So reparierst Du Deine Funktionskleidung shutterstock.com/Kurhan

So reparierst Du Deine Funktionskleidung

  • Christian Riedel
Bleibt man mit seiner Funktionsjacke an einem Stock, Ast oder einem Stacheldraht hängen, reißt man sich schnell ein Loch in die Jacke und zugleich auch in seine Finanzplanung. Schließlich sind moderne Funktionskleider sehr teuer. Ein Loch muss aber nicht das Ende der einer Jacke bedeuten – sofern Du weißt, wie man sie wieder repariert.

Wer heute in den Bergen wandert oder Ski fährt, kommt wahrscheinlich nicht auf die Idee, alte Baumwollshirts oder selbst gestrickte Westen anzuziehen. Schließlich sind die weder winddicht noch wasserabweisend. Im Gegensatz zu der modernen Funktionskleidung hatten sie aber den großen Vorteil, dass sie einfach zu reparieren waren. Einfach Nadel und Faden bzw. etwas Wolle, und das Loch war in wenigen Minuten wieder repariert.

Heute sind Ski-, Wander- oder Laufjacken winddicht, wasserfest und atmungsaktiv. Das macht sie zum idealen Begleiter in den Bergen. Doch mit Nadel und Faden sollte man ihnen besser nicht zu nahe kommen. Sonst macht man mehr kaputt, als man repariert. Zumindest kleine Löcher oder Risse kannst Du aber trotzdem selber flicken.

Selbst ist der Mann


Im optimalen Fall gibt man das beschädigte Teil ins Fachgeschäft und lässt es professionell flicken. Das kostet deutlich weniger, als sich für mehrere hundert Euro eine neue Jacke zu kaufen. Aber auch unterwegs kann man zumindest kleine Löcher selber wieder reparieren.

Dafür benötigt man zunächst ein Reparatur-Kit für Gore Tex-Produkte, das es für rund 7 Euro in vielen Sportgeschäft und Outdoorläden zu kaufen gibt. Darin enthalten sind vier Flicken in verschiedenen Größen. In einem handelsüblichen Set von Gore-Tex sind Flicken für verschiedene Materialtypen und -gewichte enthalten. Diese kann man direkt an Ort und Stelle auf die beschädigte Stelle kleben und muss nicht erst zum nächsten Sportgeschäft fahren. Allerdings halten die Flicken nur eine begrenzte Zeit, sodass man früher oder später um eine professionelle Reparatur nicht herum kommt.

So reparierst Du Funktionskleidung


Für den Soforteinsatz taugen die Flicken aber allemal. Bevor Du einen davon aufklebst, musst du aber darauf achten, dass die Stelle trocken und frei von Schmutz ist. Sonst löst sich der Flicken schnell ab. Zieh das Material leicht nach außen, sodass es keine Falten mehr gibt und drücke den Flicken ein paar Minuten fest auf das Loch. Du kannst die Haltbarkeit erhöhen, indem Du mit einem Bügeleisen noch einmal über den Flicken bügelst. Aber achte darauf, dass das Eisen nicht zu heiß ist, da du sonst möglicherweise den Stoff beschädigen kannst.

Wenn Du Campinggeschirr dabei hast, kannst Du einen Topf mit Wasser füllen, diesen erhitzen und den gefüllten Topf anschließend fest auf den Flicken drücken. Dank der Hitze und dem Gewicht hat es dieselbe Wirkung wie ein Bügeleisen. Es trocknet den Klebstoff schneller und erhöht dadurch die Lebensdauer des Flickens.

Ein weiterer Vorteil des Reparatur-Kits ist, dass man die Flicken auch leicht wieder ablösen kann, wenn die Funktionskleidung im Fachgeschäft repariert werden soll. Ansonsten lösen sich die Flicken nach durchschnittlich 5 Waschgängen.

Wenn Du eine PU-beschichtete Jacke hast, brauchst Du diese zumindest bei kleinen Schäden nicht zu reparieren. Denn wie eine Studie der EMPA (Eidgenössische Materialprüfungsanstalt) in der Schweiz ergeben hat, schließen sich zumindest kleine Löcher in diesem Material von alleine.

Alternativen


Statt Flicken kannst du auch Kleber (z.B. Seam Grip) verwenden. Der Kleber hält zwar deutlich länger als die bereits erwähnten Flicken, er braucht aber auch länger, bis er getrocknet ist. In der Regel sind es rund 24 Stunden, bis man die Jacke wieder anziehen kann. Dafür legt sich der Kleber wie ein Film über das Loch und fällt dadurch weniger auf als ein Flicken. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit dem Kleber auch sich lösende Nähte schnell und einfach reparieren kann, was mit den Flicken nicht geht.

Dass man in die Situation kommt, seine Funktionskleidung reparieren zu müssen, ist eigentlich eher unwahrscheinlich. Denn zumindest die neuen Produkte sind nicht nur sehr funktionell, sie sind auch sehr stabil und widerstandsfähig. Doch eine Investition von 7 Euro sollte durchaus drin sein, um für eine Notsituation gewappnet zu sein. Denn wenn einmal ein Loch in der Funktionskleidung ist, ist das Gewebe dort nicht mehr wasserdicht. Zudem besteht die Gefahr, dass die beschädigte Stelle noch weiter ausreißt.

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