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Thomas Hitzlsperger bekennt sich zu seiner Homosexualität

  • David Meininger
Der ehemalige Nationalspieler und Fußballprofi Thomas Hitzlsperger hat sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Wenige Monate nach seinem Karriereende outete sich der 31-Jährige in einem Interview mit der ZEIT. Sein Ziel: Er möchte die Homosexualitätsdebatte im Sport voranbringen.

Die Debatte um Homosexualität im Profisport ist in den vergangenen Monaten zum Stillstand gekommen. Das überraschende Outing des 52-fachen deutschen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger wird wieder für Bewegung sorgen, soviel steht fest. Er ist der erste prominente Fußballspieler, der sein Schweigen bricht und das Tabuthema zur Sprache bringt. Wenige Monate nach dem Ende seiner Karriere sprach er in einem Interview mit der ZEIT, über Widersprüche und Vorurteile, die er in seiner Zeit als Profi erlebt hat.

Der Zeitpunkt seines Coming-outs war nicht zufällig gewählt. Erst das Karriereende ermöglichte es ihm diesen Schritt zu wagen. Eine solche Bekanntmachung als aktiver Spieler scheint noch immer unmöglich. Zuletzt war Hitzlsperger in der englischen Premier League für den FC Everton aktiv gewesen. In seiner Jugend hatte er für den FC Bayern gespielt, im Jahr 2000 wechselte er zum englischen Klub Aston Villa. Von 2005 bis 2010 stand er beim VfB Stuttgart unter Vertrag und wurde dort sogar zum Spielführer ernannt. Über Lazio Rom, West Ham United und den VfL Wolfsburg kam er 2012 wieder auf die britische Insel. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte er zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Spiele, zweimal trug er auch hier die Kapitänsbinde.

"Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich nun mal so bin", sagte der ehemalige Profi und ZEIT-Kolumnist. Erst in den letzten Jahren sei ihm seine Homosexualität bewusst geworden, so Hitzlsperger. Sein wichtigstes Anliegen ist die Klarstellung der Widersprüche und die Veränderung der immer noch bestehenden Vorurteile. "Kampf, Leidenschaft und Siegeswille sind im Profisport untrennbar miteinander verknüpft" erklärte der Ex-Nationalspieler. Das passt so gar nicht zu dem Klischee, das sich viele Leute von einem Homosexuellen machen.

Mit seinem Gang an die Öffentlichkeit möchte Thomas Hitzlsperger die Diskussion voranbringen und zur Enttabuisierung dieses Themas beitragen. Lob und Zuspruch erhält der Deutsche von vielen Seiten. Unter anderem von seinen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolksi, Joachim Löw und Oliver Bierhoff.

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