Road2Rio: Drei WM-Teilnehmer Clemes Meyer/Richard Meyer

Road2Rio: Drei WM-Teilnehmer

  • Nils Borgstedt
Die Jungs von Road2Rio sind auf ihrem Weg ins Gastgeberland der Fußball-WM 2014, Brasilien. Drei WM-Teilnehmer lagen seit ihrem letzten Blog auf iherer Route.

Seit unserem letzten Bericht haben wir in den vergangenen knapp zwei Monaten nun Mexiko, Guatemala, Honduras und Nicaragua durchquert. Was für ein Abenteuer! Dass unser Weg kein leichter sein wird, wussten wir dank DJ Gerald Asamoah schon seit der WM 2006. Auch dass die Straßen in Mittelamerika keine deutschen Autobahnen sein werden, war jedem klar. Aber dass es teilweise so beschwerlich sein würde, hätten wir nicht gedacht!

Mexiko

In Mexiko fühlen wir uns wohl, das Land ist wunderschön und die Menschen halten wegen dem bevorstehenden Relegationsspiel gegen Neuseeland den Atem an. Uns bremsen vor allem die andauernden Checkpoints des Militärs aus, aber die sind nicht weiter tragisch - es nervt nur. Leider wird uns von einem Soldaten neben einem Bier auch unser geliebtes Anti-Bärenspray abgenommen, dass wir noch aus Alaska dabei hatten und nun zur Selbstverteidigung neben dem Fahrersitz platzierten. Einmal blockieren demonstrierende indigende Gruppen die einzige Straße im Umkreis für mehrere Tage. Uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten - wir gehen surfen und fischen. Es gibt Schlimmeres.

Guatemala

Die selten befahrene Grenzpassage nach Guatemala bei El Ceibo ist nicht so wild wie befürchtet, doch die Straßenqualität in Guatemala wird noch einmal schlechter. An einem Tag planen wir 6h für eine 200km-Etappe ein, das sollte doch locker zu packen sein – so denken wir. Nachtfahrten wollen wir aus Sicherheitsgründen vermeiden: zum einen drohen Überfälle, zum anderen sieht man einfach die Hindernisse auf der Straße nicht. Die ersten 100km sind wunderschöne asphaltierte Straße, wir fahren 90, zumindest bis ein Fluß die komplette Straße weggespült hat. Eine provisorische „Fähre“ scheint schon länger fest installiert zu sein, die Überfahrt kostet jedoch eine Stunde. Nach weiteren 50km hört die Straße einfach auf. Eine Brücke ist eingestürzt, wir müssen einen Umweg fahren. Für die restlichen 50 km benötigen wir ganze 2,5 Stunden. Es ist nicht mal mehr eine Schotterpiste, sondern ein felsiger, steiler Bergpfad. Wir fahren fast nur im ersten und zweiten Gang, teilweise muss wegen der Steigung die Untersetzung rein. Und dennoch reden wir immer noch von der Carretera 5, eine der einzigen Nord-Süd-Verbindungen in Guatemala! Spät nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das angepeilte Bergdorf, indem es tatsächlich die beschriebene Unterkunft gibt – es warten traumhafte Tage in unglaublicher Kulisse als Lohn für die Mühen (und abgekauten Fingernägel).

Honduras

Weiter geht es in den Osten Richtung Honduras, das einzige Land, in dem wir uns nicht sicher fühlen. Die Grenze ist trotz des Papierkrams einfach, weil wieder kaum befahren – mit dem Zollbeamten diskutieren wir über die WM (ja, auch Honduras ist qualifiziert!). In Honduras hält uns jedoch nicht viel, auch wenn die Landschaft toll ist. Mehrere schwere LKW-Unfälle, Subways, die aus Sicherheitsgründen jedem Kunden einzeln aufschließen, und nächtliche Schüsse in der Nähe unseres Hotels lassen irgendwie keine entspannte Atmosphäre aufkommen.

 

Nicaragua und Costa Rica

Nicaragua hat auch keinen besseren Ruf als seine Nachbarn, ist aber ein tolles Land. Beste Wellen, günstige Preise und wie immer liebevolle Menschen lassen uns viele Tage verweilen (zumal sich Richard von einer heftigen grippeähnlichen Krankheit auskurieren muss). Die Grenze nach Costa Rica ist allerdings ein Witz und völliges Chaos. Zum ersten Mal sind wir etwas gereizt, weil scheinbar wahllos irgendwelche Ausreisestempel für unser Auto verteilt werden. Leider benötigt man drei davon, von unterschiedlichen Personen, die sich irgendwo auf einem riesigen und überfüllten Busbahnhof herumtreiben.

Und so kommt es, dass wir erst am Tag der Gruppenauslosung in San José, Costa Rica, in einer kleinen Mietwagenzentrale angekommen sind, denn unsere Eltern sind über Weihnachten vorbeigekommen.

Wir sind angespannt, denn in diesem Moment ist die AUSLOSUNG. Plötzlich kommt ein kleiner Junge mit einem Zettel rein, es bildet sich eine Menschentraube - die Mietwagenvergabe kommt zum Erliegen. Wir sind natürlich mittendrin. Es wird über die Gegner der Ticos diskutiert (hartes Los, aber sie sind zuversichtlich) und über unsere Gruppe (man schätzt uns als Titelfavorit und unsere Gruppe als leicht ein). Die WM ist hier in Mittelamerika jedenfalls schon jetzt das alles beherrschende Thema! Wie Jogi Löw schon sagte...mit der Auslosung geht es wirklich los!

Ende des Jahres müssen wir unser Auto und uns noch irgendwie per Schiff nach Kolumbien bringen, und dann wartet ein halbes Jahr Südamerika auf uns - mit dem Grande Finale in Brasilien. Wir sind bereit!

Weitere Infos gibt es auf dem Blog von Clemens und Richard: Projekt Road2Rio und auf Facebook unter Facebook/Road2rio

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