Die große Kugel ist da! - Eric Frenzels Kolumne getty images

Die große Kugel ist da! - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel

Eric Frenzel hat am vergangenen Wochenende erneut den Gesamtweltcup in der nordischen Kombination gewonnen. Und das, obwohl es nicht das erklärte Ziel war. Das sah ganz anders aus. Einen ersten, kleinen Saisonrückblick gibt er in seiner Kolumne.

Nach dem Weltcupwochenende in Finnland steht fest, dass ich zum dritten Mal in Folge den Gesamtweltcup für mich entscheiden konnte – ich bin sehr glücklich darüber, zumal es für mich etwas unerwartet war.

Meine Saisonplanungen nach dem Olympiasieg in Sotchi waren durch zwei Sachverhalte beschwert; einerseits standen viele Verpflichtungen in Verbindung mit dem Olympiasieg auf dem Programm, wie Empfänge, Ehrungen und Repräsentationspflichten für alte und neue Sponsoren, andererseits habe ich mein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Hochschule in Mittweida intensiv betrieben. Die Folge war eine von den Umfängen abgespeckte Vorbereitung, die eigentlich ganz und gar auf die Weltmeisterschaft ausgerichtet war. Den Gesamtweltcup hatte ich für mich ausdrücklich nicht als Ziel definiert. Der Wintersportler wird bekanntlich im Sommer gemacht und dies habe ich dann auch in den letzten Wochen gespürt. Aufgrund der reduzierten Vorbereitung hatte ich in den letzten Wettkämpfen nicht mehr die Kraft und Frische wie zu Saisonbeginn. Seit langem bin ich am Ende einer Saison wirklich froh, dass nun der Frühling kommt. Ja, ich bin ganz schön kaputt und musste am Ende der Weltcupserie an meine Kraftreserven gehen, um überhaupt noch halbwegs anständige Ergebnisse zu erzielen. Auch der Kopf wurde von Rennen zu Rennen müder.

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Ein bisschen verkehrte Welt spiegeln nun die Ergebnisse, die zählbar sind. Keine Einzelmedaille bei der Weltmeisterschaft, dafür aber tatsächlich der Gesamtweltcupsieg. Ich hatte es anders erwartet. Grundlage war die Serie von Weltcupsiegen mit dem Höhepunkt des Triple in Seefeld. In dieser Weltcupphase ist mir einfach alles geglückt und ich konnte viele Punkte Distanz zu den Konkurrenten im Gesamtweltcupstand aufbauen. Dass am Wochenende Bernhard Gruber, der gegenwärtige Zweitplatzierte im Gesamtweltcup , nicht an den Start ging, war dann die endgültige Entscheidung in diesem Winter, was die große Kristallkugel anbelangt.

Dieses Ergebnis zusammen mit den zwei Medaillengewinnen in Falun, vor allem das Mannschaftsgold, auf das wir Jahrzehnte gewartet hatten, hat die Saison zu einer sehr erfolgreichen werden lassen. Das letzte Wochenende in Norwegen werde ich also ohne Druck genießen können.

Herzlichst,
Eric

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