IAAF wollte bestimmte Informationen zu Doping-Vorwürfen unter Verschluss halten getty images

IAAF wollte bestimmte Informationen zu Doping-Vorwürfen unter Verschluss halten

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF wollte offenbar verhindern, dass bestimmte Informationen zu den Doping-Vorwürfen in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping, im Schattenreich der Leichtathletik“ publik werden.
Vor Ausstrahlung der ARD-Dokumentation, die erneut Doping-Vorwürfe gegen russische und kenianische Leichtathleten erhoben hatte, soll der Weltverband IAAF die Urheber des Beitrages stark unter Druck gesetzt haben.

„Wir haben auch vor diesem Film wieder ein Schreiben der Anwälte der IAAF bekommen. Wir sollten unterschreiben, dass wir bestimmte Informationen nicht öffentlich machen. Das ist der völlig falsche Weg“, sagte der verantwortliche Redakteur des Films Hajo Seppelt gegenüber spox.com.

„Anstatt dass die IAAF darüber nachdenkt, ob sie das Gespräch sucht, ob sie für mehr Transparenz sorgt, verschanzt sie sich", äußerte Seppelt sich weiter. „Wir haben monatelang versucht, Fernsehinterviews mit dem Präsidenten zu bekommen. Die sind nie zustande gekommen.“

Ist die IAAF wirklich an einer Aufklärung der Doping-Vorwürfe interessiert? Seppelt glaube dies nicht: „So lange die Dopingbekämpfung in der Hand derjenigen liegt, die eigentlich den Sport promoten und Geld verdienen wollen, so lange besteht ein klarer Interessenkonflikt. Und der ist nicht lösbar.“

Im Rahmen der Dokumentation hatten Experten eine Datenbank des Weltverbandes mit 12.000 Blutwerten ausgewertet. Das Ergebnis: Ein Siebtel der Proben enthielten Hinweise auf mögliches Doping. Dies würde bedeuten, dass jeder dritte Medaillengewinner in den Ausdauerdisziplinen während den Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen zwischen 2001 und 2012 mit Doping zu tun hatte.

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