“Bei jedem Rennen Vollgas geben!” – Felix Neureuther im Interview picture alliance

“Bei jedem Rennen Vollgas geben!” – Felix Neureuther im Interview

  • Sandra Wachaja
Für die Alpinen Skirennläufer hat die Saison bereits begonnen. Mit einem zweiten Platz von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom in Sölden durchaus erfolgreich. Weniger zufrieden war Felix Neureuther, der nach dem ersten Durchgang als 32. ausschied. Wir haben mit dem 27-Jährigen über den Auftakt, seinen Materialwechsel und die Sicherheit im Skirennsport gesprochen.

netzathleten.de: Felix, die Alpinen Skirennläufer haben ihr erstes Weltcup-Wochenende schon hinter sich gebracht. Du hast im Riesenslalom in Sölden den Sprung in den zweiten Durchgang verpasst. Wirft Dich das zurück oder gibt das eher Motivation für die nächsten Rennen?

Felix Neureuther: Nein, zurück wirft mich das weniger. Ich weiß, woran es gelegen hat und das gilt es bei den nächsten Rennen nicht zu widerholen. Das erste Rennen war für mich nicht einfach. Ich kam aus einer dreiwöchigen Verletzungsphase, habe einen Materialwechsel vorgenommen und da haben die Schrauben noch nicht so richtig gegriffen. Aber ich denke, dass ich das in den nächsten Wochen hinbekomme und dann im Dezember, wenn die Saison richtig losgeht, richtig Gas geben kann.

netzathleten.de: Du sprichst es an – Du hast im Sommer Dein komplettes Material gewechselt. Wie kam es zu der Entscheidung?

Felix Neureuther: Es war einfach an der Zeit. In den letzten Jahren hatten wir einige Probleme mit dem Material, deshalb musste da eine Veränderung her. Das gibt mir auch nochmal eine neue Motivation, jetzt etwas Neues auszuprobieren. Es ist für mich der richtige Schritt zur richtigen Zeit.

netzathleten.de: Was erhoffst Du Dir jetzt vom ersten Slalom, deiner Paradedisziplin, in Levi?

Felix Neureuther: Da schauen wir mal. (lacht)

netzathleten.de: Was sind generell Deine Ziele für die Saison?

Felix Neureuther: Zunächst einmal, gesund durch die Saison zu kommen. Es steht in dieser Saison kein Großereignis an. Von daher möchte ich einfach bei jedem Rennen Vollgas geben und nicht so herunterfahren wie in Sölden. Dann wäre ich schon zufrieden.

netzathleten.de: Das letzte Großereignis, die Heim-WM in Garmisch-Partenkirchen, die für Dich eine große Enttäuschung war, liegt nun einige Monate zurück. Hast Du das gut verarbeiten können oder hängen die Gedanken immer noch daran?

Felix Neureuther: Nein. Das ist für mich vergessen. Im Endeffekt bin ich froh, dass das Thema Heim-WM jetzt abgeschlossen ist und es weiter geht. 2013 (WM in Schladming, Anm. d. Redaktion) und 2014 (Olympische Spiele in Sotschi, Anm. d. Redaktion) stehen zwei wahnsinnige Großereignisse an und von daher richten sich meine Gedanken nur noch in die Zukunft und nicht mehr in die Vergangenheit.

netzathleten.de: Auf welche Rennen freust Du Dich in der „Übergangssaison“ am Meisten?

Felix Neureuther: Wir haben in jedem Jahr so viele tolle Rennen mit sehr vielen Zuschauern auf die ich mich freue. Ganz besondere Rennen sind natürlich immer in Kitzbühel, die Streif, Schladming mit über 50.000 Zuschauern oder Adelboden mit einem der schwierigsten Hänge der Welt. Grundsätzlich sind aber alle Rennen schön, man sollte jedes Rennen genießen und sein Bestes geben.

netzathleten.de: Thema Sicherheit – Der Internationale Skiverband FIS möchte in der Saison 2012/2013 zu Gunsten der Sicherheit die Radien im Riesenslalom erweitern. Du hast das kritisiert. Warum?

Felix Neureuther: Das wäre ein Schritt in die Vergangenheit und das wollen wir alle nicht. Wir müssen einfach schauen, wie wir für unseren Sport das Beste rausholen können, um ihn so gut wie möglich zu repräsentieren. Die FIS sollte da den Blick nach vorne richten. Wir Athleten haben viel mit der FIS diskutiert und ich denke, zusammen werden wir da eine gute Lösung finden.

netzathleten.de: Was wären für Dich konkrete Lösungsansätze, wie man die Sicherheit der Athleten erhöhen könnte?

Felix Neureuther: Man könnte in Sachen Rennanzug noch weitere Verbesserungen vornehmen. Beispielsweise Schienen für die Knie entwickeln, die auch von Touristen gebraucht werden können, um das Risiko auf Knieverletzungen wie beispielsweise einen Kreuzbandriss zu verringern.Und auch was die Pistenpräparierung angeht, können an einigen Standorten relativ leicht Veränderungen vorgenommen werden.

netzathleten.de: Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

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