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Reiseturbulenzen – Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel

Eric Frenzel kann die Wettbewerbe im schwedischen Falun trotz komplizierter Anreise kaum erwarten. In seiner aktuellen Kolumne wird deutlich, dass die Nordische Ski-WM kommen kann. Morgen geht es los!

Der Pilot der Lufthansa-Maschine setzt in Stockholm sanft auf - quasi ein Telemark mit einem Airbus. Nach einem nicht ganz ruhigem Flug eine echte Wohltat. Vor uns liegt eine beschauliche zweieinhalbstündige Busfahrt nach Falun, dem Austragungsort der diesjährigen Weltmeisterschaft. Zweieinhalb Stunden, in denen ich versuche, die Abreisehektik der letzten Tage abzuschütteln und mich auf die kommenden Aufgaben einzustimmen. In Falun werden wir nun zwei Wochen sein - eine lange Zeit für Leistungssportler, für die man entsprechend gerüstet sein muss. Tage vor der Abreise haben sich in unserem Haus Berge von Material und Ausrüstung gestapelt. Aber auch Trinkflaschen, Getränkepulver, Enegieriegel sind neben den Textilien im Gepäck, ganz abgesehen von Sprungski, Sprunganzug oder Langlaufausrüstung- zusätzlich das gesamte Gepäck der Familie, die mich begleiten wird: alles in allem eine echte logistische Herausforderung. Meine ganz persönliche Packstrategie: Lieber zu viel als zu wenig!

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Anfahrt vom Erzgebirge nach München, Treffen mit der Nationalmannschaft, pünktlicher Take-off im Morgengrauen mit mittäglicher Ankunft in Schwedens Hauptstadt. Die Busreise nach Falun bringt mir die Bilder von Sotchi in den Sinn und die dortigen Wettkämpfe. Ich gehe gut vorbereitet in diese Weltmeisterschaft, fühle mich gut und sehe, was die Vorbereitung anbelangt, viele Parallelen zu den olympischen Spielen- hoffentlich ein gutes Omen. Nach der WM-Vorbereitung in Oberstdorf habe ich eine hohe Wettkampfanspannung - auch ein gutes Zeichen. Ich kann den Beginn der Wettkämpfe kaum erwarten. Ich möchte meine Titel verteidigen!

Abends die Ankunft in Falun - eine phantastische Winterlandschaft, ein schönes Hotel, das wir mit den Schweden und den Norwegern zusammen bezogen haben-am Frühstückstisch also fortan Auge um Auge mit den ärgsten Widersachern um Titel und Medaillen! Unweit von hier das Wettkampfgelände, schöne moderne Schanzen und eine sehr selektive, Streckenführung. In den nächsten beiden Tagen werden wir hier intensiv trainieren, um die Gegebenheiten innerlich aufzunehmen.

Wir lassen den Tag ausklingen, packen alles aus, verstauen die Nahrungsmittel, genießen ein leckeres skandinavisches Büffet am Abend und fallen nach einem Abendspaziergang im Schnee müde in die Betten.

Wir sind angekommen. Die Weltmeisterschaft kann beginnen.

Herzlichst
Eric

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