Eine Frage des Stils – Was eine Laufstilanalyse alles verrät Jörg Birkel

Eine Frage des Stils – Was eine Laufstilanalyse alles verrät

  • Marco Heibel
Moderne Laufschuhe sind Spezialwerkzeuge. Ob fürs Training oder für den Wettkampf, für Leichtgewichte oder für „Maratonnis“, für Neutralläufer oder Überpronierer – die Auswahl ist scheinbar unbegrenzt. Doch genau das kann beim Laufschuhkauf zum Problem werden. Eine Laufstilanalyse kann das verhindern.

Warum man seine Laufschuhe nicht nur nach optischen Kriterien kaufen sollte, wird spätestens dann deutlich, wenn die ersten Probleme mit dem neuen Paar auftauchen. Um ein überspitzes Beispiel zu wählen, sollte ein übergewichtiger Überpronierer eben nicht zum minimalistischsten Wettkampfschuh auf dem Markt greifen. Doch es muss gar nicht so extrem sein. Immer wieder führen Orthopäden und Sportmediziner eine falsche Schuhwahl als mögliche Ursache für Beschwerden beim Laufen an.

Laufstilanalyse: Sinnvolle Hilfe bei der Wahl des Laufschuhs

So war es auch in meinem Fall. Ich laufe seit knapp zehn Jahren, hatte kürzlich jedoch zum zweiten Mal in meiner „Karriere“ mit einer Knochenhautreizung (mediales Schienbeinkantensyndrom) zu kämpfen. Die möglichen Ursachen für dieses klassische Läuferproblem sind zahlreich. Hierzu zählen Training auf zu hartem Untergrund, zu schnelle Steigerung der Trainingsumfänge, eine schwache Unterschenkelmuskulatur, Überpronation und ausgetretenes oder falsches Schuhwerk. Bei einer Laufstilanalyse lassen sich vor allem die zwei letztgenannten Fälle nachprüfen.

Laufstilanalyse: Welcher Typ bist Du?

Das nötige Equipment findet man in jedem gut ausgestatteten Laufgeschäft oder – wie in meinem Fall – beim New Balance-Stand auf der Kölner Marathonmesse. Im Gepäck hatte ich ein Paar Laufschuhe, das seine besten Tage schon hinter sich hatte, und meine orthopädischen Einlagen.

Im ersten Schritt wurden meine alten Laufschuhe beäugt. „Das Profil gibt mir Aufschluss über Deinen Laufstil. Bei Dir ist es gleichmäßig abgelaufen. Das spricht für einen neutralen Laufstil“, sagt Thorsten Dürr von New Balance. Um diesen Eindruck zu bestätigen, ging es dann auf das New-Balance Fitting Center, eine Kombination aus Computer, Scanner, und Videogerät, welches anhand mehrerer Messungen den Laufstil beurteilt und so Empfehlungen für den richtigen Laufschuh geben kann.



Zu den Mosaiksteinen gehören der Footscan (verrät, ob man einen Normalfuß, Plattfuß, Spreizfuß hat und macht die Druckverteilung deutlich), die Vermessung der Beinachsen (statisch und dynamisch), die Rotationsstellung der Füße beim Gehen, der Aufsatzpunkt beim Joggen, das Körpergewicht und der Einsatzbereich (lange Trainingsläufe, schnelle Trainingsläufe, Wettkampf oder Trailrunning). Anhand dieser Daten erfährt man, ob man ein Neutralläufer, Überpronierer und Supinierer ist und welcher Schuh – in diesem Falle logischerweise aus dem Sortiment von New Balance – am besten für einen geeignet ist.

Mit dem richtigen Laufschuh beschwerdefrei?

Ich habe mich unter Berücksichtigung aller Parameter als Neutralläufer erwiesen, und der New Balance 759 ist laut den Messergebnissen mein idealer Trainingsschuh. In der Hoffnung, dass meine Beschwerden nicht mehr wiederkehren, werde ich den Schuh in den nächsten Wochen im Training einsetzen und testen. In Kombination mit einer langsamen Steigerung der Trainingsumfänge und Kräftigungsübungen für die Unterschenkelmuskulatur sollte es das dann hoffentlich mit den Beschwerden gewesen sein. An der Wahl des falschen Laufschuhs für meinen Stil kann es dann jedenfalls nicht mehr liegen.

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