News – Die Wintersportergebnisse am Wochenende Christophe Pallot/Agency Zoom/Getty Images

News – Die Wintersportergebnisse am Wochenende

  • Kristin Hierl
Was hat sich getan, am dritten November-Wochenende? So viel sei gesagt: Es gab Glanzleistungen und Bestzeiten im Biathlon, einen tränenreichen Ausgang im Eisschnelllauf und eine überraschende Olympia-Qualifizierte in Russland.

Biathlon

Andrea Henkel hat eine Woche vor dem Weltcupauftakt das erste internationale Testrennen der Olympia-Saison im norwegischen Sjusjoen gewonnen. Die 36-Jährige setzte sich im Sprint über 7,5 Kilometer mit der zweitschnellsten Laufzeit und einer Strafrunde mit 27,5 Sekunden Vorsprung vor der Französin Marie Dorin- Habert durch. Am Sonntag gewann Henkel auch den Massenstart.

Franziska Hildebrandt (Clausthal-Zellerfeld) lief im Sprint mit 30,9 Sekunden Rückstand ohne Schießfehler als Fünfte vor der aktuellen Weltcup-Gesamtsiegerin Tora Berger ins Ziel. Hingegen feierte Miriam Gössner (Garmisch) nach langer Verletzungspause ihr Comeback. Sie wurde Neunte von 68 Starterinnen, mit zwei Strafrunden und 56,1 Sekunden Rückstand auf Platz eins.

Im Sprint der Herren glänzte als bestplatzierter deutscher Skijäger Andi Birnbacher (Schleching/0 Schießfehler) und wurde mit 20,2 Sekunden Rückstand Vierter. Benedikt Doll (Breitnau) und Arnd Peiffer (Clausthal- Zellerfeld) landeten mit je zwei Strafrunden unter 103 Startern auf den Plätzen elf und zwölf.

Ski alpin

Felix Neureuther hat seine ausgezeichnete Ausgangsposition im Finaldurchgang des Weltcup-Slaloms in Levi nicht nutzen können. Nach Durchgang eins lag er auf dem zweiten Rang. Mit einem Salto brachte sich der Sieganwärter um alle Chancen, blieb aber akrobatisch im Rennen und belegte schließlich den 27. Platz. Den Sieg holte sich Topfavorit Marcel Hirscher aus Österreich vor Landsmann Mario Matt und dem Norweger Henrik Kristoffersen.

Bei den Damen hat Maria Höfl-Riesch ihren ersten Podestplatz der Saison eingefahren. Beim Sieg der Amerikanerin Mikaela Shiffrin wurde Höfl-Riesch zweite. Tina Maze komplettierte das Stockerl. Christina Geiger wurde sechste. Aus deutscher Sicht ebenfalls erfreulich: Susanne Riesch gab nach über zwei Jahren Verletzungspause ihr Comeback. Allerdings verpasste sie als 33. des ersten Laufs den Finaldurchgang.

Eisschnelllauf

Tränenreicher Ausgang für Stephanie Beckert. Beim Eisschnelllauf-Weltcup in Salt Lake City/USA war der zweimaligen Olympiazweiten von Vancouver die auffallende Formschwäche erneut schonungslos vor Augen geführt worden. Dabei startete sie ohnehin nur in der B-Gruppe und kam in 4:06,42 Minuten nur auf Platz zehn. Die Qualifikation für die Winterspiele 2014 in Sotschi gerät damit zunehmend in Gefahr.

Patrick Beckert, Robert Lehmann (beide Erfurt) und Moritz Geisreiter (Inzell) haben in der Teamverfolgung in nur 3:40,50 Minuten einen deutschen Rekord aufgestellt. Die alte Bestmarke lag bei 3:43,57 Minuten. Damit kam das deutsche Trio beim Weltcup auf Rang sechs. Sieger wurde die Niederlande (Sven Kramer, Koen Verweij, Jan Blokhuijsen) in der neuen Weltrekordzeit von 3:35,60 Minuten.

Claudia Pechstein präsentierte sich ebenfalls in starker Form. Die fünfmalige Olympiasiegerin lief am Freitag hauchdünn an ihrem zweiten Sieg in Folge vorbei. In 3:57,80 Minuten musste sich die 41-jährige Berlinerin beim 3000 m Lauf Olympiasiegerin Martina Sablikova (Tschechien/3:57,79) um eine Hundertstel geschlagen geben.

Monique Angermüller hat ein Top-Ten-Resultat über 1000 m eingefahren. Sie lief die Distanz am Sonntag in 1:14,21 Minuten und landete mit persönlicher Bestzeit auf dem zehnten Platz. Gabriele Hirschbichler (Inzell/1:15,29) musste sich mit den 17. Rang zufrieden geben.

Die erst 15 Jahre alte Shorttrackerin Anna Seidel hat sich völlig überraschend für die Olympischen Winterspiele in Sotschi qualifiziert. Das Glück war auf ihrer Seite: So profitierte die Dresdnerin beim Weltcup im russischen Kolomna im Halbfinale über 1500 Meter davon, dass gleich drei Konkurrentinnen vor ihr ausschieden. Damit gelangte sie als Zweite hinter der Amerikanerin Jessica Smith ins A-Finale. Seidel könnte das jüngste Mitglied der Deutschen Olympiamannschaft sein.

Eiskunstlauf

Die ehemaligen deutschen Paarlauf-Meister Maylin und Daniel Wende haben beim Merano-Cup in Südtirol erstmals die Olympianorm von 154 Punkten übertroffen. Das Ehepaar aus Oberstdorf belegte mit 162,91 Zählern Rang zwei hinter den EM-Dritten Stefania Berton und Ondrej Hotarek aus Italien (192,91). Die drittplatzierten Berliner Mari Vartmann und Aaron van Cleave scheiterten hingegen nur knapp mit 152,23 Punkten.

Rodeln

Im ersten Weltcuprennen der Saison haben die deutschen Rodel-Doppelsitzer am Samstag einen Doppelsieg gefeiert. Im norwegischen Lillehammer gewann der Bayern-Express mit Tobias Arlt und Tobis Wendl vor Toni Eggert und Sascha Bennecken. Mit einer Fahrzeit von 1:35,490 Minuten sicherten sie sich Platz eins. Der deutsche Nachwuchsschlitten mit Daniel Rothamel/Toni Förtsch fuhr auf einen beachtlichen achten Platz.

Nach den deutschen Siegen von Samstag haben es beim Rodel-Weltcup am Sonntag auch zwei deutsche Herren auf das Podest geschafft. David Möller aus Schalkau feierte mit zwei soliden Läufen den zweiten Platz. Weltmeister Felix Loch konnte mit Rang drei jedoch nicht zufrieden sein. Der Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison patzte im ersten Lauf im unteren Teil und touchierte die Bahn.

Rang 1 holte sich ein Italiener. Dominik Fischnaller ist Italiens neuer Hoffnungsträger und knackte zudem einen Uralt-Rekord von Georg Hackl. An den 49,172 Sekunden muss sich jetzt die Konkurrenz messen.

Neben Möller und Loch hatten die anderen deutschen Starter mit den vorderen Plätzen allerdings nichts zu tun. Andi Langenhan kam trotz der besten Startzeit im ersten Durchgang am Ende nur auf Rang 13. Johannes Ludwig, der 2009 sogar den Startrekord in Lillehammer aufstellte, landete aufgrund vieler Unsauberkeiten letztlich auf Rang 24.

Die Weltmeisterin Natalie Geisenberger hat am Samstag einen optimalen Start in die Olympia-Saison hingelegt. Bei viel Sonnenschein gewann die 25-jährige Bayerin das erste Weltcup-Rennen der Rodel-Damen. Geisenberger war nach zwei ordentlichen Läufen 0,184 Sekunden schneller als Tatjana Ivanova - und konnte zum ersten Mal in diesem Winter einen Sieg erringen.

Weniger gut lief es bei Tatjana Hüfner. Die Thüringerin ist nach einer missglückten Vorbereitung noch nicht in Form und verpatzte den ersten Durchgang vollkommen. Die Olympiasiegerin von 2010 fand sich zunächst auf dem 17. Platz wieder und verbesserte sich in der zweiten Fahrt zumindest um vier Plätze. Die dritte deutsche Starterin, Anke Wischnewski, kam auf den siebten Rang.

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