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Trainingssteuerung

Individualität im Mannschaftssport – Stichwort: Trainingsplanung

Wie gelingt die Trainingssteuerung im Mannschaftssport, bei dem ja bekanntlich viele Individuen zusammentreffen? Und wie bekommt man diese alle langfristig fit? Ideen für’s Training von Oliver Schmidtlein.
Dass es zu den genannten Fragen verschiedene Ansätze gibt, steht außer Frage. Die berühmten Waldläufe zählen im Bezug auf Ausdauertraining nicht mehr dazu. Das ist inzwischen auch wissenschaftlich fundiert verifiziert.

„Fußball beispielsweise, ist eine sehr komplexe Sportart mit einem Bewegungsmuster, das dem Dauerlauf nicht entspricht. Daher ist es besser ist, die Ausdauer mit einem sportartspezifischen Bewegungsmuster zu trainieren“, erklärt Oliver Schmidtlein. Schmidtlein selbst hat viele Jahre als Physiotherapeut und Athletiktrainer gearbeitet, war unter anderem beim TSV München von 1860, dem FC Bayern und der Nationalmannschaft beschäftigt. Es ist genau diese Spezifik, die elementar ist, wenn man eine Mannschaft betreut – und zwar in puncto Mannschaftstraining und Individualtraining.

Individuelles Training im Mannschaftssport

Obwohl es sich um eine Mannschaftssportart handelt, muss jeder Spieler individuell betrachtet werden, um seine maximale Leistungsfähigkeit abrufen zu können. In der Folge profitiert genau davon wieder die Mannschaft. Im optimalen Fall bedeutet das nämlich fittere Spieler und weniger Verletzte.

Gerade im Mannschaftssport ist die Zeit für individuelles Training allerdings häufig knapp bemessen – es wollen ja auch noch Themen wie Taktik, Gegneranalysen, Standardsituationen untergebracht werden. Daher ist es wichtig, die vorhandene Zeit effektiv zu nutzen. Dazu kann man in bestimmten Übungsformen das individuelle Fitnesslevel jedes einzelnen Spielers berücksichtigen. „Beispielsweise werden elfmal 20 Meter mit maximaler Geschwindigkeit gesprintet, mit jeweils 20 bis 30 Sekunden Pause dazwischen. Nach dem elften Sprint wird der Puls gemessen und mit dieser Pulsfrequenz muss der Spieler dann noch acht Minuten Lauftraining absolvieren. So wird das Training effektiv individualisiert“, erklärt Schmidtlein.

Makro- und Mikrozyklen im Training

Langfristig muss man planen, will man einen Spieler, eine Mannschaft oder aber auch einen Einzelsportler optimal vorbereiten. Etabliert ist bei einer solchen Trainingsplanung die Einteilung in Makro- und Mikrozyklen. Nimmt man einen Einzelsportler, beispielsweise einen Läufer, kann eine solche Einteilung folgendermaßen aussehen:
Zunächst gibt es eine allgemeine Vorbereitungsphase. In dieser wird, bildlich gesprochen, ein Fundament geschaffen, auf dem aufgebaut werden kann. Es folgt eine Phase mit spezifischem Formaufbau, in der zunächst die Umfänge und anschließend die Intensitäten gesteigert werden. In der folgenden Phase werden die Umfänge bereits wieder reduziert, die Intensitäten aber noch beibehalten, ehe dann eine Taperingphase eingeläutet wird, in der lediglich die Form gehalten werden soll und die Energiespeicher aufgefüllt werden.

Worauf es bei einer solchen Trainingssteuerung im Mannschaftssport ankommt, zumal wenn mehrere Spiele pro Woche anstehen, und wie die Einteilung der Zyklen gestaltet wird, wird Oliver Schmidtlein gemeinsam mit seinem Partner Matthias Keller im Rahmen eines zweitägigen Athletik-Training-Seminars in München (26.-27. November 2016) genauer vorstellen. Zudem wirken an dem Seminar Christoph von Oldershausen und Eduard Kurz mit, Sportwissenschaftler aus dem Team des OS Institut. Wir werden vor Ort sein und im Anschluss berichten.

Weitere Infos zum Seminar und auch die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Homepage des OS Instituts.

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