Players to watch – Wer spielt sich bei der EURO 2012 in den Vordergrund? getty images

Players to watch – Wer spielt sich bei der EURO 2012 in den Vordergrund?

  • Redaktion
Als Favoriten für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine werden immer wieder Spanien, Deutschland und die Niederlande genannt. Auch bei den zu erwartenden Top-Stars des Turniers fallen immer wieder die gleichen Namen: Ronaldo, Sneijder, Özil etc. Wir werfen ein paar neue Spieler in die Runde.

Die Polen haben eine junge, hungrige Mannschaft. Die mangelnde Turniererfahrung der meisten Akteure lässt sich nicht bestreiten. Doch darin liegt auch eine Chance: Kleine Namen werden häufig eher unterschätzt als eine Truppe mit Weltstars. Über die verfügt Polen beileibe nicht. Dennoch gibt es einige Spieler, die man für die EURO auf dem Zettel haben sollte. Hier sind insbesondere die drei Dortmunder Leistungsträger Lukasz Piszczek (27), Jakub Blaszczykowski (26) und Robert Lewandowski (23), aber auch Keeper Wojciech Szczesny (22/Arsenal London) und der in Frankreich geborene und ausgebildete Spielmacher Ludovic Obraniak (27/Girondins Bordeaux) zu nennen. Polen ist ein heißer Anwärter auf das Viertelfinale.

Erst 21, aber schon erfahren, ist der russische Mittelfeldspieler Alan Dzagoev (ZSKA Moskau). Dzagoev kann in der offensiven Dreierreihe jede Position bekleiden und steht bereits bei einigen europäischen Top-Clubs, vor allem aus England, auf dem Zettel.

In der „deutschen“ Gruppe B sind die Dänen angesichts der prominent besetzten Konkurrenz aus Deutschland, den Niederlanden und Portugal reiner Außenseiter. Dennoch verfügen über die Skandinavier über einige interessante Akteure, die sich bei der EURO in den Vordergrund spielen könnten. Das gilt insbesondere für Christian Eriksen. Der 20-jährige von Ajax Amsterdam wird in der Heimat schon als größtes Talent seit Michael Laudrup (ehemals FC Barcelona, Real Madrid) gehandelt, verfügt über eine herausragende Technik, eine gute Übersicht und ist torgefährlich.

Auch wenn den deutschen Fans Marco Reus schon lange ein Begriff ist, könnte er einer der bislang international eher unbekannten Akteure werden, die sich 2012 in den Fokus spielen. Der 22-jährige sollte bei Turnierbeginn zwar nur auf der Bank sitzen, ist aber aufgrund seiner Vielseitigkeit auf allen vier Offensivpositionen eine ernsthafte Option.

Auch Welt- und Europameister Spanien (Gruppe C) hat tatsächlich noch „kleine“ Namen im Kader. Einer von ihnen ist Fernando Llorente (27/Atletic Bilbao, s. Artikelfoto), ein wuchtiger und zugleich technisch starker Mittelstürmer, der vor allem in der Europa League-Saison 2011/12 auf sich aufmerksam gemacht hat. Durch den Ausfall von „Knipser“ David Villa und das chronische Formtief von Fernando Torres hat er gute Chancen auf regelmäßige Einsätze. Auch Javi Martinez (23), der wie Llorente bei Bilbao spielt, sollte man auf dem Zettel haben. Vor allem aufgrund des verletzungsbedingten EM-Aus von Abwehrchef Puyol sind Martinez‘ Chancen auf regelmäßige Einsätze in der Innenverteidigung stark gestiegen. Die Bayern sollen an dem Top-Talent bereits dran sein, aber (natürlich) auch Real Madrid und der FC Barcelona. Jordi Alba (23/Valencia) besetzt die Linksverteidigerposition, die langjährige „Sollbruchstelle“ in der spanischen Abwehr – die so gut wie nie gebrochen ist. Alba ist ein Kämpfer, zugleich offensivstark und ballsicher. Unnötig zu erwähnen, dass auch er von Real und Barca umworben wird.

Die Italiener (Gruppe C) sind nicht mehr die Altherren-Truppe, die bei der WM 2010 als Titelverteidiger schon in der Vorrunde ausgeschieden ist. Wirklich jung ist die Squadra Azzurra aber auch nicht, weil die Nachwuchsarbeit in den letzten 10 bis 15 Jahren deutlich vernachlässigt wurde. Dennoch gibt es einige unbekannte Gesichter, die auf sich aufmerksam machen dürften, wie Stürmer Sebastian Giovinco (25/FC Parma). Der 1,64m kleine Jung-Nationalspieler hat eine bärenstarke Serie A-Saison mit 31 Scorerpunkten hinter sich und könnten die arrivierten Stürmern Cassano, Balotelli und di Natale verdrängen.

Bei den Schweden, die in der Gruppe D mit Frankreich, England und Co-Gastgeber Ukraine kein leichtes Los gezogen haben, sollte man ein Auge auf Rasmus Elm (24) haben. Der Mittelfeldspieler von AZ Alkmaar ist technisch stark, vielseitig einsetzbar und zudem ein gefährlicher Standard- und Distanzschütze.

Die meisten Leistungsträger von Co-Gastgeber Ukraine sind bereits deutlich über 30 Jahre alt (u.a. Andriy Shevchenko, Anatoliy Tymoshchuk). Auf einen jungen Mann sollte man aber achten: Der links wie rechts einsetzbare Flügelspieler Andriy Yarmolenko (22/Dynamo Kiew) gilt als das größte Talent der Ukraine. In der abgelaufenen Saison erzielte er 12 Treffer in der Meisterschaft, auch seine 7 Treffer in 18 Länderspielen sind eine beachtliche Quote. Er steuerte auch einen Treffer beim 3:3 gegen Deutschland im November 2011 bei.

Bei den Franzosen sollte man Abräumer Yann M’Vila (21/Rennes) im Auge haben. Der gebürtige Kongolese, der vor einem Wechsel zum FC Arsenal steht, ist – typisch für französische Defensivakteure – physisch extrem präsent, extrem zweikampfstark und zugleich ein guter Techniker. Im modernen Fußball nennt man so etwas wohl „Umschaltspieler“. Ein interessanter Mann ist auch Offensiv-Allrounder Jérémy Ménez. Der Akteur von Paris St. Germain hat eine herausragende Saison hinter sich (24 Scorerpunkte in der Ligue 1) und könnte zusammen mit Franck Ribéry und Samir Nasri die Dreierreihe im offensiven Mittelfeld bilden.

Bei den Engländern hat der erst 20-jährige Innenverteidiger Phil Jones eine starke Debüt-Saison bei Manchester United hinter sich. Er könnte zum Profiteur der Nicht-Nominierung seines Vereinskollegen Rio Ferdinand werden und an der Seite von Abwehrrecke John Terry (31) verteidigen. Jones ist aber auch rechts in der Viererkette und im defensiven Mittelfeld einsetzbar.

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