Roger Federer zieht ins Halbfinale der Australian Open ein

Die Kritiker Federers dürften sich in den letzten Wochen nicht gerade bestätigt sehen. Der 32-Jährige ist derzeit in einer bestechenden Form und zeigte gegen Wimbledonsieger Murray eine Spitzenleistung. Mit 6:3, 6:4, 6:7 (6:8) und 6:3, ließ er dem sechs Jahre jüngeren Schotten keine Chance.

Zunächst sah alles nach einem schnellen Dreisatz-Sieg aus. In den ersten beiden Sätzen hatte Murray keinerlei Break-Chancen. Federer machte kaum Fehler bei eigenem Aufschlag, bestrafte aber jede noch so kleine Unkonzentriertheit seines Gegners - und davon hatte der Schotte zu Anfang gleich mehrere.

Im dritten Satz verpasste der Schweizer die Entscheidung und vergab zwei Matchbälle, der Satz ging nach 6:8 im Tiebreak an Andy Murray. Doch Federer zeigte nach der vergebenen Chance keinerlei Nerven, sondern konzentrierte sich wieder auf sein Aufschlagspiel. Mit Erfolg - allerdings wirkte sein Gegenüber nach dem intensiven dritten Satz nicht mehr ganz fit. Murray wurde kurz vor Weihnachten am Rücken operiert, die langen Ballwechsel forderten ihren Tribut. Umso respektabler ist die Leistung des Weltranglistenvierten, der bis zum Schluss um jeden Punkt kämpfte.

Federer trifft im Halbfinale auf seinen Erzrivalen Rafael Nadal. Der Spanier schaffte es nach einem schwierigen Match gegen Grigor Dimitrov, in die Runde der besten Vier einzuziehen. Der junge Bulgare gewann den ersten Satz und zwang Nadal gleich zweimal in den Tiebreak. Am Ende siegte der erfahrene Spanier 6:3, 6:7 (3:7), 6:7 (7:9) und 2:6. Der Weltranglistenerste war nach dem denkbar knappen Match, sichtlich erleichtert: "Ich bin verdammt froh, dass ich im Halbfinale stehe, nachdem ich im letzten Jahr nicht hier sein konnte."

Federer beschreibt das bevorstehende Duell als "schön, schwer und brutal". Viele Fans und Experten sind sich einig: Der Gewinner dieses Spiels wird - mit großer Wahrscheinlichkeit - auch der Sieger der Australian Open.