • Christian Riedel
Knieverletzungen gehören zum Sport leider mit dazu. Zwar hat sich die Operationstechnik in den letzten Jahren deutlich verbessert, dennoch leiden viele Sportler unter den Folgen eines Eingriffs im Knie. Daher kann man sich die Frage stellen, wie gefährlich Knie-OPs wirklich sind.

Die Zeiten, als man das Knie bei einer Operation noch komplett aufgeschnitten hat, sind zum Glück lange vorbei. Dank entsprechenden Gerätschaften gelten Knie-OPs als minimal invasiv, also Eingriffe mit nur minimalen Traumata. Doch auch wenn der Eingriff nur minimal ist, bedeutet das nicht, dass er auch ohne Risiko ist.

Wie gefährlich Knie-OPs grundsätzlich sind, wollten US-Forscher um Sportmediziner Christopher Harner vom University of Pittsburgh Medical Center herausfinden und schauten sich die Zahl der Knie-OPs und anschließende Komplikationen an. Für Ihre Analyse studierten sie die Daten von rund 93.000 Knie Operationen zwischen 2003 und 2009. Insgesamt entwickelten sich in 4.300 Fällen Komplikationen als Folge des Eingriffs. Mit anderen Worten traten bei rund 4,6 Prozent der Operationen anschließende Schwierigkeiten auf. Wie hoch das Risiko war, hing dabei deutlich von der Art der Knieverletzung ab.

Kreuzbänder besonders gefährdet


Besonders oft kam es bei einer Rekonstruktionen des hinteren Kreuzbandes zu Problemen. Rund jeder fünfte Patient (20,1 Prozent) hatte anschließend gesundheitliche Schwierigkeiten. Auch beim vorderen Kreuzband traten besonders oft Probleme auf. Hier waren immerhin noch 9 Prozent der Patienten betroffen. Es folgten Meniskusreparaturen (7,6 Prozent), Chondroplastiken (3,6 Prozent und Meniskektomien (2,8 Prozent).

Bei 80 Prozent der Komplikationen handelte es sich um chirurgische Probleme. Insgesamt hatten 3,7 Prozent der Knie-Patienten nach der OP mit chirurgischen Problemen zu kämpfen. Dazu zählen Blutungen, Frakturen, Infektionen, Ischämien und Implantatversagen, wobei Infektionen mit einer relativen Gesamthäufigkeit von 0,84 Prozent aller Knie-OPs die häufigste Ursache für Komplikationen darstellten.

Immer überlegen


Auch wenn eine Operation heute sicherer ist als vielleicht noch vor zehn Jahren, sollte man sich immer genau überlegen, ob man einen Eingriff tatsächlich vornehmen lassen will und zumindest eine Zweitmeinung einholen. Eine Knie-Operation darf nie verharmlost werden. Und gerade Probleme im Knie haben schon so manche Sportlerkarriere beendet. Daher ist es wichtig, sich hundertprozentig sicher zu sein, dass ein Eingriff auch wirklich sinnvoll ist.

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