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Laureus-Botschafter Franz Beckenbauer – Wie alles begann

  • Redaktion
Franz Beckenbauer ist seit 2007 Laureus Academy Mitglied. Mit seiner Bekanntheit unterstützt er weltweit die Laureus Sports for Good-Stiftung und setzt sich vor allem in Deutschland für die Laureus Projekte ein. Mit welchen Schwierigkeiten er in seiner Jugend zu kämpfen hatte und dass seine ersten Kickschuhe ursprünglich einen anderen Zweck hatten, verrät er im Interview.

Franz Beckenbauer wechselte mit 13 Jahren vom SC 1906 München zum FC Bayern München, von wo aus seine erfolgreiche Karriere ins Rollen kam. Sein erstes Länderspiel bestritt er 1965, im WM-Endspiel 1966 beeindruckte er die Zuschauer als 20-Jähriger. 1972 folgte mit dem Gewinn der Europameisterschaft der erste internationale Titel, 1974 dann die Krönung im eigenen Wohnzimmer: Der WM-Titel im Münchner Olympiastadion.

Nach 424 Bundesligaspielen, fünf deutschen Meistertiteln, vier Europapokal- und vier DFB-Pokal-Gewinnen und einem Gastspiel bei New York Cosmos beendete er seine aktive Karriere. 1990 führte er die DFB-Elf als Teamchef schließlich zu ihrem dritten WM-Titel.

„Ich selbst habe durch den Sport so viel gelernt und letztendlich so viel Glück in meinem Leben gehabt, dass ich nun etwas davon an die Gesellschaft zurückgeben möchte“, erklärte Beckenbauer einst, auf sein soziales Engagement angesprochen. Wie seine erfolgreiche Fußballerlaufbahn begann und mit welchen Schwierigkeiten er dabei konfrontiert war, schildert er im Interview:

netzathleten: Herr Beckenbauer, im Hinblick auf die benachteiligten Jugendlichen, die Laureus unterstützt: Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie in Ihrer Jugend zu kämpfen?

Franz Beckenbauer: Ich bin Jahrgang 1945, es war Kriegsende, als ich auf die Welt kam. Neben der allgemein schwierigen Situation hatten wir in den ersten Jahren natürlich keine Fußballplätze zum Spielen gehabt, wir haben auf der Straße gekickt. Ohne Schuhe, barfuß. Da musste man schon gewisse Fertigkeiten haben, sonst hätte man sich die Füße und Zehen kaputtgemacht. Und es gab ja nur Fußball damals, man hat keine Auswahl gehabt. Tennis, Golf, das hat es ja so alles noch nicht gegeben. Man musste praktisch Fußball spielen, ob man wollte oder nicht.

netzathleten: Wer waren denn die ersten Unterstützer, die Sie damals hatten?

Franz Beckenbauer: Am „6er-Platz“ in Giesing, da wo ich groß geworden bin, beim SC 1906, da gab es einen, der mir Fußballschuhe gemacht hat. Er nahm einfach alte Skischuhe her – die waren ja damals noch aus Leder – schnitt sie ab, machte Halbschuhe draus und nagelte unten ein paar Noppen drauf. Meine ersten Fußballschuhe waren also Skischuhe. Die ersten richtigen Fußballschuhe mit drei Streifen darauf erhielt ich von einem weiteren Gönner vom SC 1906. Der mochte mich und wie ich spielte und hat mir diese Markenschuhe zu Weihnachten geschenkt. Diese Schuhe habe ich natürlich sogar mit ins Bett genommen.

netzathleten: Irgendwann kam es dann zu der berühmten Geschichte rund um ihr Engagement beim FC Bayern München, verbunden mit einem Zwischenfall bei einem Spiel ihres SC 06 gegen 1860 München, der berühmten Ohrfeige, die Sie bewog, nicht zu den 60ern zu wechseln…
Franz Beckenbauer: Ja, das war dann nur wenig später (lacht).

netzathleten: Ein Glücksfall für die Bayern, so wie Laureus für viele Kinder. Inwieweit können Sie denn Ihre Erfahrungen bei Laureus einbringen?
Franz Beckenbauer: Das läuft. Das ist eine Organisation, wie sie besser nicht sein kann. Wir sind ja eigentlich nur Beiwerk. Aber natürlich sorgt das auch für das Interesse der Medien, schließlich ist es interessanter, wenn der Boris Becker bei einem Laureus-Projekt auftaucht, als wenn der „Hintermayer“ kommt.

netzathleten: Vielen Dank, Herr Beckenbauer.

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