"Ziel: WM-Marathon-Titel" - Interview mit Alban Lakata RTI Sports

"Ziel: WM-Marathon-Titel" - Interview mit Alban Lakata

  • Maria Poursaiadi
Alban Lakata gewann bei der Trans Germany die 2. Etappe. Der aus Linz stammende Radrennfahrer hat ehrgeizige Ziele, wie den Titel im WM Marathon zu gewinnen. In unserem Interview spricht er über die Trans Germany, wie er sich auf Wettkämpfe vorbereitet und warum er den Spitznamen „Albanator“ trägt.

netzathleten: Du hast an einem der größten deutschen Radrennen, der Trans Germany teilgenommen und die 2. Etappe im Zielsprint für Dich entschieden. Wie erging es Dir auf der zweiten Etappe?
Alban Lakata: Vom Gefühl her war die zweite Etappe mein bester Tag. Nach den unglaublich kalten Bedingungen vom Vortag haben wir uns am zweiten Tag besser auf die widrigen Bedingungen eingestellt. Am Ende der Etappe hatte ich noch so viel Energie, dass ich den Zielsprint für mich entscheiden konnte.

netzathleten: Am Ende hast Du den zweiten Gesamtrang belegt, hattest Du Dir auch Chancen auf den Gesamtsieg ausgerechnet?
Alban Lakata: Anfangs war ich schon zuversichtlich, dass ich das Rennen gewinnen könnte. Aber auf einen Sauser (Christoph Sauser, Specialized Factory Racing) in Topform ist es keine Schande, in vier Tagen nur knapp zwei Minuten zu verlieren. Er war in der ersten Etappe einfach cleverer. Er hat bei den nasskalten Bedingungen die bessere Kleidung gewählt, war somit allen anderen gegenüber klar im Vorteil und hat den entscheidenden Vorsprung herausgefahren. Ab dem Zeitpunkt hatte er dann natürlich eine bessere Ausgangsposition für das restliche Rennen, und am Ende hat er auch verdient gewonnen.

netzathleten: Was planst Du in den kommenden Wochen?

Alban Lakata: Jetzt gerade befinde ich mich in Sankt Wendel, um die Strecke für die diesjährige Marathon WM zu inspizieren. Als nächste Wettkämpfe stehen der Willingen Marathon und als Highlight im Juni die Marathon EM im italienischen Montebelluna auf dem Plan.

netzathleten: Das Wetter beim Trans Germany war nicht wirklich gut. Wie hast Du Dich mit der Kälte und Nässe zu Recht gefunden? Kann man sich als Outdoor-Sportler irgendwann an solche ekligen Wetterverhältnisse gewöhnen?
Alban Lakata: Eigentlich bin ich ein sehr robuster Fahrer, der seinen Vorteil aus schlechtem Wetter ziehen kann. Die Bedingungen auf den ersten beiden Etappen des Trans Germany waren allerdings schon grenzwertig. Bei 3 Grad und Regen macht auch mir das Radfahren keinen Spaß mehr. Am zweiten Tag haben wir unsere Füße in Plastiktüten unter den Überschuhen gehüllt, viel Wärmecreme auf die Beine verteilt und unter den Handschuhen sogar noch wasserdichte Latexhandschuhe getragen, um die Extremitäten halbwegs vor dem Auskühlen zu bewahren.

An solch extreme Widrigkeiten gewöhnt man sich nie.

netzathleten: Hast Du eigentlich eine Lieblingsstrecke und ein Lieblings-Rennen?
Alban Lakata: Meine Lieblingsstrecke und auch Lieblingsrennen ist eindeutig das Roc d` Azur in Frankreich. Ich liebe die technisch anspruchsvolle Strecke bei den zumeist noch tollen klimatischen Verhältnissen. Das Roc d` Azur Festival ist jedes Mal auch ein würdiger Saisonabschluss.

netzathleten: Bei Deinen Rennen, kann einiges passieren. Hattest Du schon einmal einen Unfall? Wie kann man sich auf solche Situationen am besten vorbereiten?
Alban Lakata: Ich hatte natürlich schon einige Stürze aber zum Glück immer ohne große Verletzungen. Nur ein Sturz ist mir heute noch immer gut in Erinnerung: Es war jener bei der Marathon EM 2006 in Italien, als ich ca. 500m vor dem Ziel an vierter Stelle liegend, in einem Waldstück aus mir unerklärlicher Weise stürzte und ich erst wieder auf einer Bahre liegend mit Halskrause aufwachte.

Fazit: Man sollte bei einem Rennen immer bis zum Zielstrich konzentriert sein.

netzathleten: Wie gehst Du an ein Rennen heran? Wie bereitet man sich auf so etwas optimal vor und wie stimmt man sein Vorgehen zeitlich ab?
Alban Lakata: Die Tage vor einem Rennen reduziere ich meinen Trainingsumfang um bis zu der Hälfte und versuche, mich bewusst kohlenhydratreich zu ernähren, damit ich am Renntag erholt bin und die Speicher gut gefüllt sind.

netzathleten: Du hast in Deinem Steckbrief auf der Homepage von Topeak-Ergon Deine Freundin als Glücksbringer angegeben. Heißt das, dass sie bei jedem Rennen dabei ist?
Alban Lakata: Anita begleitet mich schon seit meinen ersten Rennen. Leider ist es Ihr aber nicht möglich, mich zu allen Rennen zu begleiten. Aber zu den Saisonhighlights ist Sie immer dabei – das hat mir bisher immer Glück gebracht.

netzathleten: Du hast einen witzigen Spitznamen: „Albanator“ – Wie kam der zustande?

Alban Lakata: …den gab mir mein früherer Teammanager. Es muss wohl an meiner muskulösen Statur liegen.

netzathleten: Und was wünscht sich der Albanator für die nähere Zukunft? Was soll noch erreicht werden?
Alban Lakata: Ich nehme mir jede Saison vor, mein Training noch mehr zu optimieren und ich arbeite stetig an meinen Schwächen. Damit verbunden sollten auch meine Ergebnisse bei den Rennen besser werden. Mein größter Traum wäre der WM Titel im Marathon.


netzathleten: Alban, vielen Dank fürs Interview und viel Glück für die kommenden Rennen.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten