Heiter bis wolkig - So erkennt man das Wetter in den Bergen shutterstock.com/Maksym Gorpenyuk

Heiter bis wolkig - So erkennt man das Wetter in den Bergen

  • Derk Hoberg
Trotz Steinschlag und Abstürzen gibt es in den Bergen kaum etwas gefährlicheres, als von einem Unwetter überrascht zu werden. Um diese Gefahr erst gar nicht aufkommen zu lassen, sollte man immer wissen, wie das Wetter wird. Dazu gibt es zum einen Wettervorhersagen, zum anderen ist es immer hilfreich, selber zu wissen, worauf man beim Wetter in den Bergen achten muss.

Was in den Bergen gefährlich ist

Für die größte Gefahr in den Bergen sorgen Gewitter und plötzlich aufkommende Kaltfronten. Die sind nicht nur gefährlich, sondern können auch nur schwer vorhergesagt werden, da es lokal große Unterschiede geben kann. Während ein Tal beispielsweise von einer Kaltfront betroffen sein kann, kann nur wenige Kilometer weiter noch warmer Sonnenschein vorherrschen. Daher gehören grundsätzlich bei jeder Tour im Hochgebirge, auch im Hochsommer, warme Klamotten, Mützen, Schal, Handschuhe und eine Regenjacke in den Rucksack.

Wettervorhersage einholen

Es ist nie verkehrt, vor einer Bergtour die Experten zu befragen. „Vor dem ersten Schritt einer Bergtour sollte man immer zunächst den Wetterbericht studieren“, empfiehlt Bergwanderführerin Steffi Adler. „Die Großwetterlage gilt in der Regel für die kommenden 3 bis 4 Tage und ist sehr zuverlässig. Auf Nummer sicher geht man, wenn man morgens vor der Tour noch einmal den aktuellen Wetterbericht abhört. Wichtig sind hierbei besonders das Gewitterrisiko und die Schneefallgrenze.“ Jede Alpenregion hat dabei eine eigene Frequenz, unter der man den aktuellen Wetterbericht abrufen kann. Auch online bekommt man aktuelle Wettervorhersagen:

für Deutschland - www.alpenverein.de
für die Schweiz - www.meteoschweiz.ch
für Österreich - www.alpenverein.at

Es lohnt auch, den Hüttenwirt zu fragen. In vielen Hütten hängt zudem häufig auch ein aktueller Wetterbericht aus.

Zeichen der Natur erkennen

Früher war man häufig darauf angewiesen, einen Blick in den Himmel zu werfen, um für sich selber eine Wettervorhersage zu machen. Auch heutzutage kann ein Blick nach oben noch Aufschluss geben, wie das Wetter wird. Sofern man weiß, worauf man achten muss. „Wenn man einen Höhenmesser dabei hat, sollte man abends und morgens einen Blick darauf werfen“, empfiehlt Steffi Adler. „Steigt die Anzeige über Nacht deutlich an (um ca. 30 Höhenmeter), ist der Luftdruck gefallen, was auf eine Kaltfront und schlechtes Wetter hindeutet.“ Dies gilt es bei der Tourenplanung zu beachten.

Die Wolken können einem beispielsweise das Wetter vorhersagen. Die typischen Ambosswolken, die sich sehr hoch auftürmen und an der Spitze verbreitern, deuten auf ein Gewitter hin. Auch die auseinander gezogenen Zirruswolken (Federwolken) sind Anzeichen für eine anstehende Schlechtwetterfront. Letztendlich ist ein starkes Morgenrot ebenfalls ein Warnzeichen.

Achtung vor Gewittern

Wenn das Wetter noch so schön aussieht, kann es plötzlich umschwenken. Auch im Hochsommer, wenn keine Wolke am Himmel steht, kann es immer zu einem Gewitter kommen. Drohen Hitzegewitter, sollte man so früh wie möglich aufbrechen, da die Unwetter eher in der zweiten Tageshälfte auftreten; aber dann nahezu ohne Vorwarnung. „Oft dauert es nur eine halbe Stunde, bis aus einer leichten Bewölkung ein handfestes Gewitter losbricht“, sagt Steffi Adler. „Daher sollte man gerade in den Bergen besser einen Tag länger auf der Hütte bleiben, statt um jeden Preis die geplante Tour zu gehen.“

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