Es geht aufwärts GEORG HOCHMUTH/AFP/Getty Images -- Eric Frenzel holt seinen ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison
Eric Frenzels Kolumne

Es geht aufwärts

  • Eric Frenzel
Mein erster Weltcupsieg in dieser Saison im österreichischen Ramsau, das über einen endlich ordentlichen Wettkampfsprung und über eine gute Leistung in der Loipe führte, macht mich sehr glücklich und zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Vor allem, wenn ich mir die einzelnen „Elemente“ dieses Sieges vor Augen halte.
War der Probesprung am Freitag, der sogenannte PCR, den die Athleten vor den Wettkampftagen springen, damit auf ihn als Ergebnis zurückgegriffen werden kann, falls der Wettkampfsprung wegen schlechten Wetters nicht durchgeführt werden kann, noch eher mäßig, konnte ich beim ersten Ramsauer Wettkampftag endlich einen Sprung zeigen, der in den letzten Trainings schon an der Tagesordnung war. Wichtig war, diese Leistung im Wettkampf abzurufen, was Balsam für die Seele war und zur Stärkung des Selbstbewusstseins dient.

Von Platz 3 ging es dann in die Loipe, eine hervorragende Ausgangsposition, insbesondere im Hinblick auf meine gute läuferische Verfassung, die ich schon früh in der Saison hatte bzw. habe. Das Rennen verlief auch aus taktischer Sicht sehr gut, zu den Spitzenleuten konnte früh aufgeschlossen werden und mit meinem Teamkameraden Fabian Riessle konnte ich das Rennen in unserem Sinne gestalten, bis es dann zum Zielsprint mit Fabian kam, bei dem ich die Nase vorn hatte.

Leider wurde am zweiten Tag der PCR-Probesprung gewertet, da die Jury wegen des Wetters das reguläre Springen abgebrochen hatte. Eine Entscheidung, die aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig war, wobei ich jedoch Verständnis für die Gründe der Leute um Renndirektor Lasse Ottesen habe, da dieser Juryjob ja nicht immer der einfachste ist und die Gesundheit der Athleten im Zweifel auch den Ausschlag zu geben hat. Ich selbst musste dann noch den ganzen Wettkampftag aufgeben, da bei mir ein Infekt zugeschlagen hatte, der mich mit hohem Fieber schwächte – das Fortführen des Wettkampfs war undenkbar.
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Der Rückblick auf die ersten drei Wettkampfwochen stimmt mich vom Verlauf der Entwicklung her positiv. Die Laufform könnte bisher besser nicht sein. Das Springen hat mir zum ersten Mal nach fünf Jahren einen holprigen Saisonstart beschert, weil die Abläufe von Anfang an nicht hundertprozentig optimiert waren und die schlechten Windbedingungen bei den skandinavischen Wettkämpfen mit einhergehenden schlechten Ergebnissen nicht das Beste für die mentale Disposition waren. Das Springen hat sich aber nun von seinen Abläufen so stark verbessert, dass ich dort wieder 90 Prozent meiner alten Leistungsmöglichkeit habe.

Das alte Wettkampfjahr ist vorüber. Mit Zuversicht schaue ich auf das Neue!

Herzlichst
Eric Frenzel

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