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Ruhm und Ehre – Das Hahnenkammrennen in Kitzbühel

  • David Meininger
Hohe Geschwindigkeiten, spektakuläre Stürze und legendäre Partys. Das prestigeträchtige Hahnenkammrennen fasziniert seit nunmehr 73 Jahren Sportler und Zuschauer gleichermaßen. Auch in diesem Jahr kämpfen die besten Skirennläufer der Welt um den Sieg – es geht um Weltcuppunkte, aber vor allem um Ruhm und Ehre.

Vom 24. bis 26. Januar 2014 ist es wieder soweit. Der Kitzbüheler Skiclub (K.S.C.) richtet bereits zum 74. Mal das weltbekannte Hahnenkammrennen aus. Dieses Großereignis lockt an diesem einen Wochenende bis zu 100.000 Besucher in die kleine Stadt Kitzbühel. Für die Kitzbüheler selbst ist es der sportliche und gesellschaftliche Höhepunkt des Jahres. Der Wintersport hat in der Stadt mit nur 8.000 Einwohnern eine große und erfolgreiche Tradition. 53 Olympia- und Weltmeisterschaftsmedaillen konnten die Sportler des K.S.C. bereits gewinnen. Berühmte Skilegenden wie Toni Sailer und Christian Pravda hat der Verein hervorgebracht.

Die Streif

Doch nicht nur die Sportler aus Kitzbühel sind international bekannt. Die Streif - eine der gefährlichsten und anspruchsvollsten Skipisten der Welt - liegt direkt vor der Haustür Kitzbühels. Seit 1937 ist diese Piste der Schauplatz des Hahnenkammrennens. Seit der Einführung des Weltcups 1967 finden die Rennen im Rahmen dieser Rennserie statt. Die Athleten treten in den Disziplinen Abfahrt (Streif), Super-G (Streif), Slalom (Ganslernhang) und Kombination an. Der Sieger der Kombination wird durch Addition der Laufzeiten von Abfahrt und Slalom ermittelt. Jedoch nur der Gewinner der Kombination darf sich offiziell Hahnenkammsieger nennen. Dreifache Titelgewinner werden mit der Hahnenkammnadel in Gold mit Brillanten ausgezeichnet, lediglich zehn Athleten ist dieses Kunststück bisher gelungen.

„Ich glaube, wir spinnen“ – Prestige ist größer als Risiko

Die meisten Skirennläufer träumen von einem Sieg beim Hahnenkammrennen, dafür riskieren sie manchmal sogar zu viel. Schwere Stürze überschatten regelmäßig die ausgetragenen Wettkämpfe. Viele Sportler verletzten sich so schwer, dass sie danach ihre Karriere beenden mussten. Ein Beispiel dafür ist der Sturz von Daniel Albrecht im Jahr 2009. Der Schweizer erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und Lungenquetschungen, erst nach drei Wochen erwachte Albrecht wieder aus seinem Koma. Nach zweijähriger Pause und einem missglückten Comeback-Versuch gab der erst 30 Jahre alte Skirennläufer sein Karriereende bekannt.
Aber vielleicht liegt genau darin der Reiz des Rennens. Die Piste erfordert mehr Mut, Geschicklichkeit und Können, als jede andere Weltcupstrecke. Die Fahrer erreichen Höchstgeschwindigkeiten von 140 km/h und springen teilweise 80 Meter weit. Ein Teil der kurvenreichen Strecke hat sogar eine Neigung von 85%. „Ich gratuliere allen, die hier heruntergefahren sind. Ich glaube, wir spinnen“, sagte der fünfmalige Abfahrtssieger Didier Cuche einst in einem Interview.

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