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Bestätigt: Systematisches Doping in Sotschi 2014

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Doping mit System und unter staatlicher Führung bei den Olympischen Spielen – was sich liest wie eine Schlagzeile aus Zeiten des kalten Krieges hat sich auch für 2014 bestätigt.
Sonderermittler Richard McLaren in Ottawa den von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA initiierten McLaren-Berichtveröffentlicht. Fazit: Der Verdacht eines systematisch und von höchsten politischen Kreisen gedeckten Doping-Systems in Russland während der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi hat sich bestätigt.

Mit Unterstützung des Geheimdienstes FSB soll das russische Sportministerium die Manipulation „gelenkt, kontrolliert und überwacht“, heißt es in dem Bericht. Auch die russische Anti-Doping-Behörde Rusada war laut Bericht Teil des Systems. Dopingproben sollen manipuliert gewesen und ausgetauscht worden sein. 643 positive Dopingproben russischer Athleten „verschwanden“ laut McLaren. Seit 2010 und bis mindestens 2015 wurde in allen Sportarten systematisches Doping installiert und betrieben.

Anstoß für McLarens Untersuchung waren Aussagen des Gregori Rodtschenkow, von 2006 bis 2015 Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors. Der als Kronzeuge agierende Rodtschnkow behauptete, er habe zahlreichen russischen Sportlern verbotene Substanzen verabreicht, mit denen sie dann 33 Medaillen gewannen. Mit dieser Medaillenzahl stellte Russland die erfolgreichste Nation bei den Winterspielen 2014.

Ob Russland bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro antreten darf, muss das IOC entscheiden. In einer ersten Reaktion nannte das Komitee die Ergebnisse einen „schockierenden und präzedenzlosen Angriff auf die Integrität des Sports.“

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