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FRONTRUNNER-Porträt Tina Fischl Wie im Flug zum Marathon ASICS, Tina Fischl

FRONTRUNNER-Porträt Tina Fischl Wie im Flug zum Marathon

  • Redaktion
Fliegen, davon träumen Menschen. Meist, wenn sie jung sind, im Alter werden die Träume vom Fliegen seltener, es sei denn…

Tina Fischl ist 34 Jahre alt und sie fliegt. Sie begann damit vor drei Jahren, nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Sie lief einfach los, erst mit der Tochter im Kinderwagen, dann ohne, dann startet sie bei Ihrem ersten Straßenlauf. Von 2000 Startern war sie die zweitschnellste Frau. „Ich wusste nicht, dass ich so schnell laufen konnte. Und es fällt mir noch nicht einmal richtig schwer.“ Ein Traum.

Hinter Ihrer Haustür geht ihre Lieblingslaufstrecke los, ein paar Kilometer durch Wiesen, bis sie an einen See gelangt, danach taucht sie in den Wald ein. Bergauf, bergab, selten flach. „Ein paar Mal war ich auf der Bahn, aber irgendwie mag ich das nicht.“ Die flachen Wettkampfstrecken kommen ihr manchmal vor, als würde sie bergab laufen.

Früher war Laufen nicht ihr Ding. Tina Fischl arbeitete, bevor sie die Kinder gebar, zeitweise in fünf Fitnessstudios, gab Kurse von Aerobic bis Pilates, leitete sogar 4 Jahre eine Kindertanzgruppe. „Jetzt bin ich zwar nur noch in einem Studio, aber ich glaube, dass mir das jahrelange Fitnesstraining eine gute Grundlage geschaffen hat.“ Dazu muss sie, ungeahnt, über ein außerordentliches Talent verfügen. Ihre Halbmarathonzeit hat sie in diesen drei Jahren von 1:32 Stunden auf 1:19 Stunden verbessert. „Das Komische ist, ich merke nicht einmal wie schnell ich bin. Wenn ich ins Ziel komme, kann ich oftmals gar nicht glauben, was da für eine Zeit rausgekommen ist. Oder das ich tatsächlich gewonnen habe.“

Kürzlich hat Tina Fischl eine Reise gewonnen, eine Woche im Vier-Sterne Hotel. „Ich habe mich so dermaßen gefreut, wir waren schon seit Jahren nicht mehr im Urlaub. Das ist ein schöner Nebeneffekt des Laufens, dass ich durch den Erfolg einfach schöne Dinge bekomme. Das spornt mich richtig an.“ Ihrem Mann Alex läuft sie mittlerweile davon, darüber müssen beide oft lachen. Er ist Ironman-Finisher. „Das werde ich allerdings nie erreichen, einen Ironman durchzustehen.“ Tina Fischl schiebt diesen Satz schnell nach, manchmal ist es ihr nämlich ein bisschen unangenehm, dass sie so schnell zu Fuß ist. Vielleicht auch, weil es nicht nur Menschen gibt, die sich mit ihr freuen. „Es gibt auch Leute, die sich fragen, wieso ich so schnell bin, dass das nicht mit rechten Dingen zu geht. Dieses Gerede ist wahnsinnig verletzend.“

Seit ein paar Wochen hat Tina Fischl einen Trainer. „Ich wollte Struktur in mein Training bringen und auch an meiner Technik arbeiten. Ich versuche mich in diesem Jahr am Marathon, das ist mein Ziel. Aber ich muss trotzdem prüfen wie das alles in mein Leben passt. Die Familie steht auf Platz eins.“ Ihr Sohn ist acht Jahre alt und ein sehr guter Mountainbike-Fahrer. Er begleitet seine Mutter wenn es passt auf dem Rad durch den Wald, ihre Tochter feuert sie beim Wettkampf an und ihr Mann ist ziemlich stolz und ihr großer Rückhalt. Die Familie scheint das Tempo der Mutter noch ein Weilchen durchzuhalten.

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