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Fitmacher Trailrunning

  • Marco Heibel
Die afrikanischen Läufer sind nicht zuletzt deswegen so schnell, weil sie im Training so viel auf Naturwegen unterwegs sind und dabei etliche Höhenmeter zurücklegen. Doch diese Form des Lauftrainings, die in der westlichen Welt irgendwann Trailrunning getauft wurde, ist nicht nur etwas für Afrikaner.

Obwohl einen auch im Frühling oder Sommer niemand davon abhält im Gelände zu laufen, hat Trailrunning hierzulande vor allem im Herbst Hochkonjunktur. Vielleicht liegt es ja daran, dass die nassen Blätter und die Pfützen das Laufen querfeldein noch natürlicher erscheinen lassen.

Vorteile von Trailrunning

Wer einmal die gepflegten Wege in den Parks verlässt und sich auf Naturwege begibt, wird bemerken, dass nicht er selbst, sondern vielmehr die natürlichen Gegebenheiten das Tempo und den Laufstil diktieren. Pfützen und Löchern ausweichen, Äste überspringen, Hügel hoch- und wieder herunterlaufen – all das fordert neben der Kondition auch Deine ganze Aufmerksamkeit und Deine Körperbeherrschung.



Darüber hinaus verleihen Dir Läufe auf Naturwegen mehr Kraft und machen Dich schneller. Der teilweise tiefe Boden fordert Deine Fuß-, Waden- und Oberschenkelmuskulatur nämlich mehr als ein Lauf auf Asphalt. Ein wechselndes Höhenprofil provoziert zudem Tempowechsel. Dementsprechend anstrengend und kalorienverbrauchend ist die ganze Angelegenheit.

Trailrunning als Laufschule

Techniktraining und Lauf-ABC sind nicht jedermanns Sache. Obwohl unbestritten ist, dass es den Laufstil verbessert, verzichten die meisten Läufer ganz auf die Laufschule, bestehend aus Anfersen, Skippings oder Kniehebeläufen. Das Schöne beim Trailrunning ist, dass es im Grunde nichts anderes ist als eine Laufschule. Durch die wechselnden Streckengegebenheiten musst Du ständig die Schrittfrequenz und -länge verändern. Das spricht auch Muskeln an, die beim Laufen in der Ebene und auf Asphalt kaum beansprucht werden. So wirst Du insgesamt kräftiger und Dein Laufstil dynamischer.

Vorsicht ist allerdings gerade am Anfang geboten: Wer an Trailrunning nicht gewöhnt ist, sollte die Umfänge behutsam steigern. Die Fußgelenke brauchen einige Zeit, um sich an die Belastung zu gewöhnen.

Laufstil beim Trailrunning

Das A und O beim Trailrunning ist, die Bodenkontaktzeiten möglichst kurz zu halten. Das gelingt am besten, indem Du mit dem Vorfuß aufsetzt und Dich dynamisch wieder abdrückst. Gerade bei Sprüngen solltest Du zudem das Sprung- und das Landebein regelmäßig wechseln, um Überbelastungen zu vermeiden.

Geht es bergauf, sind ein aufrechter Oberkörper und kurze, dynamische Schritte gefragt. Die Arme schwingen im Takt aktiv mit und helfen so beim „Erklimmen“ des Gipfels. Bergab solltest Du den Fuß ebenfalls möglichst mit dem Vorfuß aufsetzen, es aber zunächst eher langsam angehen lassen. Schließlich ist Bergablaufen für viele Läufer muskulär ungewohnt und kann zunächst zu Muskelkater führen.

Gute Trails finden

Nicht jeder wohnt im Hochgebirge oder hat kilometerlange Naturwege vor der Haustür. Hier ist etwas Kreativität gefragt. Kurze, giftige Steigungen, Treppen oder Brücken gibt es auch in jeder Großstadt im Flachland. Manchmal muss man sich seinen Trail einfach selber erfinden. Dass es nicht das Hochgebirge sein muss, belegt im Übrigen auch der Austragungsort der Welttitelkämpfe: Zum zweiten Mal finden die Trailrun Worldmasters in diesem Jahr in Dortmund statt (5.-7. November) Infos gibt es hier: http://www.trailrun-worldmasters.com/

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