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50 Tage bis Olympia – London Calling

  • Anja Rau
Der letzte Teil einer Serie über den Weg zu den Olympischen Spielen, die in genau 50 Tagen eröffnet werden. Im Abstand von 50 Tagen hat netzathleten.de die Entwicklungen in London und auf der Welt unter die Lupe genommen und darüber berichtet. Heute: Wie weit ist die Londoner Infrastruktur, was ist aus deutscher Sicht passiert?

Bald geht es los, das Fest, das die Briten gar nicht so sehr begeistert. Sie machen sich sorgen um die Sicherheit, sie sind noch mit dem 60. Thronjubiläum der Queen beschäftigt, sie haben oftmals keine Eintrittskarten bekommen. All das nagt an den Bewohnern der britischen Metropole. Doch nicht nur der mangelnde Zuspruch der Londoner, auch die noch nicht komplett fertiggestellte Infrastruktur macht den Olympia-Organisatoren um ihren Vorsitzenden Sebastian Coe zu schaffen. Doch sie sind sich sicher, dass bis zum 15. Juli alles bereit ist. Dann sollen die ersten Athleten in das Olympische Dorf einziehen und die Sportstätten für letzte Trainingseinheiten nutzen.

Eben diese Sportstätten sind fertiggestellt, mit erfolgreich verlaufenden Testwettkämpfen wurden sie bereits im Mai eingeweiht. Doch die Hallen und Stadien zu erreichen, ist sauberen Fußes noch nicht so einfach. Straßen und Wege müssen noch gebaut werden. Auch die U-Bahn, die weltbekannte Tube, ist noch nicht ganz fertig. Dies lag zuletzt an zähen Verhandlungen mit den Bauarbeitern, die mit Streiks drohten. Jetzt sollen sie eine Bonuszahlung erhalten. Das kostenlose WLAN-Netz an über 80 U-Bahn-Stationen steht dagegen bereits, es wird bis zum Ende der Paralympics allen Nutzern der öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen.

DOSB hat erste Athleten nominiert

Aus deutscher Sicht können 85 Athletinnen und Athleten bereits fest mit ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen planen. Am 31.5.2012 fand die erste Nominierungssitzung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) statt, auf der unter anderem über die Teilnehmer der Sportarten Badminton, Tischtennis, Wasserspringen und Segeln entschieden wurde. Freuen können sich so unter anderem der Badminton-Spieler und aktuelle Europameister Marc Zwiebler (28, Jahre, 1. BC Beuel), die Turmspringerin Maria Kurjo (22, Berliner TSC) und die Sportschützin Munkhbayar Dorjsuren (32, SGI Frankfurt/Oder), Bronzegewinnerin mit der Sportpistole von Peking 2008.

In zwei weiteren Phasen (25. Juni und 4. Juli) entscheidet der DOSB über die weiteren Teilnehmer. Insgesamt wird das Team das kleinste sein, das der DOSB seit der Wiedervereinigung entsandt hat. Dennoch werden wohl knapp 400 Sportler den Weg nach London antreten. Ziel ist es, den in Peking erreichten fünften Platz im Medaillenspiegel zu verteidigen.

Vorbildlich geht der DOSB in Sachen Doping zu Werke: Jeder nominierte Sportler musste vor seiner Berufung eine, vom DOSB-Präsidium verabschiedete, Athletenvereinbarung unterschreiben. Durch die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) wird zudem geprüft, ob in letzter Zeit gegen Dopingbestimmungen verstoßen wurde.

Weiteres deutsches Team fehlt

Die fehlende Teampräsenz der deutschen Olympiamannschaft wurde bereits zu Genüge diskutiert. Auch die Volleyballerinnen haben es nicht geschafft, noch auf den Olympiazug aufzuspringen. Für ihre männlichen Kollegen wird es am kommenden Wochenende (8.-10. Juni) im allerletzten Qualifikationsturnier in Berlin noch spannend. Sie müssen sich gegen Indien, Kuba und Tschechien behaupten, denn nur der Turniersieger löst noch das begehrte Ticket.

Im Kampf um die Tickets bei den Beachvolleyballern sind die Würfel so gut wie gefallen. Jeweils zwei deutsche Duos dürfen nach London, die Weltrangliste entscheidet. Bei nur noch zwei ausstehenden Turnieren, die für die Platzierungen zählen, haben sich die Olympiateilnehmer bereits herauskristallisiert. Bei den Männern, werden die Duos Julius Brink/Jonas Reckermann sowie Jonathan Erdmann/Kay Matysik aller Voraussicht nach in den Londoner Sand treten. Die Frauen werden vermutlich durch Sara Goller/Laura Ludwig und Katrin Holtwick/Ilka Semmler vertreten.

Olympisches Feuer auf dem Weg

Ein traditionelles Zeichen der Olympischen Spiele, das Olympische Feuer, ist bei einer traditionellen Zeremonie am Tempel der Hera im griechischen Olympia entzündet worden. Mittlerweile ist es in Großbritannien angekommen. Gegner der Olympischen Spiele und andere Demonstranten haben den Fackellauf allerdings in Nordirland gestört. Auf der Friedensbrücke in Londonderry wurden die Läufer von Regierungskritikern angegangen, der Lauf musste deswegen umgeleitet werden. Pünktlich zur Eröffnungsfeier am 27. Juli wird die Fackel das Olympiastadion in London erreichen, wo die Flamme während der Olympischen Spiele brennen wird.

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