Der Laufschuh New Balance 759 im Produkttest Marco Heibel

Der Laufschuh New Balance 759 im Produkttest

  • Marco Heibel
Der US-amerikanische Sportartikelhersteller New Balance hat in diesem Jahr mit dem 759 nach eigenen Angaben einen neutralen Trainingsschuh für fast jeden Läufertypen auf den Markt gebracht. Netzathleten-Redakteur und Hobbyläufer Marco Heibel hat den 759 getestet.

Obwohl in Deutschland immer noch jede Menge Schuhe mit Pronationsstütze verkauft werden, sind sich viele Sportmediziner, Biomechaniker und Laufexperten einig: der Großteil der laufenden Bevölkerung ist einem Neutralschuh am besten bedient. Neutralschuhe zeichnen sich gemeinhin durch eine gute Dämpfung aus. Vor allem aber haben sie keine Führungselemente, sie greifen also nicht korrigierend in den natürlichen Bewegungsablauf des Läufers ein.

New Balance 759: ein Beinahe-Neutralschuh


Als Neutralschuh deklariert ist auch der 759 von New Balance, mein Testobjekt. Allerdings trifft das nicht zu 100 Prozent zu. Denn auf der Außenseite der beiden Fersen findet sich ein Material, das vergleichbar einer Pronationsstütze wirkt. Was von den Designern vermutlich als optisches Highlight geplant war, macht somit aus dem gut gedämpften Neutralschuh einen gut gedämpften Beinahe-Neutralschuh.



Die Fersensprengung beim 759 ist recht hoch, weswegen er eher Fersen- als Mittelfuß- und Vorfußläufer begünstigt. Dennoch ist er aber auch für letztere tolerierbar.

Leichter Dämpfungsschuh, guter Trainingsschuh


Abgesehen von diesen beiden kleinen Kritikpunkten gibt es viel Gutes über den 759 zu berichten. Die Passform ist zumindest für meinen Fuß (weder besonders schmal, noch besonders breit) optimal. Mit weniger als 350 Gramm Gewicht (bei Schuhgröße 44) zählt er zudem zu den leichteren Schuhen aus dem Dämpfungssegment. Auch die Flexibilität im Vorfußbereich ist durchaus lobenswert.

Aufgrund seiner guten Dämpfungseigenschaften eignet sich der 759 auch für Läufer jenseits der 80 Kilogramm. Wer weniger als 65 Kilogramm wiegt, wird so viel Dämpfung dagegen vermutlich gar nicht wollen und auch gar nicht benötigen.

Obwohl ich mit dem 759 keinen Lauf über mehr als 10 Kilometer gemacht habe, würde ich ihn bedenkenlos auch bei Trainingsläufen jenseits der 20 Kilometer einsetzen. Bei Tempoeinheiten oder bei 5- oder 10-Kilometerwettkämpfen würde ich persönlich allerdings einen leichteren und weniger gedämpften Schuh bevorzugen. Aber für diesen Zweck ist der New Balance 759 ja auch gar nicht ausgelegt.

Ansprechend ist weiterhin die gute Belüftung der Füße, ebenso wie die Tatsache, dass ein paar Regentropfen nicht gleich bedeuten, dass man „übers Wasser läuft“. Bei stärkerem Regen oder Pfützen kann allerdings auch das Obermaterial des 759 die Feuchtigkeit nicht mehr abhalten.

Fazit

Der 759 ist hier eher ein Schuh für langsame, mittellange und lange Läufe. Für Gelegenheitsläufer ist der New Balance 759 meiner Meinung nach ebenso zu empfehlen, wie als Trainingsschuh für ambitionierte Läufer jenseits der 65 Kilo. Die besitzen idealerweise sowieso mehrere Paar Schuhe mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Mit einem Preis von 120 Euro ist er zudem einer der günstigeren Schuhe seiner Kategorie. Es gibt ein spezielles Damen- und Herren-Modell. Erhältlich ist er in den Farben Silber/Rot, Grau/Blau (Herren) und Silber/Türkis (Damen).

Mehr Infos gibt es unter http://www.newbalance.de/

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