Rezension: Das Prinzhausen-Prinzip Jörg Birkel

Rezension: Das Prinzhausen-Prinzip

  • Marco Heibel
Die Ernährung in westlichen Industrienationen ist zu kohlenhydratlastig. Das gilt scheinbar für Normalbürger genauso wie für Sportler. Wie genau sich ein ambitionierter Ausdauerathlet ernähren sollte, erklärt Jan Prinzhausen in seinem Buch „Das Prinzhausen-Prinzip“.

Dabei gibt Jan Prinzhausen nicht einfach ein Plädoyer für eine kohlenhydratreduzierte und proteinbetonte Ernährung ab, sondern erklärt wissenschaftlich, welchen Einfluss Makronährstoffe auf den Stoffwechsel haben. In der Zukunft der Sporternährung zählt nicht mehr nur WAS wir essen, sondern vor allem auch WANN wir es essen.

Sporternährung: Etwas Theorie zum besseren Verständnis


Im ersten Teil seines Buches gibt Jan Prinzhausen Einblicke in die Stoffwechselvorgänge im Körper. Wie werden Nährstoffe verwertet, und unter welchen Bedingungen in Energie umgewandelt. Das Buch geht sofort in die Tiefe; bereits auf Seite 3 darf sich der Leser beispielsweise mit dem Zitronensäure-Zyklus auseinandersetzen. Aber dieser wissenschaftliche Exkurs ist erforderlich, um ein Grundverständnis für die komplexe Physiologie des menschlichen Körpers zu entwickeln.



Dennoch bemüht sich der Autor von Anfang an um einen Praxisbezug, indem er die wissenschaftlichen Erkenntnisse alle paar Seiten mit verständlichen Worten zusammenfasst. So wird dem Leser schnell klar, welchen Einfluss die beschriebenen Vorgänge auf seine Leistungsfähigkeit, sein Training und seine Ernährung haben. Untermauert wird das ganze durch wissenschaftliche Studien.

Sporternährung: Das Prinzhausen-Prinzip in der Praxis


Im zweiten Kapitel erklärt Jan Prinzhausen, wie sich seine Theorie in die Praxis umsetzen lässt. Entsprechend der Periodisierung im Training unterliegt auch die Sporternährung einer Periodisierung. Grundsätzlich empfiehlt der Autor eine Low Carb-Ernährung. Kohlenhydratbetont soll die Kost dagegen nur über einen kurzen Zeitraum in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung sein. Umso länger ein Wettkampf dauert, desto größer ist übrigens der Nutzen seiner empfohlenen Diät. Wie das in der Praxis aussieht, schildern Weltklasse-Triathleten wie Yvonne van Vlerken oder Thomas Vonach.

Sporternährung: Fragen, Probleme und Rezepte


Das dritte Kapitel behandelt mögliche Probleme und Fragen, beispielsweise zu gesundheitlichen Risiken einer fett- und proteinreichen Ernährung oder zu Muskelkrämpfen aufgrund einer kohlenhydratreduzierten Ernährung. Im vierten und letzten Kapitel bietet Prinzhausen noch Beispielrezepte für die jeweiligen Trainingsphasen und den Wettkampf. 

Fazit


Das Buch ist für ambitionierte Ausdauersportler sehr zu empfehlen. Besonders Sportler, die sich auf lange Ausdauer-Wettkämpfe vorbereiten, können von dem Wissen profitieren. Allerdings sollte man offen sein für die Perspektiven, die Jan Prinzhausen aufzeigt, und auch mal die eigene Ernährung hinterfragen. Nur weil man etwas immer so gemacht hat, muss das nicht heißen, dass es auch optimal ist.

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