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Verletzung – Die Frozen Shoulder

Bei einer Frozen Shoulder leidet der Patient unter einer schmerzhaften Schulter mit starker Bewegungseinschränkung. Infos zu Ursache und Behandlung einer Frozen Shoulder.
Das Frozen Shoulder Syndrom an sich bezeichnet keine Diagnose einer manifesten Verletzung, sondern einen Symptomkomplex, dem verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Bei der Frozen Shoulder kommt es zu einem Verkleben von Strukturen in der Kapsel des Schultergelenks. Das führt zu starken Bewegungseinschränkungen auf allen Ebenen und Schmerzen in der Schulter. Eine Frozen Shoulder tritt häufig spontan und aus unbekannten Gründen auf.

Frozen Shoulder – Drei Phasen

Zur Frozen Shoulder ist es ein schleichender Prozess, der sich in drei Phasen einteilen lässt. Häufig treten die Schmerzen plötzlich auf, manche Betroffenen berichten aber auch von einer ungünstigen Schulterbewegung als Auslöser. Beispielsweise, wenn man die Jacke vom Rücksitz des Autos nimmt oder sich streckt, um etwas von einem hohen Regal zu nehmen.

Phase eins ist gekennzeichnet von zunehmenden Schulterschmerzen, vor allem in Ruhephasen und nachts. Nach etwa drei Monaten lassen die Schmerzen nach, aber das Gelenk versteift sich mehr und mehr (Phase 2). In der dritten Phase wird die Schulter von alleine wieder beweglicher, sie „taut“ auf. Allerdings kann es bis zu drei Jahre dauern, bis die Schulter wieder voll beweglich ist. In der Regel liegt die Krankheitsdauer zwischen sechs und 24 Monaten.

Durch Ausgleichbewegungen und Schonhaltungen wird häufig umliegende Muskulatur falsch belastet und es können hier ebenfalls Probleme auftreten.

Frozen Shoulder – Ursachen

Wie es zum Verkleben der Strukturen in der Gelenkkapsel der Schulter kommt, ist bisher nicht bekannt. Prof. Dr. Thorsten Gehrke von der Helios Endo-Klinik in Hamburg erklärt in diesem Video, dass Fehl- und Überbelastungen aber sicherlich eine Rolle spielen könnten. Auch Ruhigstellung oder eine Verletzung können eine Frozen Shoulder auslösen.

Außerdem gibt es einige Begleitkrankheiten von Stoffwechsel und Hormonhaushalt, die so häufig auftreten, dass sie als Ursache vermutet werden. Diese sind: Schilddrüsenober- und Unterfunktion, Diabetes Mellitus, das metabolische Syndrom und ein hoher Cholesterinspielegel.

„Die deutlichen Entzündungszeichen bei Frozen Shoulder sind dabei aber nicht bakteriell oder viral verursacht. Vielmehr gehen wir davon aus, dass der Stoffwechsel entgleisen kann: Der Transport von Nährstoffen zu den Zellen der Schultermuskeln und der Bindegewebe funktioniert nicht mehr. Auch der Abtransport von Abfallprodukten des Stoffwechsels wird ineffizient. Die unterversorgten Zellen schalten unter Sauerstoffmangel auf ein Notprogramm um: Sie vergären Zucker zu Milchsäure, die dann als giftige Substanz aus der Zelle geschafft wird und im Extrazellularraum (EZM) eine lokale Übersäuerung mit den bekannten schmerzhaften Entzündungszeichen verursacht.“, erklärt Prof. Dr. med. Sven Ostermeier von der Gelenkklinik Gundelfingen in seiner Onlinepublikation Frozen Shoulder Verlauf abkürzen mit ZRT-Matrix-Therapie.

Frozen Shoulder – was tun (Therapie)?

Die Behandlungsmöglichkeiten einer Frozen Shoulder reichen von konservativen Therapien, wie Physiotherapie mit unter anderem Faszientherapie und Triggerpunktmassage, über Krankengymnastik und manuelle Therapie bis hin zur Operation. Eine medikamentöse und individuell angepasste Schmerz- und Entzündungstherapie ist in der Regel obligatorisch. Mögliche Medikamente sind Cortison als Injektion oder als Tablette, Acetylsalicylsäure (Aspirin®) sowie Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) als Spritze oder als Tablette wie zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen. Wie die Therapie konkret aussieht, muss von Fall zu Fall individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

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