Wintersport: Die Ergebnisse vom Wochenende Robert Michael

Wintersport: Die Ergebnisse vom Wochenende

  • Kristin Hierl
Schlechte Witterungsverhältnisse beim Biathlon und Böen von bis zu zehn Metern pro Sekunde beim Skispringen in Klingenthal sorgten für überraschende Ergebnisse. Richtig erfolgreich aus Deutscher Sicht waren am vergangenen Wochenende nur die Rodler.

 

Biathlon

Im einzigen Mixed-Wettkampf vor den Olympischen Spielen sind die deutschen Biathleten leer ausgegangen. Schlussläufer Florian Graf vergab mit fünf Strafrunden einen möglichen Podestplatz. Der Sieg nach 2 x 6 Kilometern und 2 x 7,5 Kilometern ging überraschend an Tschechien vor Norwegen und der Ukraine.

Franziska Hildebrand, Andrea Henkel und Arnd Peiffer machten jeweils läuferisch ein gutes Rennen, zeigten am Schießstand mit jeweils vier Nachladern aber Schwächen. Von Platz sechs nach dem ersten Wechsel lief das DSV-Team bis zum letzten Wechsel auf Rang drei vor. Florian Graf, der überraschend als Schlussläufer eingesetzt wurde, konnte zunächst ebenfalls in der Loipe überzeugen.

Als Dritter hielt Graf gut mit dem läuferisch starken Norweger Tarjei Bö mit. Allerdings kam Graf mit den wechselnden Winden beim Liegendanschlag nicht klar. Mit drei Strafrunden nach seinem ersten Schießen waren jegliche Hoffnungen auf eine vordere Platzierung geplatzt. Stehend kamen für den 25-Jährigen noch einmal zwei Strafrunden hinzu. Am Ende kam das DSV-Quartett auf Rang sieben mit 3:11 Minuten Rückstand auf die Tschechen ins Ziel.

 

Skispringen

Nach etlichen Verschiebungen ist das erste Weltcup-Springen in Klingenthal mit einem Eklat zu Ende gegangen. Während einige Springer, unter ihnen auch Marinus Kraus (Oberaudorf), Glück hatten und einen ordentlichen Sprung nach unten brachten, hatten andere Pech. Unter anderem erwischte es den am Vortag im Teamwettbewerb noch sehr starken Andreas Wank (Oberhof). Aber auch Top-Ten-Springer wie Kamil Stoch (Polen), der Japaner Daiki Ito oder Severin Freund, der sich als 28. mit drei Weltcuppunkten zufrieden geben musste, litten unter den schlechten Windbedingungen. Der Österreicher Andreas Kofler stürzte im Zielraum, knallte an die Bande und musste mit Verdacht auf Rippenprellung ins Krankenhaus gebracht werden.

Anders Bardal (Norwegen) und Gregor Schlierenzauer (Österreich), die beiden besten Springer der vergangenen Saison, weigerten sich aufgrund der unsicheren Lage über den Bakken zu gehen. Die Jury entschied schließlich, den ersten Durchgang zu werten und keinen kompletten zweiten Durchgang springen zu lassen.

Sie brach den Wettbewerb ab, nachdem es offenbar aus mehreren Mannschaften Widerstand gegen eine Fortsetzung gab. Bei Böen von bis zu zehn Metern pro Sekunde siegte am Ende die Vernunft. Einen Protest der österreichischen Teamleitung gegen die Wertung des Springens wies der Ski-Weltverband ab.

Von den wechselnden Verhältnissen profitierte allerdings Andreas Wellinger, der mit einem 132-Meter-Sprung wie schon am Vortag Platz zwei belegte. Geschlagen wurde er nur vom Polen Krzysztof Biegun, der mit 142,5 Metern für die größte Weite des Tages sorgte. Dritter in dem Skandalspringen wurde der Slowene Jurij Tepes.

 

Rodeln

Vierfachtriumph bei den Damen, Doppelsieg bei den Herren am Samstag - da haben Toni Eggert und Sascha Benecken beim Weltcup im österreichischen Innsbruck-Igls ihren ersten Saisonsieg perfekt gemacht. Die WM-Zweiten waren bei schwierigen Witterungsbedingungen nicht zu schlagen, auch nicht von den Weltmeistern Tobias Wendl und Tobias Arlt auf dem zweiten Platz. Hinter den beiden deutschen Doppelsitzern fuhren die Österreicher Peter Penz und Georg Fischler auf den dritten Rang.

Bundestrainer Norbert Loch konnte mehr als zufrieden sein. Auch im Teamwettbewerb gewannen die deutschen Rodler klar. In der Besetzung Felix Loch (Berchtesgaden), Natalie Geisenberger (Miesbach) und Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) setzte sich die Mannschaft vor Kanada und Italien durch. Russland schied nach Disqualifikation aus. Das Doppel war am Start nicht rechtzeitig abfahrbereit und verpasste das Signal.

Rennrodler Felix Loch holte sich am Samstag souverän den Sieg vor David Möller. Nach der Auftaktniederlage in Lillehammer feierte der Gesamtweltcup-Sieger und viermalige Weltmeister aus Berchtesgaden im zweiten Saisonrennen seinen 13. Weltcup-Sieg. Nach zwei Laufbestzeiten hatte er mit 0,174 Sekunden Vorsprung vor dem Olympiazweiten den Erfolg sicher in der Tasche. Möller bestätigte mit seinem zweiten Platz seine starke Frühform und darf nun wie Loch fast schon fest mit Olympia planen.

Italiens Shootingsstar Dominik Fischnaller (0,224 Sekunden zurück), der beim Saisonbeginn in Norwegen noch vor Möller und Loch triumphiert hatte, sicherte sich erneut einen Platz unter den Besten drei. Rodler-Urgestein Armin Zöggeler ging als Drittschnellster in den letzten Lauf, doch er konnte seinen Anspruch auf einen Podestplatz nicht halten und wurde auf Rang fünf durchgereicht.

Die 25-jährige Miesbacherin Geisenberger siegte auf der Olympiabahn von 1976 eine Woche nach ihrem Auftakterfolg im norwegischen Lillehammer vor Tatjana Hüfner und Altmeisterin Anke Wischnewski. Auf dem vierten Platz landete die erst 22-jährige Thüringerin Dajana Eitberger bei ihrem Weltcup-Debüt. Nach zwei Laufbestzeiten setzte sich Geisenberger in der Gesamtzeit von 1:20,135 Minuten mit einem Vorsprung von 32 Tausendstelsekunden vor der zweitplatzierten Olympiasiegerin Hüfner (Friedrichroda) durch, die damit wieder an die Weltspitze zurückkehrte.

 

Eiskunstlauf

Die viermaligen Paarlauf-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy setzten sich beim letzten Eiskunstlauf-Grand-Prix in Moskau mit 206,33 Punkten durch. Damit lagen sie knapp über ihrem Ergebnis beim Erfolg in Peking (201,21). In Moskau blieben die Chemnitzer in der Kürentscheidung ohne Sturz, hatten allerdings Probleme bei beiden Einzelsprüngen. Den im Kurzprogramm verpatzten dreifachen Wurfaxel ersetzten sie in der Kür durch den dreifachen Wurfsalchow, was erlaubt ist, aber weniger Punkte bringt. Silber mit 201,61 Punkten holten Wera Basarowa und Juri Larionow aus Russland, auf Rang drei landeten die WM-Vierten Kirsten Moore-Towers und Dylan Moscovitch aus Kanada (188,73).

 

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