Triathlon: Mit Leistungsdiagnostik das richtige Renntempo ermitteln privat

Triathlon: Mit Leistungsdiagnostik das richtige Renntempo ermitteln

  • Jörg Birkel
Das viele Training zahlt sich langsam aus: Nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv. Mittels Leistungsdiagnostik konnte ich vor meinem Triathlon-Wettkampf in Hamburg das richtige Renntempo ermitteln.

Kurz vor meiner ersten Olympischen Distanz kam bei mir leichte Verunsicherung auf. Mit welchem Tempo soll ich den Wettkampf angehen. Stimmen meine Trainingsbereiche noch? Und wie objektiv ist die Herzfrequenz eigentlich im Rennen? Antworten auf meine Fragen hat der Diplom-Sportwissenschaftler Rainer Schwab von GL8SPORT.

Leistungsdiagnostik: Puls oder Watt – wie finde ich das optimale Renntempo?


Rainers Empfehlung für mein Renntempo lautet GA2-Bereich. Doch wie ermittele ich den Grundlagenbereich im Wettkampf? Fakt ist, in einer Rennsituation schlägt der Puls bedingt durch das Stresshormon Adrenalin ein paar Schläge höher. Von daher würde ich mein Tempo beim Radfahren besser über die erbrachte Watt-Leistung steuern. Wattmessgeräte sind aber recht teuer, sodass mir nur die Pulskontrolle oder mein Gefühl als Orientierung bleiben.



Da meine letzte Laktatanalyse auf dem Rad schon ein paar Monate zurück lag, war ein Retest kurz vor dem Wettkampf sinnvoll. Denn durch ein gezieltes Training können sich die Trainingsbereiche ja verschieben. Außerdem stand diesmal auch eine Spiroergometrie, also eine Atemgasanalyse, auf dem Plan. Das Testprotokoll bei GL8SPORT sah 5-Minuten-Intervalle mit 30-Watt-Stufen vor.

Leistungsdiagnostik: Laktatanalyse und Spiroergometrie


Während die Laktatwerte nur Aufschluss auf den Muskelstoffwechsel geben, zeigt die Atemgasanalyse auch auf, wie viel Energie man je Leistungsstufe tatsächlich braucht und ob der Körper dabei mehr Fett oder Kohlenhydrate verbrennt. Damit kann man dann nicht nur eine Empfehlung für das entsprechende Renntempo ableiten, sondern auch die Ernährung für den Wettkampf besser planen.

Das Ergebnis der Leistungsdiagnostik war erfreulich: Mein Grundlagenausdauerbereich hat sich um 15 Schläge nach rechts verschoben und gleichzeitig trete ich bei gleichem Puls wie früher bis zu 20 Watt mehr. Insgesamt bestätigt die Analyse, dass sich mein pulsgesteuertes Training langsam auszahlt. Zudem brachte mir die Spiroergometrie neue Aufschlüsse über meine individuelle Stoffwechselsituation.

Die optimale Fettverbennung mittels Leistungsdiagnostik ermitteln


Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass meine Fettverbrennung bei 180 Watt bzw. bei einem Puls von 123 auf dem Rad derzeit am leistungsfähigsten ist: Bei einem Gesamtenergieverbrauch von 768kcal/h liefert die Fettverbrennung davon 287kcal bzw. 37 Prozent, während 63 Prozent der Energie aus der Kohlenhydratverbrennung kommt.

Auch für den Wettkampf habe ich jetzt Klarheit: Entsprechend meines Energiestoffwechsels und den Adrenalinpegel im Hinterkopf, empfiehlt mir Rainer Schwab für die ersten 20km auf dem Rad, den Puls zwischen 150 und 160 zu halten und dann auf den zweiten 20km etwas Tempo rauszunehmen, damit ich nicht übersäuert auf die Laufstrecke gehe.

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