Im Laufschritt zum Gipfel - Der 30. Jenner-Berglauf netzathleten.de

Im Laufschritt zum Gipfel - Der 30. Jenner-Berglauf

  • Derk Hoberg
Im Oktober treffen sich Läuferinnen und Läufer jedes Jahr traditionell am Jenner , um den Gipfel zu erklimmen. Dieses Jahr feierte der vom Ski-Club Berchtesgaden organisierte Lauf Jubiläum, er wurde zum 30. Mal ausgetragen. In diesem Rahmen fanden auch die Bayerischen Berglaufmeisterschaften statt.

 

Sonntag, 17.10.2010, 10.30 Uhr. Bei kühlen 6°C Außentemperatur stehen die netzathleten Christian Heger und Christian Kraft am Fuße des Jennerberges in Berchtesgaden. Der heutige Plan: 6,4 km Berglauf mit 690m Höhenunterschied.

Ungünstige Wetterlage

Aufgrund der Wetterlage musste der Lauf dieses Jahr verkürzt werden. Statt der üblichen acht Kilometer mit 1100m Höhenunterschied, ging es diesmal nur bis kurz oberhalb der Jenner-Mittelstation, denn der Gipfel war dieses Jahr schon leicht mit Schnee überzuckert. Kalte Temperaturen, Regen im Tal und Schneeregen weiter oben zeugen von den insgesamt widrigen Verhältnissen. Die Organisatoren wollten hier natürlich kein Risiko eingehen. Wer sich aber unter den Läufern umschaute, bemerkte sofort: Wer hier antritt, ist sich der Anstrengung und des Risikos vollends bewusst.

Trainingswettkampf

Da die beiden netzathleten momentan in der Vorbereitung auf die 2. WINDSTOPPER TRAILRUN WORLDMASTERS vom 5.-7. November in Dortmund stecken, wollten sie den Jenner Berglauf als Trainingswettkampf nutzen. Die kritische Wetterlage kam Ihnen hier eventuell sogar entgegen, denn in Dortmund könnte es ähnlich ausschauen. „Es ist eine Herausforderung, bei so einem Wetter zu laufen, aber es macht in gewisser Weise auch Spaß, gegen die Natur anzukämpfen“, meinte Christian Heger im Ziel.

Knapp 80 Athleten traten an, um den Jenner Berg zu erklimmen, darunter auch Topathleten des DLV, wie Korbinian Schönberger vom LLC Marathon Regensburg, der den Lauf auch in sagenhaften 31:37min gewann. Gleich zu Beginn ging es einen steilen Anstieg hinauf, Zeit zum Verschnaufen gab es für die Läufer selten. Wer hier sich die Kraft nicht richtig einteilte, wurde schnell nach hinten durchgereicht. Ab Mitte der zu bewältigenden Strecke wechselte der Regen in einen Schneeschauer, es wurde zunehmend kühler. Man wusste spätestens jetzt, dass es besser war, den Zieleinlauf in die Nähe der Mittelstation zu verlegen.

Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt

„So viel Laktat hatte ich, glaube ich, noch nie in den Beinen wie bei diesem Lauf“, beschreibt Christian Kraft seine Erfahrungen. „Aber das Gefühl, unter diesen Bedingungen ins Ziel einzulaufen und die Steigungen überwunden zu haben, ist Wahnsinn!“ Teilweise kam es einem so vor, als ob man im Gehen schneller wäre. Hier leisteten die Zuschauer, die sich mit der Gondel hinauf in das stürmische Wetter gewagt hatten, mit ihren Anfeuerungen einen entscheidenden Beitrag in Sachen Motivation. Kurz vor dem Ziel mussten die Athleten nochmals einen harten Anstieg über 120m bewältigen, bevor man mit erhobenen Armen ins Ziel einlaufen durfte. Bei heißem Tee und Kuchen konnten man sich danach dann aufwärmen und das Erlebte Revue passieren lassen. Die anschließende Talfahrt mit der Gondel machte einem dann erst so richtig bewusst, welchen Anstieg man gerade im Laufschritt bewältigt hatte.

Die Top 3 bei den Männern:

Korbinian Schönberger 31:37min
John Moone 31:54min
Dominik Wagner 32:40min

Die Top 3 bei den Frauen:

Barbara Stich 40:45min
Ellen Clemens 41:28min
Michelle Maier 41:45min

Die vollständigen Ergebnisse findet man unter: www.skberchtesgaden.de

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