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Stoffwechselprobleme - Völlerei unterdrückt Wachstumshormone

  • Jörg Birkel
Wer zu viel isst, nimmt zu. Das wusstest Du sicherlich schon. Jetzt wollen aber Forscher der University of Michigan einen weiteren Baustein im Kampf gegen Übergewicht ausgemacht haben.

Die Nahrungsaufnahme hat Einfluss auf den Wachstumshormonspiegel. Nehmen wir über einen längeren Zeitraum täglich deutlich zu viele Kalorien zu uns, sinkt der Wachstumshormonspiegel im Blut deutlich ab. Das kann schwere Folgen haben, den Wachstumshormon ist ein anaboles Hormon, welches einen Muskelaufbau bei gleichzeitigem Fettabbau begünstigt.

Warum man zunimmt, wenn man sich überfrisst, kann demzufolge mehrere Ursachen haben, die vermutlich ineinander greifen. Nicht nur die Energiebilanz gerät aus dem Ruder, sondern auch der Hormonhaushalt und damit der gesamte Stoffwechsel. Bereits eine zweiwöchige Trainingspause mit übermäßiger Kalorienaufnahme kann ausreichen, um den Stoffwechsel aus dem Tritt zu bringen.

In einem Experiment mussten Probanden zwei Wochen lang täglich über 4.000 Kilokalorien zu sich zu nehmen. Die Forscher beobachteten dabei, dass sich die Ausschüttung von Wachstumshormonen um 80 Prozent reduzierte. Nach dem Projekt hatten alle Teilnehmer im Schnitt 2,5 Kilogramm zugenommen und ihren Körperfettanteil um 10 Prozent gesteigert. Außerdem kletterte der Insulinspiegel auf gefährliche Höhen.

Wer sich über einen längeren Zeitraum regelmäßig überfrisst, muss also nicht nur aufgrund der überschüssigen Kalorien mit einer Gewichtszunahme und Fettaufbau rechnen, sondern riskiert auch, dass Stoffwechsel und Hormonhaushalt entgleisen.

Die Studie hat aber auch eine gute Seite: Genauso wie ein niedriger Wachstumshormonspiegel sich negativ auf Körpergewicht und Körperfettanteil auswirken, kann eine gesteigerte Hormonausschüttung beim Abnehmen helfen. Ganzkörper-Krafttraining mit hohen Gewichten führt zu einem Anstieg des Wachstumshormonspiegels. Das wiederum begünstigt Muskelaufbau und Fettabbau.

(Journal of Clinical Endocrinology Metabolism, 2011)

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