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Was ist der Body-Mass-Index?

  • Nils Borgstedt
Im Zusammenhang mit Schlanksein, Gewicht und Traumfigur kommt immer wieder eine Größe zur Sprache, die Normalgewicht, Übergewicht und Untergewicht bestimmen soll: der BMI. Aber was ist das eigentlich und was taugt er? Die netzathleten bringen Licht ins Dunkel.

Der Body Mass Index (BMI) wurde im 19. Jahrhundert von Adolphe Quételet entwickelt. Mithilfe des BMI kann man in Abhängigkeit von Körpergröße und -gewicht einen Wert errechnen, der angibt, ob eine Person Über-, Unter- oder Normalgewicht hat. Die Formel für den Body Mass Index lautet wie folgt:

BMI = Gewicht in kg : (Körpergröße in m)2

Zur Veranschaulichung ein kleines Beispiel:
Person A wiegt 72 Kilogramm bei 1,75 Meter Körpergröße. Für sie würde es also heißen: BMI = 72kg : (1,75m x 1,75m), also 23,51. Soweit, so gut. Aber wie interpretiert man dieses Ergebnis richtig?

Die World Health Organisation (WHO) gibt auf ihrer Homepage folgende, wissenschaftlich akzeptierte Kategorisierung bekannt: Bei einem BMI unter 18,5 gilt die betroffene Person als untergewichtig. Die Spanne zwischen 18,5 und 24,99 stellt das Normalgewicht dar. Als übergewichtig gilt eine Person, deren BMI bei 25 und darüber liegt. Wessen BMI bei 30 und mehr liegt, gilt als adipös, also fettsüchtig.

Kritik am BMI – warum er aber trotzdem taugt


Der BMI hat ein großes Problem, er lässt keine Individualität zu. Aufgrund dessen werden häufig folgende Kritikpunkte genannt:

a) Der BMI wird häufig kritisiert, weil er eine geschlechterspezifische Unterscheidung nur unzureichend vornimmt. Allerdings relativiert sich das insofern, als der BMI bei seiner Berechnung Größe und Gewicht mit einbezieht. Frauen sind in der Regel etwas leichter, aber auch etwas kleiner als Männer.

b) Der BMI bezieht in die Berechung das Alter der Person nicht mit ein. Dadurch wird er vor allem für Kinder im Wachstum unbrauchbar. Auch für ältere Menschen trifft er nicht ohne Einschränkung zu. Das liegt vor allem daran, dass man auch bei ausgewogener Ernährung und gesundem Lebensstil im Alter zunimmt.

c) Muskelmasse ist schwerer als Fett. Dass Muskeln mehr wiegen als Fett, ist erwiesen. Häufig zeigt der BMI deshalb bei Bodybuildern und Sportlern ein Übergewicht an, obwohl keines Vorhanden ist. Um diesem Problem entgegen zu wirken, sollte der BMI auch mit Hilfe des Körperfettanteils anstelle des Gewichts berechnet werden. Der Körperfettanteil lässt sich zum Beispiel mit Hilfe einer Fettwage genau bestimmen.

d) Der BMI verzerrt bei bestimmten Körpergrößen. Sehr kleine (unter 1,50 m) und sehr große (über 1,90 m) Menschen werden bei der Berechnung häufig falsch eingestuft. Sehr kleine Menschen werden schnell zu niedrig, sehr große zu hoch bewertet.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Body Mass Index zwar für Individualität wenig Raum lässt. Allerdings muss man ihn als Parameter betrachten, der – auf den Durchschnitt der Gesamtbevölkerung bezogen – gute Werte liefert. Vor allem zur Diagnose von Fettsucht, also einem BMI über 30 ist das der Fall, denn selbst „schwere“ Leistungssportler toppen diesen Wert nur sehr selten.

Nils Borgstedt

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