Laureus-Botschafterin Christa Kinshofer – Wie alles begann Derk Hoberg

Laureus-Botschafterin Christa Kinshofer – Wie alles begann

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Christa Kinshofer stand mit vier Jahren das erste Mal auf Skiern, mit 13 nahm sie bereits an ihrem ersten Weltcuprennen teil. In unserer Reihe „Wie alles begann“ spricht die Laureus-Botschafterin darüber, welche ihrer Erfahrungen sie an die von Laureus unterstützten Kinder weitergeben kann.

netzathleten: Frau Kinshofer, wie sind Sie zum Sport gekommen?
Christa Kinshofer: Ich war ein Kind, das es liebte, sich zu bewegen. Ich tanzte gerne, ich war im Ballett, im Turnverein, im Schwimmverein, bin ambitioniert Schlittschuh gelaufen und nicht zuletzt auch Ski gefahren. Zudem war meine ganze Familie sehr sportlich und die Gegebenheiten, die wir in Miesbach damals vorgefunden haben, waren für ein sportliches Leben wie gemacht.

netzathleten: Wie früh war Ihnen denn klar, dass Sie in den Leistungssportbereich wollen und wie viel mussten Sie dafür entbehren?

Christa Kinshofer: Ich bin im Alter von 12 Jahren auf das Skigymnasium nach Berchtesgarden gewechselt, bestritt meine ersten Weltcup-Rennen mit 13. Zuvor war ich schon Münchner Bambini-Meisterin im Eiskunstlauf. Dieses Thema war bei mir also schon ganz früh soweit, dass ich hart dafür gearbeitet habe, was es in der Schule nicht immer einfach gemacht hat. Fünf Monate im Jahr musste ich nachholen, da ich den gesamten Winter über unterwegs war. Das war nicht immer leicht, aber es hat letztlich funktioniert. Und die Freunde, die ich zu Hause hatte, verlor ich dadurch leider auch ein wenig aus den Augen.

netzathleten: Nun unterstützt Laureus benachteiligte Jugendliche. Wer hat Sie denn in Ihrer Jugend am meisten unterstützt?

Christa Kinshofer: Das waren in erster Linie meine Eltern, die jeden Samstag in aller Frühe aufstehen mussten, meine Ski gewachst haben und mich zu den Rennen begleitet haben. Sehr bald wächst man dann aber auch in die Verbandsstrukturen hinein. Über den lokalen Skiclub, die Auswahl der Region, bis hin zum Bayrischen Skiverband und dem DSV. Das geht bei einem gewissen Talent seinen Weg und auf dem begleiten einen dann jeweils verschiedene Trainer.

netzathleten: Inwieweit können Sie die Erfahrungen aus Ihrer Jugend in die Laureus-Projekte einbringen?
Christa Kinshofer: Ganz wichtig ist zu lernen, im Team zu arbeiten. Das begleitete mich von klein auf. Auch wenn ich letztlich in einer Individual-Sportart aktiv war, stand dahinter auch immer eine Mannschaft. Wichtig ist auch, dass die Kinder sich genügend bewegen. Das merke ich an mir bis heute: Wenn ich mich bewegt habe, Sport getrieben habe, dann bin ich glücklich. Das lernen die Kinder auch durch die Laureus-Projekte. Und zwar im Team. Das ist sehr wichtig für Kinder, die es im Leben nicht leicht gehabt haben. Sie fühlen sich wohl, sie lernen Werte kennen und sie ziehen Selbstbewusstsein aus dem Sport.

netzathleten: Und das alles ohne Leistungsdruck…

Christa Kinshofer: Genau. Und auch wenn mal etwas nicht klappt, muss man nicht verzweifeln. Das ist ein weiterer Punkt, den ich versuche, den Kindern bei Projektbesuchen zu vermitteln. Schließlich bin auch ich mal aus der Mannschaft geflogen und musste mich damals über große Umwege wieder zurückkämpfen. Das sage ich auch den Kindern: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Zumindest muss man es versuchen.

netzathleten: Wie engagieren Sie sich heute konkret für die Kinder?

Christa Kinshofer: Ganz ähnlich, wie das Projekt move&do, das von Laureus unterstützt wird, das macht. Das move&do- Mobil steuert im Stuttgarter Raum Schulen und soziale Einrichtungen an und erreicht so die Kinder und Jugendlichen. Ich bin ja auch Motivationstrainerin und besuche häufig Schulen, um vor Jugendlichen zu sprechen. Teamgeist statt Alleingang ist ein Motto von move&do – und das trifft es doch auf den Punkt.

Hier geht es zur Projektbeschreibung von move&do bei Laureus.

Zur Person: Christa Kinshofer

1978/79 gelang Christa Kinshofer der Durchbruch im alpinen Ski-Weltcup. Sie gewann fünf Weltcuprennen in Serie, den Gesamtweltcup im Riesenslalom und wurde 1979 zur Sportlerin des Jahres gewählt. Ein Jahr später holt sie Silber bei den Olympischen Spielen in Lake Placid. Nach einem fulminanten Comeback nach acht Jahren setzt sie mit je einer Silber- und Bronzemedaille 1988 in Calgary einen tollen Schlusspunkt hinter ihre erfolgreiche Karriere. Mittlerweile ist die gebürtige Münchnerin Buchautorin und Referentin und betreibt seit November 2012 mit ihrem Mann in der Atos Klinik München die „Christa Kinshofer Skiklinik“.

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